ePA: Die wichtigsten Fakten zur elektronischen Patientenakte

Was bedeutet die Einführung der elektronische Patientenakte (ePA) für Versicherte? Wir erklären, welche Vorteile die ePA für Versicherte bringt und wie man sie schnell und sicher einrichtet.

Seit dem 1. Januar 2021 steht die ePA allen gesetzlich Krankenversicherten zur Verfügung. Damit haben Versicherte jederzeit ihre Gesundheitsdaten griffbereit, denn in der elektronischen Patientenakte sind alle Daten zentral gespeichert. Die Nutzung der elektronischen Patientenakte ist absolut freiwillig und basiert auf höchsten Datenschutz-Standards. Versicherte behalten jederzeit die volle Kontrolle über ihre Daten.

Bei der Umsetzung in den Arztpraxen ist ein Stufenprozess vorgesehen. Nach Abschluss der Testphase in ausgewählten Praxen und Krankenhäusern hat die flächendeckende Vernetzung begonnen.

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Die IKK ePA

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Digitalisierung des Gesundheitswesens: die ePA im Kontext

Als bislang größtes IT-Projekt im deutschen Gesundheitswesen mit der Vernetzung von 200.000 Leistungserbringern sowie potenziell 73 Millionen Versicherten ist die ePA eine große Herausforderung. Mit ihrer Hilfe soll medizinisches Personal die Krankengeschichte ihrer Patientinnen und Patienten besser nachvollziehen können, um zielgerichteter die geeignete Behandlungsmethode wählen zu können.

Die elektronische Patientenakte ist ein wichtiger Meilenstein in der fortschreitenden Digitalisierung des Gesundheitswesens. Stefan Schellberg, Chief Digital Officer der IKK classic, erläutert: "Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein wesentliches Element dessen, was Fachleute als 'digitales Ökosystem' bezeichnen: eine umfassende und entwicklungsfähige digitale Struktur zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung."

Versicherte im Mittelpunkt

Ärztinnen und Ärzte greifen auf die in der ePA gespeicherten Daten zu und erfahren so, welche Untersuchungen und Therapien bei Ihnen schon durchgeführt wurden. So werden zum Beispiel Doppeluntersuchungen vermieden. Das spart Ihnen als Patientin oder Patient nicht nur Zeit, auch kann die Behandlung dann noch zielgerichteter erfolgen.

Diese Vorteile hat die ePA

Wie profitieren die Versicherten konkret davon? Die ePA kann man sich als eine Art "Cloud" vorstellen. Sie ermöglicht die Sammlung aller wichtigen medizinischen Informationen an einer Stelle und erleichtert zugleich deren Austausch und Verwaltung. Diese Dokumente können die Versicherten dann insbesondere neuen Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung stellen. "Das hat viele Vorteile: So wird beispielsweise das Risiko von Doppeluntersuchungen oder Fehlmedikationen reduziert, aber auch das eigene Termin-Management erleichtert", sagt Stefan Schellberg.

Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: Die Nutzung der elektronischen Patientenakte ist für Versicherte absolut freiwillig. Sie bestimmen, was gespeichert wird. Sie können auch jederzeit veranlassen, dass Daten wieder gelöscht werden. Die ePA bringt zudem auch mehr Sicherheit: Alle für die ePA relevanten Daten werden in der sogenannten Telematikinfrastruktur so übertragen, dass Unbefugte sie weder lesen noch verändern können. Jede Übertragung erfolgt verschlüsselt. Warum die ePA auch in puncto Datensicherheit einen großen Sprung bedeutet, können Sie in einem ausführlichen Interview zu diesem Thema nachlesen.

Und das ist noch nicht alles. Denn die ePA wird auch für eine Beschleunigung der Verfahren und eine Reduzierung von Verwaltungsaufwand sorgen – auch weil die Kommunikation über Papier durch zeitgemäße elektronische Formen abgelöst wird. Mehr Transparenz, mehr Sicherheit und mehr Komfort: So lassen sich die wichtigsten Vorteile der ePA zusammenfassen.

ePA: Vorteile und Anmeldung

In unserem Erklärvideo haben wir alles rund um die Vorteile der ePA und den Anmeldeprozess kurz und übersichtlich zusammengefasst.

Startscreen des Videos zu Vorteilen und Anmeldung bei der ePA
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Was kommt in die ePA?

In der ePA können zum Beispiel Medikationspläne, Impfpass oder Diagnosen an einem zentralen Ort gespeichert werden.

Einführung der ePA erfolgt stufenweise

Die ePA wird Schritt für Schritt eingeführt. Das bedeutet: Zunächst ermöglicht die ePA allen Versicherten, die dies möchten, dass sie von ihren Ärztinnen und Ärzten medizinische Dokumente in digitaler Form erhalten und in eigener Regie zusammenführen können. Das heißt, insbesondere Befunde, Arztberichte, Röntgenbilder, Therapiemaßnahmen, Vorsorgeuntersuchungen, Medikationspläne, Notfalldatensätze und Arztbriefe finden in der ePA ihren Platz.

