IKK classic: Krankenstand im Handwerk leicht gestiegen, psychische Diagnosen dagegen rückläufig

Dresden, 8. August 2019 - Der Krankenstand im Handwerk lag im Jahr 2018 bundesweit bei 5,3 Prozent und damit 0,1 Prozent über dem Vorjahr. Der Anteil psychischer Erkrankungen betrug 12,7 Prozent, im Jahr 2017 entfielen noch 12,9 Prozent der Krankschreibungen auf diese Diagnosegruppe. Handwerker sind weiterhin deutlich weniger von psychischen Beeinträchtigungen betroffen als die Gesamtheit der Arbeitnehmer mit 15,6 Prozent.

Beschäftigte im Handwerk sind oft körperlich stärker gefordert als andere Berufsgruppen. Trotzdem lag der Krankenstand der Branche im vergangenen Jahr mit 5,3 Prozent nur minimal über dem Schnitt aller Arbeitnehmer (5,2 Prozent). Das ergab eine aktuelle Analyse der IKK classic auf der Basis ihrer Arbeitsunfähigkeitsdaten. Insgesamt versichert die größte deutsche Innungskrankenkasse mehr als 3 Millionen Menschen. Grundlage der Auswertung waren die Daten von mehr als 1,6 Millionen Erwerbspersonen, rund 500.000 von ihnen arbeiten im Handwerk.

Auffällig ist nach wie vor die sogenannte „Gesundheitsquote“, die im Handwerk traditionell niedriger ist als im Schnitt aller Arbeitnehmer. Demnach waren 43,4 Prozent der handwerklich Beschäftigten keinen einzigen Tag krankgeschrieben, insgesamt trifft dies nur auf 42,5 Prozent der Arbeitnehmer zu. „Handwerker sind mehrheitlich in kleinen und mittleren Betrieben beschäftigt, in denen man stark aufeinander angewiesen ist. Hier ist es schwer, schnell Ersatz für krankheitsbedingte Ausfälle zu bekommen, sodass das Fehlen von Kollegen gravierende Folgen für die Arbeitsabläufe haben kann“, erklärt Michael Förstermann den Grund für die höhere Quote im Handwerk.

Betrachtet man die Kernregionen der IKK classic ergeben sich jedoch deutliche Unterschiede: So lag die Gesundheitsquote in Thüringen lediglich bei 37,1 Prozent, in Baden-Württemberg bei 46,9 Prozent und in Bayern sogar bei 49,1 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch beim Blick auf den Krankenstand: Am häufigsten krankgeschrieben waren die handwerklich Beschäftigten in Thüringen (6,3 Prozent), den geringsten Krankenstand wiesen mit 4,8 Prozent Bayern und Baden-Württemberg auf.

Auffälliger ist auch die unterschiedliche Betroffenheit der verschiedenen Gewerke. Am höchsten ist der Krankenstand mit 6,2 Prozent im Baugewerbe, am niedrigsten mit 4,8 Prozent im Gesundheits- und Reinigungsgewerbe – eine Branche mit einem hohen weiblichen Beschäftigungsanteil von 78,9 Prozent. Deutliche Geschlechterunterschiede zeigen sich auch im höheren Alter ab 50 Jahren. Arbeitnehmerinnen zwischen 50 und 59 Jahren weisen einen Krankenstand von 5,9 Prozent gegenüber 7,1 Prozent bei den Männern auf. Ab dem Alter von 60 Jahren vergrößert sich die Lücke zwischen den Geschlechtern weiter: Hier liegt der Krankenstand der Frauen bei 7,3 Prozent, der der Männer bei 10,4 Prozent.

An der Spitze der Krankheitsursachen im Handwerk standen weiterhin Muskel- und Skeletterkrankungen mit einem Anteil von 33,5 Prozent (gesamt: 30,4 Prozent) am Krankheitsgeschehen. Dahinter folgten mit 17,2 Prozent Verletzungen und Vergiftungen (gesamt: 15,3 Prozent) sowie Krankheiten des Atmungssystems mit 14,5 Prozent (gesamt: 16,2 Prozent).

Die älter werdende Belegschaft und der anhaltend hohe Prozentsatz der Muskel- und Skeletterkrankungen führen auch dazu, dass mittlerweile 50,8 Prozent der Fehltage im Handwerk auf Langzeiterkrankungen über 42 Tage zurückzuführen sind. Der Gesamtschnitt liegt hier mit 46,8 Prozent deutlich niedriger.

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