Angina pectoris und andere Symptome
Die Symptome einer koronaren Herzkrankheit hängen von zwei Faktoren ab: wie stark die Herzkranzgefäße verengt sind und an welcher Stelle sich der Engpass befindet. Fehlen Symptome komplett, spricht man von einer stummen Ischämie. Diese kommt besonders bei älteren Patienten und Diabetikern vor. Bei anderen, meist weiblichen Betroffenen zeigen sich nur unspezifische Symptome, zum Beispiel Atemnot, Blutdruckabfall, erhöhte Pulsfrequenz, Hautblässe, Schweißausbrüche, Übelkeit, Oberbauchschmerzen oder Angstzustände.
Das typische Leitsymptom der KHK ist allerdings die Angina pectoris: mehr oder weniger starke, anfallsartige Brustschmerzen, die auch in Arme, Nacken, Rücken, Oberbauch oder Kiefer ausstrahlen, und ein Engegefühl in der Brust, das oftmals zu Beklemmungs- und Angstgefühlen führt. Die Beschwerden werden meist durch körperliche Belastung ausgelöst, da der Herzmuskel dann mehr Sauerstoff benötigt und nicht genug Blut durch die Koronararterien fließt. Die Grenze zur zumutbaren Belastung nennt man Belastungsschwelle. Zu Beginn der koronaren Herzkrankheit treten die Symptome nur dann auf, wenn der Sauerstoffbedarf des Herzens bei körperlicher Anstrengung gesteigert ist, bei emotionaler Belastung, einer Überfunktion der Schilddrüse oder wenn der Sauerstoffgehalt des Blutes niedrig ist.
Bei einer stabilen Angina pectoris fällt die Stärke der Beschwerden immer ähnlich aus und die Symptome verringern sich nach kurzer Zeit. Dagegen verläuft der Schmerz bei der atypischen Angina pectoris in Wellen oder tritt erst nach beendeter körperlicher Belastung auf. Von einer instabilen Angina Pectoris spricht man, wenn die Beschwerden plötzlich ohne körperliche Belastung zunehmen oder sich die Belastungsschwelle verändert. Dies kann bedeuten, dass die Schmerzen früher auftreten, länger andauern, häufiger oder stärker werden. Auch jede erstmalig auftretende Angina pectoris wird als instabil bezeichnet. Wichtig: Im Gegensatz zur stabilen Form ist eine instabile Angina pectoris ein Notfall – es besteht die Gefahr eines akuten Herzinfarkts, weil das Gefäß ohne Vorwarnung auch komplett verschließen kann.