Düsseldorf/Dresden, 01.03.2024. Seit Juni 2023 besteht der Selektivvertrag „VisitON“ zur Vergütung von telemedizinischen Delegationsleistungen in Pflegeeinrichtungen zwischen der AOK Rheinland/Hamburg und Pflegeeinrichtungen im Kreis Euskirchen und der Stadt Hückelhoven. Zum 1. März 2024 ist die IKK classic dem Vertrag beigetreten. Damit wird die Vergütung für die Versorgung durch Televisiten in Pflegeheimen für mehr Pflegeheimbewohnende möglich.
Das Zusammenspiel von Mensch und Technik kann die Lebenssituation pflegebedürftiger Menschen verbessern. Das zeigt sich seit 2021 im Kreis Euskirchen sehr deutlich. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts AIDA wurden Televisiten in Pflegeeinrichtungen im April 2023 auf zehn Einrichtungen im Kreisgebiet ausgeweitet und durch den Selektivvertrag „VisitON“ wurde eine Möglichkeit geschaffen, Delegationsleistungen mit der AOK Rheinland/Hamburg abzurechnen. Der Selektivvertrag enthält eine Beitrittsklausel, von der die IKK classic nun als erste Krankenkasse Gebrauch gemacht hat.
„Die Erfahrung zeigt, dass die Verknüpfung pflegerischer und medizinischer Kompetenzen durch den Einsatz von Telemedizin gelingt und von Vorteil für die Pflegebedürftigen ist. Der Beitritt der IKK classic zum Vertrag ‚VisitON‘ ist ein wichtiges Signal. Denn mit einem sinnvollen und durch vertraute Pflegekräfte begleiteten Einsatz von Telemedizin kann es gelingen, die Pflege zukunftsfähiger und den Beruf der Pflegefachkraft attraktiver zu machen“, sagt Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.
„Das Versorgungsangebot ist ein Gewinn für alle Beteiligten. Insbesondere in ländlichen Regionen mit häufig geringer Arztdichte bietet ‚VisitON‘ den Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu ärztlichen Leistungen. Darüber hinaus stärkt es die Kompetenzen der Pflegekräfte und den Austausch mit Ärzten“, erklärt Kai Swoboda, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der IKK classic.
Im ländlich geprägten Flächenkreis Euskirchen sind Hausbesuche für Ärztinnen und Ärzte mit teilweise sehr langen Fahrtwegen verbunden und daher im Alltag kaum noch möglich. In der Praxis bedeutet dies, dass Pflegeeinrichtungen zur Abklärung einer medizinischen Situation oft den Notruf wählen und die Bewohnerinnen und Bewohner zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Durch den Einsatz von sogenannten Teledoc-Stationen können solche unnötigen Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Zudem werden die Bewohner und Bewohnerinnen durch ihnen vertraute Personen beraten und untersucht und können in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.
An dem Vertrag nehmen elf Pflegeeinrichtungen teil, zehn im Kreis Euskirchen, eine in Hückelhoven im Kreis Heinsberg. Der Beitritt weiterer Kassen zum bestehenden Versorgungsvertrag ist weiterhin möglich. Langfristig ist die flächendeckende Implementierung von Televisiten als Regelversorgung das Ziel der AOK Rheinland/Hamburg.