
Fehlzeiten-Analyse der IKK classic 2022
Der Krankenstand der erwerbstätigen Versicherten liegt im Jahr 2022 bei 6,7 %. Dies ist ein neuer Höchststand, das Vorjahresniveau lag bei 5,2 %. Damit schlägt das zweite Jahr der Coronapandemie bei der Arbeitsunfähigkeit der Versicherten richtig zu. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Fehlzeitenanalyse der IKK classic von rund 1,6 Mio pflichtversicherten Beschäftigten im Zeitraum Januar bis Dezember 2022.
Die Muskel-Skeletterkrankungen verursachen 26,1 % der Krankheitstage und führen damit weiterhin die Statistik an, liegen jedoch deutlich niedriger als im Vorjahr (32,5 %). Der Anteil der Atemwegserkrankungen hat sich dagegen fast verdoppelt von 12,4 % auf 24,9 %.
Ein Grund für diesen Anstieg kann die Lockerung der Corona-Regelungen und die Normalisierung der Arbeitswelt im Laufe des Jahres sein. Die Hygieneregeln haben wahrscheinlich nicht nur vor Covid-19 sondern auch vor Ansteckungen mit sonstigen Atemwegserkrankungen, wie Erkältungen und grippalen Infekten geschützt.
Covid-19-Erkrankungen sind nicht in den Atemwegserkrankungen enthalten, sie betreffen 11,2 % aller Krankheitstage. Die Verletzungen und Vergiftungen mit einem Anteil 12,3 % und die psychischen Erkrankungen mit 15,6 % sind dagegen rückläufig gegenüber dem Vorjahr. Auch wenn die Anteile der genannten Krankheitsarten rückläufig sind, so sind die absoluten Zahlen in allen Gruppen gestiegen.
72,6 % der Versicherten waren von einem Krankheitsfall mit Krankmeldung betroffen, das ist eine Steigerung um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Jeder Versicherte wies im Durchschnitt 24,5 Fehltage aus, ein Anstieg um 5,5 Tage. Die Fehltage verteilen sich auf 1,9 Krankheitsfälle pro Versicherten.
Der Anteil der Langzeiterkrankungen mit einer Falldauer von über 42 Tagen ist auf einen Anteil von 42,1 % gefallen (2021: 52,5 %). Eine Folge des starken Anstiegs der Atemwegserkrankungen, die eine durchschnittliche Falldauer von „nur“ 8 Tagen aufweisen.