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Zunahme von Rotavirus-Infektionen

Deutschlandweit wurden im ersten Halbjahr 2019 bereits mehr Fälle gemeldet als 2018 insgesamt. Virus löst heftigen Brechdurchfall aus – besonders kleine Kinder sind gefährdet – IKK classic rät zu konsequenter Hygiene.

Auswertung der Statistik zeigt: deutlicher Anstieg von Infektionen

Hamburg, 18. Juli 2019 – Deutschlandweit haben die Meldungen von Rotavirus-Infektionen an das Robert Koch-Institut (RKI) stark zugenommen. Das berichtet die IKK classic. Die Krankenkasse hat die aktuelle Statistik des Bundesinstituts für Infektionskrankheiten ausgewertet. Demnach wurden bis Ende Juni 2019 bundesweit über 30.000 Infektionen (31.072) gezählt. Das sind bereits über 7.000 Fälle mehr als im gesamten Jahr 2018 (23.602). Auch in Hamburg wurde der Vorjahreswert bereits überschritten.

Außer in Sachsen und Thüringen hat die Infektionsrate mit Rotaviren in allen Bundesländern zugenommen. „Die Zahlen schwanken zwar von Jahr zu Jahr stark“, sagt Andreas Schönhalz, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Niedersachsen und Hamburg. „Die Steigerung in diesem Jahr sticht aber heraus, vor allem in Niedersachsen.“ So deutlich wie der dortige Anstieg sei er nur noch in Berlin und Brandenburg.

​​​​​​​Bereits über 1.000 Fälle in Hamburg

„In Hamburg wurde die meldepflichtige Krankheit bis Ende Juni in diesem Jahr bisher bereits bei 1.122 Patienten diagnostiziert“, berichtet Schönhalz. „Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 619.“ Im gesamten Jahr 2018 wurden in der Hansestadt 701 Infektionen gezählt. Einen eindeutigen Grund für die Entwicklung konnte die Krankenkasse nicht nennen. Eine starke Zunahme von Rotavirus-Infektionen wurde laut der IKK classic auch in Schleswig-Holstein verzeichnet. Bis Ende Juni dieses Jahres wurden dort 941 Infektionen gezählt, im ersten Halbjahr 2018 waren es 547, in 2018 insgesamt 769 Fälle.

Rotaviren lösen starken Brechdurchfall aus. Die Erkrankung ist meldepflichtig, weil sie vor allem wegen des massiven Flüssigkeitsverlusts für Säuglinge und Kleinkinder lebensgefährlich sein kann. Erbrechen und Durchfall setzen plötzlich und heftig ein, auch Bauchkrämpfe und Fieber können auftreten. Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung meistens milder und ist nur für chronisch Kranke und ältere Menschen riskant.

​​​​​​​IKK classic rät zu konsequenter Hygiene

Die Übertragung der hoch ansteckenden Viren erfolgt hauptsächlich durch Schmierinfektion (fäkal-oral). Winzige Mengen reichen dafür aus. Nach ein bis drei Tagen setzen die Symptome ein. „Vor einer Ansteckung kann man sich kaum schützen“, sagt der IKK classic-Landesgeschäftsführer. „Die wichtigste Vorsorge ist konsequente Hygiene.“ Deshalb rät die IKK classic, häufig und gründlich die Hände zu waschen und den WC-Sitz vor Gebrauch zu desinfizieren – vor allem bei Gemeinschaftstoiletten. Seit einigen Jahren gibt es auch eine Impfung gegen Rotaviren. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Schluckimpfung für alle Säuglinge unter sechs Monaten. Sie sollte möglichst bis zum Alter von 12 Wochen begonnen werden. Je nach Impfstoff sind zwei oder drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen notwendig.

Ansprechpartner
Juliane Mentz
Juliane Mentz
Pressesprecherin
Viktoria Durnberger
Viktoria Durnberger
Stv. Pressesprecherin

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