Dresden, 29. April 2024. Das in der letzten Woche vom Sachverständigenrat „Gesundheit & Pflege“ vorgelegte Gutachten „Fachkräfte im Gesundheitswesen – Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource“ legt einmal mehr den Finger in die strukturelle Wunde unseres Gesundheitswesens. „Im Gutachten wird sehr präzise dargestellt, dass die Versorgung der Patientinnen und Patienten zwingend vernetzt gedacht und organisiert werden muss. Dabei ist auch eine neue Kompetenzverteilung mitzudenken“, sagt Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic. Die Sachverständigen formulieren klar, wie die derzeit bestehenden strukturellen Defizite mit der strikten Sektorentrennung, den Überkapazitäten im stationären Sektor und die unzureichende Steuerung von Patientenwegen auch zu einer Verschärfung der Fachkräftesituation führen, da die in vergleichsweise hoher Anzahl vorhandene Ressourcen nicht optimal eingesetzt werden können.
„Die Rekrutierung von immer mehr Personal ist schlicht nicht möglich und würde bei unveränderten Strukturen den Fachkräftemangel allein nicht dauerhaft lösen können“, so der IKK classic-Chef. „Das Gutachten bestätigt mit seinem wissenschaftlich gestützten Fundament unsere Positionen zur Weiterentwicklung der Gesundheitsfachberufe. Viele der genannten Herausforderungen und Maßnahmen entsprechen unseren Vorstellungen und Vorschlägen, die sich auch für die im Gutachten nicht betrachteten Gesundheitsberufsgruppen übertragen lassen.“
Durch Professionalisierung und Kompetenzerweiterungen, die Etablierung einer interprofessionellen Zusammenarbeit, die Modellentwicklung für Qualifikation, Personalplanung und -einsatz, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie mehr Augenhöhe zu anderen Gesundheitsfachberufen gewinnen sie nicht nur an Attraktivität für junge Menschen. Es wird auch eine zukunftsfähige Basis für die patientengerechte, bedarfsorientierte Gesundheitsversorgung geschaffen. Dabei wird auch der konsequente Einsatz digitaler Technologien als wesentlicher Effizienzfaktor hervorgehoben.
„Wichtig ist und bleibt dabei, die strukturellen Probleme unserer Gesundheitsversorgung zu lösen. Diese müssen bei allen Reformvorhaben konsequent angegangen werden – und das mit verbindlichen Qualitäts- statt Quantitätszielen“, so Hippler. „Es ist höchste Zeit, dass alle Beteiligten über ihren rein interessensorientieren Tellerrand schauen und der dringenden Notwendigkeit echter Strukturreformen Rechnung tragen.“
Die Positionierung der IKK classic zur Weiterentwicklung der Gesundheitsfachberufe finden Sie hier.