Längst ist betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) nicht mehr die klassische Rückenschule in Verbindung mit einem Obstkorb für die Mitarbeiter. Das heutige hochprofessionelle BGM ist ein nicht mehr wegzudenkender Faktor für den Betriebserfolg.
Zu dieser Erkenntnis kamen Bürgermeister Joachim Burger, Hauptamtsleiter Andreas Mosmann und Personalsachbearbeiterin Janine Lüber der Stadtverwaltung Stühlingen und beschlossen bei der Stadtverwaltung ein professionelles BGM einzuführen. Mittels einer anonymen Mitarbeiterbefragung bei den rund 130 Beschäftigten der Stadt machte sich Conny Riesterer, Gesundheitsmanagerin der IKK classic, zunächst ein Bild darüber, wo bei den städtischen Beschäftigten der Schuh drückt.
„Was uns freute war, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Tätigkeit und ihren Vorgesetzten sehr zufrieden sind“, sagt Janine Lüber. Änderungsbedarf sahen die Befragten hauptsächlich beim Einkommen. „Aber da haben wir nicht so viel Spielraum, da wir tarifgebunden sind“, so Janine Lüber weiter.
Wo sich allerdings etwas machen ließ, war beim Thema körperliche Belastungen. Unter dem Stichwort Ergonomie am Arbeitsplatz wurden die einzelnen Arbeitsbereiche unter die Lupe genommen. Die Workshops zum Thema arbeitsbedingte körperliche Belastungen, die mit Thomas Franke vom Gesundheitszentrum Workout 24 Bad Säckingen stattgefunden haben, fanden sehr großen Anklang. Und als es die Corona-Bedingungen noch zuließen, wurden im Bauhof und in der Verwaltung bewegliche Pausen eingeführt, welche auf der Grundlage der Workshops durchgeführt wurden.
Diese beweglichen Pausen werden weitergeführt, sobald es die Corona-Verordnungen zulassen, so Janine Lüber. „Denn unser größtes Anliegen ist Nachhaltigkeit.“ Dieser Ansatz zeigt sich zum Beispiel auch in einer Dienstvereinbarung, die regelt, dass jeder Mitarbeiter, der präventiv etwas für seine Gesundheit tut, dabei mit einem Arbeitgeberzuschuss unterstützt wird. Zudem wurde anhand dieser Dienstvereinbarung die Möglichkeit geschaffen, dass Jobräder über die Stadt Stühlingen beschafft werden können.
Die Stadt Stühlingen wird sich auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen: Als nächstes ist das Handlungsfeld Ernährung geplant. Wegen Corona voraussichtlich erst im Sommer. Aber „wir bleiben dran“, sagt Janine Lüber.
Für den Einstieg in BGM bietet die Handwerkerkrankenkasse IKK classic zahlreiche Schnupperangebote an. In Vorträgen und Workshops, bei Gesundheits-Checks oder im IKK-Gesundheitsmobil – die kurzen Veranstaltungen sollen für das Thema Gesundheit sensibilisieren und die Mitarbeiter motivieren, dieses Wissen im Alltag praktisch anzuwenden. Und ganz egal, ob groß oder klein: Ein gesundheitsbewusster Betrieb wird attraktiver für potenzielle Neueinsteiger und kann die Leistungskraft der eigenen Fachkräfte lange erhalten. Ein zusätzlicher Anreiz: IKK-versicherte Mitarbeiter erhalten nach Abschluss der BGM-Maßnahmen einen Bonus von 150 Euro. Der Arbeitgeber darf sich zusätzlich zum Nutzen für den Betrieb über eine Bonuszahlung von 500 Euro freuen. Dieser Obolus wird bei der Stadt Stühlingen zu 100 Prozent wieder in das Betriebliche Gesundheitsmanagement für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert.