(Köln, den 28. Juli 2023) In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete die IKK classic insgesamt 630.481 Fälle von Arbeitsunfähigkeit (AU) in NRW. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um 30,6 Prozent. Der Krankenstand stieg auf einen neuen Rekordwert von 7,6 Prozent. Dabei war die Entwicklung in Nordrhein und Westfalen-Lippe unterschiedlich. In Nordrhein steig der Krankenstand verglichen mit dem 1. Halbjahr 2022 um 0,8 Prozentpunkte von 6,8 Prozent auf 7,6 Prozent, in Westfalen-Lippe um 0,5 Prozentpunkte von 7,1 auf 7,6 Prozent. Dies ergab eine vorläufige Auswertung der AU-Daten von rund 530.000 erwerbstätigen Mitgliedern, die bei der IKK classic in NRW mit Anspruch auf Krankengeld versichert sind.
Damit fehlte von Januar bis Juni 2023 in NRW bereits mehr als jeder zweite Beschäftigte mindestens einen Tag krankheitsbedingt am Arbeitsplatz. In Nordrhein betrug die AU-Quote 57,5 Prozent (1. Halbjahr 2022: 46,3 Prozent), in Westfalen-Lippe 60,1 Prozent (1. Halbjahr 2022: 52,1 Prozent).
Viele Fehlzeiten aufgrund von Atemwegserkrankungen
226.109 AU-Fälle waren in den vergangenen sechs Monaten auf Krankheiten des Atmungssystems zurückzuführen (Januar - Juni 2022: 164.832 AU-Fälle), damit waren diese mit 35,9 Prozent für den größten Anteil krankheitsbedingter Fehlzeiten verantwortlich. Muskel- und Skeletterkrankungen machten 18,1 Prozent der Krankheitstage aus, psychische Erkrankungen 6,7 Prozent. Damit ist der Anteil der psychischen Diagnosen am Krankheitsgeschehen zwar weiter gering, nimmt aber seit Jahren kontinuierlich zu. Insgesamt gingen im Untersuchungszeitraum 42.118 AU-Bescheinigungen aus dieser Diagnose-Gruppe bei der IKK classic ein, ein Anstieg von rund 25 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Besonders auffällig war der Anstieg mit ca. 45,0 Prozent bei den Beschäftigten im Alter zwischen 20 und 29 Jahren.
Krankschreibungen aufgrund einer Coronainfektion gingen mit 24.883 AU-Fällen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (46.426 AU-Fälle) um 46,4 Prozent zurück und spielten beim Arbeitsunfähigkeitsgeschehen im ersten Halbjahr 2023 eine untergeordnete Rolle.