Über die Hälfte der Hamburger Handwerkerinnen und Handwerker waren an keinem einzigen Tag krankgeschrieben
Die IKK classic hat die Arbeitsunfähigkeitsdaten ihrer Versicherten im letzten Jahr ausgewertet und dabei einen Blick auf das Geschehen im hamburgischen Handwerk geworfen. Was waren die häufigsten Ursachen für Krankschreibungen im Jahr 2021 und wie sieht der Vergleich mit der bundesweiten Entwicklung im Handwerk aus?
Eine gute Nachricht vorweg: Die Gesundheitsquote im Hamburger Handwerk lag 2021 bei 55 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte aller bei der IKK classic versicherten Handwerkerinnen und Handwerker im vergangenen Jahr an keinem einzigen Tag krankgeschrieben waren. „Im Jahr 2020 lag dieser Wert in Hamburg bereits bei 54,2 Prozent“, sagt Andreas Schönhalz, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Hamburg. „Auf die Steigerung und die hohe Quote kann das Hamburger Handwerk stolz sein.“ Zu Vergleich: Deutschlandweit erreichten alle bei der IKK classic versicherten Handwerkerinnen und Handwerker zusammen nur eine Gesundheitsquote von 48,1 Prozent (2020: 47,7 Prozent).
Auch bei den Ursachen für Krankschreibungen zeigt die Auswertung von der IKK classic deutliche Unterschiede zwischen dem Handwerk in der Hansestadt und dem in der gesamten Bundesrepublik auf. Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems führen überall in Deutschland die Liste mit den häufigsten Diagnosen bei Arbeitsunfähigkeiten (AU) im Handwerk an. Das ist auch in Hamburg der Fall. Zudem ist in der Hansestadt der Wert 2021 deutlich angestiegen und machte insgesamt 32,2 Prozent aller Krankheitstage aus (2020: 30,3 Prozent). Bundesweit waren die Folgen von Rückenschmerzen und Co. im Handwerk aber deutlich spürbarer und für immerhin 35,6 Prozent aller AU-Tage verantwortlich (2020: 35,4 Prozent).
Weniger psychische Erkrankungen, mehr Verletzungen
Mit einem Anteil von 17,7 Prozent an allen AU-Tagen waren psychische und Verhaltensstörungen im Hamburger Handwerk die zweithäufigste Ursache für Krankheitszeiten im Jahr 2021. 2020 lag der Wert noch bei 20,2 Prozent und war damit deutlich höher. Bundesweit landete im Jahr 2021 die Diagnosegruppe, zu der beispielsweise Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen gehören, im Handwerk mit einem Anteil von 14,1 Prozent erst auf dem dritten Platz (2020: 13,8 Prozent). „Trotz des scheinbar hohen Wertes scheinen Menschen mit Handwerksberufen insgesamt seltener mit psychischen Problemen kämpfen zu müssen als Beschäftigte in anderen Branchen“, betont der IKK-Landesgeschäftsführer. „Bei allen Versicherten, die wir in Hamburg betreuen, lag die Quote 2021 nämlich mit 24,3 Prozent deutlich über den Wert im Handwerk.“
Platz 3 im Hamburger Handwerk belegten 2021 Verletzungen und Vergiftungen mit 16,0 Prozent Anteil am AU-Geschehen. 2020 war dieser mit 15,4 Prozent geringer. „Die Ursache für die Steigerung liegt wohl in der Arbeitswelt“, vermutet Andreas Schönhalz, denn: „Der Anteil an Krankschreibungen, den Arbeitsunfälle ausmachten, ist von 5,2 Prozent im Jahr 2020 auf 6,0 Prozent im Jahr 2021 gestiegen.“ Der Anteil von Sport- und Freizeitunfällen lag dagegen in beiden Jahren bei 10,2 Prozent. Bundesweit kamen Verletzungen und Vergiftungen mit 16,8 Prozent im Jahr 2021 auf Platz 2 (2020: 16,6 Prozent).
Deutlich seltener als im vorherigen Jahr wurden im hamburgischen Handwerk Krankheiten des Atmungssystems als Ursache für krankheitsbedingte Ausfallzeiten diagnostiziert (2021: 11,1 Prozent, 2020: 12,4 Prozent). „Viele Erkrankungen in dieser Diagnosegruppe werden auf ähnlichem Wege wie Covid-19 übertragen“, sagt der IKK-Landesgeschäftsführer. „Daher ist es nicht überraschend, dass die Corona-Schutzmaßnahmen vielfach auch andere Atemwegserkrankungen verhindert haben.“ Bundesweit ist der Wert im Handwerk bei der IKK classic von 12,8 Prozent (= 2020) auf 11,2 Prozent (= 2021) ebenfalls gesunken.
Auf Platz 5 der häufigsten Gründe für Arbeitsunfähigkeitstage standen 2021 beim Handwerk in Hamburg mit 8,0 Prozent Krankheiten des Kreislaufsystems (2020: 7,3 Prozent). Bundesweit ist die Entwicklung im Handwerk sehr ähnlich: 2021 = 8,0 Prozent, 2020 = 7,7 Prozent. Platz 6 sind Krankheiten des Verdauungssystems mit 5,5 Prozent an allen Arbeitsunfähigkeitstagen in Hamburgs Handwerk (2020: 4,3 Prozent). Bundesweit waren 2021 beim Handwerk 5,3 Prozent aller Krankheitstage auf entsprechende Erkrankungen zurückzuführen (2020: 5,5 Prozent).

Hamburg
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