Ob Stresslevel, Sauerstoffsättigung im Blut oder Ernährungsgewohnheiten: Zahlreiche Geräte oder Anwendungen helfen heute dabei, einen gesunden Lebensstil nicht nur zu führen, sondern auch zu messen. Doch welcher digitale Helfer ist der Richtige, um Ihre persönlichen Fitnessziele zu erreichen.
Sie wollen Ihren Alltag gesünder gestalten? Um sich fit zu halten, gibt es zahlreiche digitale Helfer: Von Smartphone-Apps über Fitnesstracker bis hin zu Onlinekursen. Die Möglichkeiten und Einsatzgebiete im Überblick.
Wie erkenne ich das passende Angebot für mich?
Während der Suche nach den besten Fitnesss-Apps oder Fitnesstrackern werden Sie auf unzählige Angebote stoßen: Der Markt ist groß, die Auswahl entsprechend schwer. Allerdings können Sie sich an ein paar Hinweisen orientieren.
Worauf ist bei Apps zu achten? Fitness-Apps von Privatanbietern müssen keine standardisierten Zertifizierungen durchlaufen. Hier sind die Hersteller in der Pflicht, gute Angebote zu liefern. Denn die Fitness-Fangemeinde im Netz ist kritisch und bestraft nicht funktionierende Apps mit negativen Bewertungen, die wiederum zu geringeren Nutzungsraten führen.
Haben Sie eine interessante App gefunden, sollten Sie die Anzahl der Bewertungen und Downloads berücksichtigen. Auch die ausführlichen Bewertungen können Orientierung bieten: Lesen Sie sowohl eine besonders positive als auch negative Bewertung, bekommen Sie ein differenzierteres Bild. Gibt der Hersteller Antworten auf die negativen Kommentare, ist das oft ein gutes Zeichen für den Kundenservice.
Kostenlose Apps sind meist werbefinanziert und bieten Abomodelle oder einzelne Käufe (In-App-Käufe) an, mit denen sich die Funktionen erweitern lassen. Andere lassen sich nur eine begrenzte Zeit kostenfrei nutzen. Das sollten Sie in der jeweiligen App-Beschreibung nachlesen.
Daneben gibt es sogenannte DiGA, kurz für "Digitale Gesundheitsanwendungen". Diese Apps sind zertifizierte Medizinprodukte und dazu bestimmt, Therapien zu unterstützen. Mehr Informationen zum Thema finden Sie bei den Behandlungs-Apps.
Fitnesstracker und medizinische Geräte: Viele Technikkonzerne und Smartphone-Hersteller bieten diverse Variationen von Fitnesstrackern und Smartwatches an. Mittlerweile stoßen auch traditionelle Uhrenhersteller mit smarten Geräten auf den Markt. Auch wenn sie mit etlichen Funktionen wie Messung der Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung oder Schlafanalyse daherkommen – es sind keine medizinischen Geräte.
Die medizinisch verordnete 24-Stunden-Blutdruckmessung zum Beispiel kann ein kleines Wearable am Handgelenk nicht ersetzen. Fitnesstracker und Co. können motivieren, einen gesünderen Lebensstil zu führen und das eigene Verhalten am Tag zu reflektieren. Bei Beschwerden sollten Sie aber weiterhin zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gehen.
Achtung beim Datenschutz: Prüfen Sie in jedem Fall die Datenschutzerklärung aller Apps oder Geräte, die Sie installieren. Auf welche Daten wird zugegriffen, wo und von wem werden die Daten gespeichert.
Fitness-Apps: Persönliche Trainer fürs Smartphone
Fitness-Apps leiten zum Work-out an, geben Tipps in Sachen Ernährung oder helfen dabei, ungesunde Angewohnheiten abzulegen. Dabei geben sie nicht nur Anleitung, wie Übungen durchzuführen sind, sondern stellen oft auch einen Trainingsplan zur Verfügung und zeigen den persönlichen Fortschritt an. Ein weiterer Vorteil: Sie können das Training jederzeit beispielsweise im Wohnzimmer durchführen – oftmals sogar ohne weitere Hilfsmittel.
Allerdings können die Anwendungen nicht kontrollieren, ob die Teilnehmenden die Übungen richtig ausführen. Eine persönliche Trainerin oder ein Trainer im Fitnessstudio kann die Haltung korrigieren und zusätzlich motivieren. Eine Qualitätskontrolle gibt es bei solchen Fitness-Apps nicht, oft lässt sich aber über den Herausgeber erkennen, ob es sich um ein wissenschaftlich fundiertes Angebot handelt (z. B. Hochschulen, Sportinstitute o. ä.).
Kostenübernahme von Apps
Die IKK classic übernimmt die Kosten für Anwendungen wie BabyCare oder Keleya, die Sie während und nach der Schwangerschaft begleiten, oder Tinnitracks, der Tinnitus-Therapie per App.
Darüber hinaus übernehmen wir für unsere Versicherten die Kosten für als Medizinprodukt zugelassene digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA).
Digital gesund mit mit Apps, Trackern & Co.
Martin Heck, Leiter des Referats Prävention bei der IKK classic, und Dr. Nina Buschek, Ärztin und Journalistin sprechen über die Vorteile von Apps und Wearables sowie die digitale Begleitung von Patienten.
