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Weniger Mauern, mehr Miteinander: für ein generationengerechtes Gesundheitssystem

IKK classic fordert Reformen bei Prävention, Versorgung und Pflege

München, 23. Oktober 2025. Wie sichern wir die Solidarität zwischen den Generationen und damit die Grundlage der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung? Diese Frage stellte Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic, gestern bei seinem Impulsvortrag auf dem 24. Europäischen Gesundheitskongress in München.

„Unsere sozialen Sicherungssysteme sind große Errungenschaften. Aber sie bleiben nur stabil, wenn auch die nächsten Generationen sie als gerecht erleben – und bereit sind, sie mitzutragen. Dafür brauchen wir eine Neujustierung des gesamten Systems."

Frank Hippler

Vorstandsvorsitzender IKK classic

Prävention stärken

Mehr Prävention sei ein Schlüssel für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem, Gesundheit müsse stärker gefördert und nicht nur Krankheiten behandelt werden. Laut OECD ließe sich die Krankheitslast in Deutschland dadurch um bis zu zehn Prozent senken. „Hier tun wir noch zu wenig. Wir brauchen eine Gesundheitskompetenz-Kultur, die alle einschließt: Politik, Bund, Länder, Kommunen, Krankenkassen, Betriebe, Schulen, Familien und jede und jeden Einzelnen“, so Frank Hippler.

Versorgungsbarrieren abbauen

Nach Ansicht von Hippler müssen Strukturen so verändert werden, dass die Versorgung stärker am Bedarf der Patientinnen und Patienten ausgerichtet ist und nicht an den bestehenden Grenzen zwischen Berufsgruppen oder Versorgungssektoren. Noch immer würden viele Patientinnen und Patienten zwischen Praxis und Klinik hin- und hergeschoben und zu viele Menschen stationär behandelt – laut IGES-Institut sind ein Viertel der Krankenhausaufenthalte überflüssig. „Wir müssen im gesamten System konsequent Barrieren abbauen und dieses nach dem Grundsatz digital vor ambulant vor stationär neu ausrichten. Vernetzte Versorgung, klare Verantwortlichkeiten und digitale Prozesse helfen, Kosten zu senken und die Versorgung langfristig finanzierbar und für alle zugänglich zu machen“, so der IKK-Chef.

Faire Finanzierung und klare Prioritäten

Auch auf der Finanzierungsseite sieht Hippler dringenden Handlungsbedarf. „Unsere Finanzierungsbasis ist zu schmal geworden. Die Idee, Gesundheitsleistungen allein aus Arbeitseinkommen zu finanzieren, stammt aus dem 19. Jahrhundert und passt nicht mehr zu einer modernen Arbeitswelt“, sagt Frank Hippler. Er plädierte für eine breitere, gerechtere Finanzierungsbasis und für eine ehrliche Priorisierung auf der Ausgabenseite: „Nicht jede Innovation muss um jeden Preis in den Leistungskatalog aufgenommen werden. Wir brauchen vertretbare Preise für Innovationen und evidenzbasierte Standards – dann erreichen wir mehr Effizienz in der Versorgung.”

Pflege als Prüfstein der Solidarität

Auch in der Pflege sieht Hippler dringenden Reformbedarf: „Pflege und Versorgung dürfen nicht länger nahezu allein Aufgabe der Sozialversicherung sein. Generationengerechtigkeit können wir nur durch tragfähige Koalitionen zwischen Staat, Kommunen, Betrieben und Familien erreichen.“

Ansprechpartnerinnen

Juliane Mentz
Juliane Mentz
Pressesprecherin
Viktoria Durnberger
Viktoria Durnberger
Stv. Pressesprecherin

Bildmaterial

Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic, spricht auf dem 24. Europäischen Gesundheitskongress über Generationengerechtigkeit

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