Schlechte Noten in der Berufsschule? Tipps für Prüfungen und Referate

Trotz großer Bemühungen und stundenlangem Lernen klappt es in der Berufsschule nicht mit guten Noten? Dann wird es Zeit, deine Lernmethoden zu hinterfragen – mit diesen Kniffen punktest du in Prüfungen und bei Referaten.

Schule, Arbeit im Betrieb, Freunde und Familie: All das unter einen Hut zu bringen, ist für Auszubildende oft gar nicht so einfach. Noch dazu stehen in der Berufsschule regelmäßig Prüfungen und Vorträge an, auf die man sich vorbereiten muss. Doch mit den richtigen Methoden bekommst du auch das hin – probiere einfach mal die folgenden fünf Tipps für erfolgreiche Prüfungen und Referate aus.

1. Erstmal sammeln

Du willst mit dem Lernen loslegen und weißt nicht, wo du anfangen sollst? Dann verschaffe dir zunächst einen Überblick über den Stoff in den jeweiligen Fächern. Stelle alle deine wichtigen Materialien aus der Schule zusammen – beispielsweise Bücher, Mitschriften, Arbeitsblätter und Übungsaufgaben. 

Fange mit der Stoffsammlung rechtzeitig an. So vermeidest du Stress und kannst dir gegebenenfalls fehlende Unterlagen von deinen Mitschülern besorgen.

2. Was, wann, wo: Terminkalender und Lernplan erstellen

Schnapp dir erstmal einen Kalender, ob die Kalender-App auf deinem Handy oder ganz klassisch in Papierform. Trage dort alle deine Termine ein, auch Verpflichtungen, die neben der Arbeit anfallen. Denn: Auch Hobbys und Freunde kosten Zeit.

Hast du das geschafft, kannst du einen Lernplan anhand der freien Zeitfenster aufsetzen. Schau dir dazu deine Unterlagen aus der Berufsschule an und überlege, was du in den jeweiligen Wochen vor der Prüfung lernen willst. Werde in deiner Planung immer kleinteiliger und nimm dir konkrete Aufgaben für deine Lern-Slots vor, etwa Übungsaufgaben lösen oder Karteikarten erstellen.

Die Schülerhilfe rät, mit den Lerninhalten anzufangen, die besonders wichtig sind oder dir Probleme machen. Für bessere Noten solltest du diese "Punktelieferanten" priorisieren und für sie am besten mehr Zeit einplanen.

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3. Schaffe dir eine gute Lernatmosphäre

Nur weil du ein Genie bist, beherrschst du leider nicht zwingend das Chaos. Richte dir einen Arbeitsplatz ein, an dem dich möglichst wenig ablenkt. Stelle zum Beispiel dein Smartphone lautlos und verbanne alles von deinem Schreibtisch, was du nicht zum Lernen brauchst.

Falls du zuhause zum Beispiel laute Geschwister oder eine Baustelle direkt vor der Tür hast, solltest du zeitweise die Flucht ergreifen. "Ob Bibliothek, im ruhigen Café oder auch in der Berufsschule selbst – oft hilft es, neue Orte aufzusuchen", empfiehlt auch Eugen Straubinger, Co-Vorsitzender des Bundesverbands der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. (BvLB). Außerdem solltest du dir überlegen, ob du technisch gut genug ausgestattet bist. Ein langsamer Laptop oder schlechtes Licht können schnell zum Problem in deinem Lernprozess werden.

4. Gönn dir Pausen

Wenn dir der Kopf vom Lernen brummt, solltest du auf jeden Fall eine Pause einlegen. Mache dir einen Kaffee, lüfte gut durch, lass Bücher und Laptop kurz liegen. Schaue aus dem Fenster oder mache einen kleinen Spaziergang. Nach einer Erholungsphase kannst du dich wieder besser konzentrieren.

5. Hol dir Hilfe in der Berufsschule

Es ist außerdem empfehlenswert, für die Prüfungsvorbereitung die sogenannten ausbildungsbegleitenden Hilfen der Berufsschule zu nutzen, so BvLB-Co-Vorsitzender Straubinger. Hier hast du Lehrer an deiner Seite, die dir sicher gern Tipps geben. Vielleicht kannst du auch Lerngruppen mit anderen Auszubildenden gründen? Es hilft immer, sich über den Stoff auszutauschen.

Hast du das Gefühl, dass du neben deinem Beruf zu wenig Zeit für das Lernen hast? Dann solltest du mit jemandem aus deinem Betrieb sprechen. "Auch hier kann die Berufsschule, die den jeweiligen Ausbildungsvertrag kennt, eine vermittelnde Position einnehmen", ergänzt Straubinger.