Work-outs für Zuhause: Onlinekurse und Trainings
Sie schaffen es oft nicht ins Fitnessstudio? Mit Onlinekursen können Sie Ihr Work-out bequem im eigenen Wohnzimmer absolvieren. Die Auswahl ist groß: Für fast alle Sportarten gibt es digitale Coachings – entweder als Videoaufzeichnung oder live per Videoanruf. Sie brauchen nur einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone und schon können Sie lostrainieren.
Onlinekurse bieten den Vorteil, dass die Teilnehmenden eine Trainerin oder einen Trainer vor sich haben. Wenn man ein Live-Angebot wahrnimmt, hat man feste Zeiten für die Trainings und die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Diese Möglichkeit hat man bei einer Videoserie nicht, sieht aber, wie die Trainerin bzw. der Trainer die Übungen vormacht und ist zudem zeitlich ungebunden. Diese Form des Trainings lässt sich beispielsweise sehr gut mit dem flexiblen Arbeiten verbinden. Da die Hin- und Rückfahrt zum Fitnessstudio ausfällt, spart man damit Zeit und Fahrtkosten.
Online-Präventionskurse zu den Themen Bewegung, Ernährung, Entspannung und Umgang mit Suchtmitteln
Mittlerweile gibt es eine Reihe von zertifizierten Online-Präventionskursen – die Teilnahmen an diesen Kursen unterstützt die IKK classic. Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, bezuschusst die IKK classic ausschließlich durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) zertifizierte Online-Kurse.
Unsere Online-Gesundheitskurse buchen Sie schnell und einfach über die IKK Onlinefiliale, alternativ können Sie sich über unsere Kurssuche zu einem Training bei einem zertifizierten Anbieter anmelden, für die teilweise ein Eigenanteil fällig ist. Für die Kostenerstattung müssen Sie alle Termine der Onlinekurse wahrgenommen haben. Gefördert werden maximal zwei Kurse mit bis zu 180 Euro pro Jahr. Lassen Sie sich im Nachgang eine Teilnahmebestätigung ausstellen und reichen Sie diese bei uns ein.
Für die Teilnahme an einem Onlinekurs reicht in der Regel ein Smartphone, Tablet oder PC und eine stabile Internetverbindung. Unter Umständen benötigen Sie ein zusätzliches Programm, dass Sie während des Anmeldeprozesses installieren können.
Vitaldaten im Blick behalten mit Fitnesstrackern und Co.
Sie wollen Ihre Vitaldaten überwachen? Dazu können Sie sogenannte Wearables nutzen – also technische Geräte, die Sie direkt am Körper tragen.
Besonders beliebt: Fitnesstracker, die meist in Form eines Armbandes ums Handgelenk geschnallt werden. Die smarten Armbänder messen anhand ausgefeilter Sensorik beispielsweise die Herzfrequenz und Bewegungen, die Schlafqualität oder sogar das Stresslevel; viele haben zudem ein integriertes GPS-Modul. Damit kann ein Fitnesstracker die Laufstrecke, überwundene Höhenmeter und den Puls miteinander verrechnen, sodass man eine recht genaue Analyse seiner Fitnessdaten erhält. Verbunden mit einer passenden Smartphone-App kann man langfristig seine Erfolge messen und sich seine Fortschritte anzeigen lassen, ein Schlaftagebuch oder einen Zykluskalender führen. Das kann enorm motivierend sein.
Die Sensorik in den kleinen Geräten wird immer besser – hat allerdings auch ihre Schwachstellen. Zum Beispiel werden gelaufene Schritte anhand eines Bewegungssensors und gemessenen Drehbewegungen des Arms errechnet. Das bietet Fehlerpotenzial, denn so können Schritte auch durch bloßes Armschütteln gezählt werden. Die Herzfrequenzmessung wird anhand einer Leuchtdiode vorgenommen: je weniger Blut fließt, desto mehr Licht wird reflektiert – daraus ergibt sich der gemessene Puls. Diese Technik kann jedoch zu Ungenauigkeiten führen. Viele andere Funktionen basieren auf ähnlichen Messungen, die nur ungefähre individuelle Fitness-Werte messen können. Aber: Als Orientierung ist das ausreichend, wichtig ist, dass Sie am Ball bleiben – und dabei kann ein Fitnesstracker helfen.
Smartwatches bieten sogar noch mehr Funktionen: Darauf lassen sich ähnlich wie beim Smartphone verschiedene Apps installieren.
Entspannung per Knopfdruck: Work-outs für den Geist
Wer sich von wachsendem Druck und Stress nicht aus der Ruhe bringen lassen will, braucht smarte Unterstützung für einen entspannten Alltag. Apps und Onlinekurse helfen nicht nur dabei, den eigenen Stresspegel zu überwachen – sie vermitteln auch nützliche Strategien und Übungen für mehr Gelassenheit.
Das sollten Sie beim Datenschutz beachten
Nutzen Sie Angebote der IKK classic wie die Onlinefiliale, die elektronische Patientenakte oder unsere App, sind Ihre Daten sicher und werden nicht an Dritte weitergegeben. Nicht zuletzt sorgt die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) für Rechtssicherheit und stellt hohe Sicherheitsanforderungen, das betrifft auch Ihre Gesundheitsdaten. Alles, was Sie zum Datenschutz im Gesundheitswesen wissen müssen, erfahren Sie in unserem Artikel.