IKK classic fördert Präventionsprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern in Hannover

Die IKK classic in Niedersachsen unterstützt den Verein für Bildungsmaßnahmen im Arbeits- und Freizeitbereich (BAF e.V.) mit insgesamt 36.325 Euro. Gefördert wird damit das Hannoversche Präventionsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern, kurz HaKip. Die Krankenkasse will mit ihrer finanziellen Förderung auch die Nachhaltigkeit des Projekts sichern.

Das HaKip-Projekt ist ein präventives Angebot für Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen und ihren Kindern. Es umfasst verschiedene Bausteine, die individuell nach den Bedürfnissen der Familie zusammengestellt werden. „Mit dem Angebot erhalten betroffene Familien Unterstützung bei der Bewältigung der speziellen Probleme, die sich aus der Erkrankung des Elternteils ergeben“, erläutert Geschäftsführer und Diplom-Sozialpädagoge Marc Younes. „Wir wollen damit einer Entwicklung von psychosozialen Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Erkrankungen bei den Kindern vorbeugen.“

Eigene Gruppentreffen für Kinder und Eltern
In wöchentlich stattfindenden Gruppentreffen können Kinder in den Altersstufen 6-10 und 11-14 Jahren innerhalb einer eigenen Gruppe über ihre Gefühle und Erlebnisse sprechen und sich mit den anderen Kindern austauschen. Zudem erhalten sie altersgerechte Informationen über psychische Erkrankungen. Dadurch können Kinder ihre Situation und Emotionen besser einordnen und ein stärkeres Selbstbewusstsein aufbauen. In den parallel stattfindenden Elterngruppen sollen Eltern ein Gefühl für die Bedürfnisse ihrer Kinder entwickeln und im Austausch mit anderen betroffenen Eltern aus ihrer Isolation herauskommen. Als weiteres eigenständiges Angebot gibt es eine Gruppe für psychisch erkrankte Eltern mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren mit dem Schwerpunkt „sichere Eltern-Kind-Bindung“.

„Psychische Erkrankungen sind auch heute noch häufig mit einem Stigma verbunden – betroffene Familien und leider auch ihre Kinder werden nicht selten mit Vorurteilen konfrontiert und Opfer von Diskriminierung“, weiß Andreas Schönhalz, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Niedersachsen. „Das hinterlässt Spuren.“ In einer jüngst veröffentlichten Studie fand die IKK classic heraus, dass das Erfahren von Vorurteilen und Diskriminierung weitreichende Folgen für die physische und psychische Gesundheit der Diskriminierten hat. Sie fühlen sich weniger gesund und leiden häufiger unter Krankheiten als nicht Diskriminierte. „HaKip bietet Betroffenen ein sicheres Umfeld und Unterstützung – das ist aktiver Gesundheitsschutz. Deshalb freuen wir uns, den BAF e.V. für vorerst zwei Jahre finanziell unterstützen zu können“, sagt der IKK-Landesgeschäftsführer. „Wir hoffen, durch diese langfristige Finanzierung die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern.“ Insgesamt erhält der Verein von der IKK classic einen Förderbetrag von 36.325 Euro, der in drei Teilbeträgen ausgezahlt wird.

Psychisch Erkrankte sind dennoch gute Eltern
HaKip besteht bereits seit 2015. Das Angebot wurde von der Fachhochschule Münster evaluiert. „Die Unterstützung der IKK classic sichert unsere Arbeit für die nächsten zwei Jahre und kommt genau zur rechten Zeit, denn durch die Coronapandemie und ihre Folgen hat sich die Situation für betroffene Familien verschärft“, sagt Marc Younes. Gemeinsam mit der IKK classic ruft der BAF e.V. betroffene Eltern in der Region Hannover auf, sich an HaKip zu wenden. „Auch psychisch erkrankte Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder und wünschen sich ein offenes Ohr, kompetenten Rat und Beistand“, berichtet der Geschäftsführer des BAF e.V. „Der Weg aus der Anonymität und Isolation ist für sie sicherlich kein leichter, aber er lohnt sich und zeigt, dass Betroffene nicht allein sind. Es gibt viele andere Eltern, denen es ähnlich geht und deren Erfahrungen sehr hilfreich sein können.“

Interessierte Familien können sich ab sofort telefonisch unter 0511-36098-0 oder per E-Mail an hakip@baf-verein.de anmelden oder Informationen einholen. Ansprechpersonen sind die Sozialpädagoginnen Kerstin Schultz und Katja Schlobach.

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