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So klappt es mit den Referaten – fünf Tipps:

Neben den schriftlichen Prüfungen fallen in der Ausbildung auch Referate an, die es zu meistern gilt. Irgendwann muss jeder Auszubildende vor die Klasse treten und eine Präsentation halten. Das kann eine besondere Belastung sein, vor allem wenn du unter Lampenfieber leidest. Auch hier machen eine ausgiebige Vorbereitung und vor allem Übung den Meister.

1. Recherchiere gründlich und feile am Aufbau

Es ist ganz egal, ob du Bücher, Quellen im Internet oder Unterrichtsmaterialien aus deiner Ausbildung als Inspiration benutzt. Wichtig ist, dass dein Referat auf zahlreichen Quellen und nicht nur auf einer einzigen basiert. Auch wenn du nicht alle Inhalte in deinen Vortrag einbinden kannst, helfen Sie dir später dabei, weiterführende Fragen während deines Referats zu beantworten.

Nachdem du die Infos gefiltert hast, kannst du jetzt dein eigentliches Referat erstellen. Wie bei einem Aufsatz ist auch hier ein logischer Aufbau essenziell. Schreibe zunächst eine Gliederung: Diese hilft dir, deine einzelnen Punkte zu strukturieren. Dabei wird dir schnell auffallen, wo es inhaltlich noch Lücken gibt.

Generell solltest du dein Referat in Einleitung, Hauptteil und Schluss unterteilen. Mache dir zu den jeweiligen Parts kurze Stichpunkte auf Karteikarten, die du während des Vortrags in der Schule als Spickzettel nutzen kannst. Mehr brauchst du nicht – schließlich bist du dank deiner Recherche mittlerweile Experte auf deinem Gebiet.

2. Einleitung: Die Zuhörer abholen

Die Einleitung dient dazu, Interesse zu wecken. Stelle hierfür zum Beispiel einen Bezug zum Schulalltag her, wecke Emotionen oder erkläre, was dein Thema besonders macht. Die ersten Minuten können darüber entscheiden, wie gespannt dir deine Zuhörer folgen. Während der Einleitung stellst du zudem die Gliederung vor. So wissen deine Mitschüler, was auf sie zukommt und bleiben am Ball.

3. Hauptteil: Erzähle eine Geschichte

Erst im Hauptteil präsentierst du die harten Fakten. Denke daran, bei deiner festgelegten, sinnvollen Reihenfolge zu bleiben. Starte eher mit allgemeinen Infos, werde immer detaillierter und stelle Zusammenhänge zwischen den einzelnen Punkten her. Halte einen roten Faden: Bestenfalls gleicht dein Referat einer in sich schlüssigen Geschichte, der man gerne lauscht.

4. Schluss: Spanne den Bogen zur Einleitung

In deinem Schlussteil fasst du die Inhalte zusammen, gibst ein persönliches Fazit ab, wenn sich Meinungsäußerung anbietet, und beantwortest gegebenenfalls die Fragestellung deines Referats. Bedanke dich außerdem fürs Zuhören und plane Zeit für Rückfragen der anderen Auszubildenden ein.

5. Begeistere durch deinen Vortrag

Doch wie genau vermittelt man all diese Infos der Klasse? Wenn du diese einfachen Tipps beachtest, hast du deine Zuhörer sicher schnell auf deiner Seite:

  • Üben, üben, üben: Halte dein Referat im Voraus vor dem Spiegel oder vor Freunden. So bekommst du Routine und Selbstbewusstsein.
  • Nicht an den Karteikarten kleben: Schaue deine Zuhörer so oft es geht an und interagiere mit ihnen, indem du zum Beispiel Fragen stellst.
  • Bringe Anschauungsmaterial mit in die Berufsschule und gestalte übersichtliche Folien. Hier ist weniger mehr: Schließlich soll dein Publikum dir lauschen und nicht an den Folien der Präsentation hängen.
  • Sprich frei, laut und selbstbewusst sowie in einfachen und kurzen Sätzen. Vermeide jedoch Umgangssprache.
  • Mach es dir bequem – aber nicht zu sehr: Finde einen Stand und einen Platz für deine Hände, mit dem du dich wohl fühlst. Dennoch solltest du geradestehen und nicht herumzappeln. Das wirkt nervös und weniger kompetent.
  • Lächeln nicht vergessen!

Zusätzliche Hilfe gibt es auch über die Bundesagentur für Arbeit – hier kannst du Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung bekommen, an Nachhilfeunterricht teilnehmen, aber auch vermittelnde Gespräch mit Ausbildern, Eltern und Lehrern führen.

Solltest du beim nächsten Referat oder bei der Prüfung trotz aller Vorbereitung eine Note bekommen, mit der du nicht zufrieden bist – bleib dran! Du wirst sehen: Je häufiger du diese Tipps in deiner Ausbildung umsetzt, desto mehr Routine und Struktur bekommst du in deinen Alltag an der Berufsschule.

  • Ein gelber Bleistift mit rotem Radiergummi auf einem grünen Tisch, an dessen oberen Ende Späne vom darauf herumkauen liegen.

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