Wiesbaden/Frankfurt, 29.07.2021 – In Frankfurt am Main sind vergangenes Jahr 405 Menschen an einer durch Campylobacter-Bakterien verursachten Magen-Darm-Infektion erkrankt. Das waren deutlich weniger registrierte Fälle als in den Jahren zuvor (2019: 578; 2018: 589), berichtet die IKK classic anhand von Daten des Robert Koch-Instituts.
Die Bakterien werden häufig durch verunreinigtes Fleisch übertragen. „Die Grillfeiern sind im vergangenen Jahr wegen Corona kleiner ausgefallen als sonst, vielleicht sind auch weniger Erkrankte zum Arzt und wurden auf Campylobacter getestet“, sagt Janine Fiskus, Gesundheitsmanagerin der IKK classic in Hessen, zu den möglichen Ursachen des Rückgangs.
Fieber und Durchfall
Campylobacter sind in Deutschland die häufigsten bakteriellen Erreger von Durchfallerkrankungen, unter anderem sind sie auf rohem Geflügelfleisch zu finden. Sie rufen eine mit Bauchschmerzen, Fieber und Durchfall einhergehende Darmentzündung hervor. Meist klingen die unangenehmen Beschwerden nach etwa einer Woche wieder ab. „Gefährlich kann eine Infektion aber für Babys und Kleinkinder sowie für immungeschwächte Menschen werden, weil sie durch den Durchfall viel Flüssigkeit verlieren und schnell geschwächt werden“, so Janine Fiskus.
Richtiger Umgang mit Grillgut
Um eine Infektion zu vermeiden, sollte das Fleisch vor der Zubereitung nicht gewaschen, sondern vorsichtig abgetupft werden. So wird die Verbreitung der Erreger über Spritzwasser in der Küche vermieden. Außerdem wichtig: Auftauwasser von Geflügel und anderen Fleischsorten unbedingt direkt entsorgen und getrennte Küchenutensilien für rohe und gegarte Lebensmittel verwenden. Fleisch, vor allem Geflügelfleisch, immer vollständig durchbraten. Nach einer Garzeit von mindestens zehn Minuten bei Temperaturen über 70 Grad Celsius werden Campylobacter-Bakterien abgetötet.
*Die Daten stammen aus der SurvStat-Datenbank des Robert Koch-Instituts; Abfrage vom 29.07.2021.