Auch der Impfausweis, der Mutterpass, das gelbe U-Heft für Kinder und das Zahnbonusheft können seit Januar 2022 in der Akte gespeichert werden. Mit der dritten Ausbaustufe (Januar 2023) können die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), Daten aus strukturierten Behandlungsprogrammen (DMP) und Daten aus digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der ePA angezeigt werden. Zudem ist aus der ePA-App nun ein direkter Absprung zum nationalen Gesundheitsportal gesund.bund möglich. In den nächsten Ausbaustufen folgen weitere Funktionen wie beispielsweise die Daten zur pflegerischen Versorgung oder die Anbindung des TI-Messenger.

Der Erfolg der ePA hängt natürlich insbesondere von der Akzeptanz der Versicherten ab. Darüber hinaus ist ein Zusammenspiel der beteiligten Akteure entscheidend: "Erfolg wird die ePA aus meiner Sicht haben, wenn möglichst viele Leistungserbringer technisch angebunden sind und, ebenso wie die Kassen, in der Nutzung an einem Strang ziehen", sagt Stefan Schellberg.

Aktuell erhält man die ePA nur auf Antrag (Opt-In-Verfahren). Das heißt, dass jede Patientin und jeder Patient für die Nutzung der Akte aktiv werden und Zugriffe für medizinisches Personal freigeben muss. In 2024 soll die Nutzung der ePA in Deutschland weitgehend vereinfacht werden. Allen Versicherten soll zukünftig automatisch eine ePA durch die Krankenkassen bereitgestellt werden. Wer das nicht möchte, kann widersprechen (Opt-Out-Verfahren). Die Nutzung der ePA bleibt freiwillig. Da die gesetzlichen Grundlagen derzeit geschaffen werden, kann der ePA als Opt-Out-Variante aktuell noch nicht widersprochen werden.

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So funktioniert die Einrichtung der ePA

Das Wichtigste vorab: Die elektronische Patientenakte ist kostenlos und wird Ihnen von der IKK classic als App für Android und iOS zur Verfügung gestellt, wenn Sie diese als Online-Kunde vollumfänglich nutzen wollen. 

Sie kann auf mobilen Endgeräten installiert werden, am besten auf dem eigenen Smartphone. Nach dem Download der App müssen Sie sich zunächst registrieren und über Ihre Gesundheitskarte authentifizieren. Dafür wird Ihnen eine E-Mail zugesandt, in der Sie die Registrierung Ihres Gerätes bestätigen müssen. Diese Registrierung ist einer der Bausteine, um die missbräuchliche Nutzung der elektronischen Patientenakte zu verhindern. Darüber hinaus müssen Versicherte sich auch persönlich authentifizieren: Entweder in einem Servicecenter der IKK classic oder über ein PostIdent-Verfahren, das in der ePA-App zur Verfügung steht.

Über das PostIdent-Verfahren haben Sie auch die Möglichkeit sich mit Hilfe der Online-Ausweisfunktion (eID) zu identifizieren. Haben Sie Ihre Online-Ausweisfunktion noch nicht aktiviert, oder die PIN zu Ihrem Personalausweis nicht mehr zur Hand, dann können Sie beides online und kostenfrei über folgenden Link nachholen.

Ist die ePA-App auf dem Smartphone oder Tablet installiert und ist die Registrierung mitsamt der persönlichen Identifikation abgeschlossen, kann sie mit den medizinischen Daten und Dokumenten befüllt werden, die Sie dort hinterlegen möchten. Übrigens lässt sich die ePA auch ohne eigenes mobiles Endgerät nutzen: In diesem Fall benötigen Sie Ihre elektronische Gesundheitskarte (eGK) sowie eine PIN von Ihrer IKK classic. Damit können Sie beim nächsten Arztbesuch Ihre ePA ganz einfach vom Praxisteam über das Kartenterminal einrichten lassen. Beim ersten Befüllen können Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gerne helfen lassen.

Seit dem 14.12.2022 haben Sie auch die Möglichkeit die ePA auf Ihrem PC oder Laptop zu nutzen (ePA Desktop-Client). Dafür ist allerdings ein Kartenlesegerät erforderlich. Die Anwendung für Ihr Betriebssystem (Windows, MacOS oder Linux) können Sie hier downloaden. Auf dieser Website finden Sie ebenfalls weitere Informationen zur Nutzung, den technischen Voraussetzungen, sowie die Installationsanleitungen für das jeweilige Betriebssystem.

Gut zu wissen: Den ePA Desktop-Client können Sie nur nutzen, wenn Sie bereits eine ePA angelegt haben. Neuregistrierungen sind hier nicht möglich. Wenn Sie die ePA bisher ohne mobiles Endgerät nutzen, haben Sie über den Desktop-Client die Möglichkeit Ihre Dokumente am PC oder Laptop selbst zu verwalten.

Sie merken also: Die Einrichtung der ePA ist vielleicht etwas aufwendig, doch so wird für maximale Datensicherheit gesorgt. Und es lohnt sich: Der Nutzen der ePA wird mit zunehmender Dauer immer größer – besonders für Menschen mit Vorerkrankungen. 

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