Kümmerer für´s Handwerk

BWHT und IKK classic sprechen über aktuelle Herausforderungen

Bereits vor über hundert Jahren hat das Handwerk in Baden-Württemberg eine eigene Krankenkasse gegründet: die Innungskrankenkasse. Bis heute kümmert sich die IKK classic um die ganz spezifischen Bedürfnisse im Handwerk mit seinen meist familiär geprägten Betrieben. Peter Haas, Hauptgeschäftsführer des BWHT, sprach mit Rainer Beckert, Landesgeschäftsführer der IKK classic, über die aktuellen Herausforderungen im Handwerk und die Angebote der IKK classic.

Haas: Zwei Jahre Pandemie-Modus, Materialengpässe infolge des Ukraine-Kriegs, aber auch überbordende Bürokratie oder die zunehmende Komplexität im Lohnbüro – das Handwerk steht aktuell vor großen Herausforderungen. Da ist es hilfreich, wenn man starke Partner an seiner Seite hat. Und die IKK classic kann doch sicher in vielen Bereichen als „Handwerkerkrankenkasse“ Unterstützung leisten, richtig?

Beckert: Ja, ich kenne die Problemfelder des Handwerks. Konkret haben wir Zugriff auf verschiedene Stellschrauben, um dem Handwerk seine Arbeit leichter zu machen. Als Krankenkasse gehört zum Beispiel Prävention zu unseren zentralen Aufgaben – also dafür zu sorgen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesund bleiben und ihren Beruf möglichst lange ausüben können. Oder wir unterstützen bei allen Fragen zur Sozialversicherung und erleichtern damit vielen Handwerksbetrieben die tägliche Büroarbeit.

Haas: Eine der größten Herausforderungen für unsere Betriebe ist der Fachkräftemangel. Wir haben aktuell viel mehr offene Stellen, die besetzt werden könnten, als Bewerber. Was können Betriebe potenziellen neuen Mitarbeitern und auch den Bestehenden bieten, um noch attraktiver zu werden?

Beckert: Das Thema Fachkräfte trifft auch uns. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang sind Aktivitäten, um die eigenen Fachkräfte im Unternehmen zu halten. Dabei unterstützen wir als Krankenkasse des Handwerks die Betriebe und bieten verschiedene Ansatzpunkte an.

Mit Aktivitäten rund um ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) kann man zum Beispiel schon viel bewirken. Es trägt dazu bei, die Gesundheit der Mitarbeiter im Betrieb zu erhalten und zu verbessern. Das ist deshalb von Bedeutung, weil das Durchschnittsalter im Handwerk in Baden-Württemberg seit Jahren kontinuierlich steigt – von 40,8 Jahren im Jahr 2013 auf 43,9 Jahre im vergangenen Jahr. Ältere Arbeitnehmer sind zwar seltener krankgeschrieben als junge, aber dafür dauern ihre Fehlzeiten länger. Auch das zeigt sich in unseren Statistiken: Der Anteil an Langzeiterkrankungen an allen Fehltagen ist deutlich gestiegen – von 46,7 Prozent in 2013 auf 56,9 Prozent in 2021. Wenn ein Betrieb durch präventive Maßnahmen seine älteren Beschäftigten gesünder erhalten kann, hilft das schon.

Haas: Die erfahrenen und langjährigen Beschäftigten sind das eine.. Was können Betriebe jungen Nachwuchskräften in Sachen Gesundheitsmanagement bieten?

Beckert: Die Tatsache, dass der Arbeitgeber sich kümmert, werten die Mitarbeiter als Wertschätzung. Das ist nicht nur gut fürs Betriebsklima. Es steigen auch Motivation und Leistungsbereitschaft, die Mitarbeiter fühlen sich dem Betrieb verbunden. Gleichzeitig wirkt sich das positiv bei der Akquise von neuen Mitarbeitern aus.

Handwerksbetriebe können sich von unseren Gesundheitsmanagern kostenlos Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements zusammenstellen lassen, die ganz individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Betriebs zugeschnitten sind. Unsere Fachkräfte kommen dafür gerne direkt in den Betrieb – persönliche Beratung ist für die IKK classic ein wichtiges Servicekriterium!

Haas: Das heißt: Die IKK ist Ansprechpartner für die Führungskräfte und die Beschäftigten im Handwerk?

Beckert: Ja, die IKK classic sieht sich als Kümmerer. Sowohl für Betriebsinhaber und Arbeitgeber als auch für Beschäftigte.

Betriebsinhaber und Arbeitgeber unterstützen wir nicht nur mit dem bereits angesprochenen BGM, sondern auch mit Seminaren und Führungskräftefortbildungen – in Präsenz und online. Dabei bieten wir die unterschiedlichsten Themen an und sind gleichzeitig bestrebt, immer zeitnah über aktuelle Veränderungen im Bereich der Sozialversicherung zu informieren.

Für Beschäftigte sind wir natürlich in allen Themenbereichen rund um die Sozialversicherung da. Doch wir unterstützen auch in Gesundheitsfragen. Ein Beispiel: unsere medizinische Hotline IKKmed. Dort beraten unsere Experten bei gesundheitlichen Problemen und versuchen, bei Bedarf zeitnahe Termine beim Facharzt zu vermitteln.

Haas: Ein anderes Thema, das unsere Betriebe enorm belastet, ist der hohe Bürokratieaufwand. Da geht viel Zeit für Schreibtischarbeit drauf, die nicht auf der Baustelle oder in der Backstube genutzt werden kann. Wie entlasten Sie die Betriebe in Sachen Bürokratie?  

Beckert: Die Bürokratie drückt uns genauso wie das Handwerk – praktisch spiegelverkehrt. Wo es uns möglich ist, versuchen wir, unseren Versicherten und Arbeitgebern das Leben leichter zu machen. Früher mussten viele Formulare und Dokumente auf dem Postweg zu uns geschickt oder direkt vorbeigebracht werden. Heute ist es ganz einfach und unbürokratisch möglich, vieles über unsere Online-Filiale direkt über das Smartphone hochzuladen.

Ein anderes Beispiel ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die unter ihrer Abkürzung eAU bekannt ist. Zwischen Arztpraxen und Krankenkassen läuft der Austausch hier schon weitgehend elektronisch. Die Einführung für Arbeitgeber wurde ja nun nochmal auf Anfang 2023 verschoben. Wir informieren frühzeitig, was dann in den Betrieben zu tun ist, und geben rechtzeitig Hilfe.

Haas: Das bedeutet: Wer sich jetzt noch nicht als Betrieb auf die eAU vorbereitet hat, für den ist es noch nicht zu spät?

Beckert: Nein, als Betrieb mit Kontakt zur IKK classic werden Sie rechtzeitig informiert.

Haas: Wie erfahre ich als Handwerkerin, als Handwerker von diesem breiten Service- und Info-Angebot?

Beckert: Zunächst natürlich auf unserer umfangreichen Website www.ikk-classic.de . Dort sind nicht nur alle unsere Angebote zu finden, sondern auch interessante Tipps und Artikel zu Themen rund um Gesundheit und Wohlbefinden.

Damit Sie regelmäßig auf dem Laufenden bleiben, haben wir zwei Newsletter aufgelegt: einen für Arbeitgeber und einen für Versicherte. Wer die abonniert, wird monatlich von uns über die wichtigsten Änderungen und Trends informiert. Die Newsletter finden Sie unter www.ikk-classic.de/newsletter .

Oder aber Sie kommen in unser nächstes Serviecenter. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten Sie gerne!

Rainer Beckert

Peter Haas

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Baden-Württemberg

Bettina Uhrmann
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