
Kinder früh ans Wasser gewöhnen
Besonders gefährdet sind Kinder: Demnach besitzen nur rund 40 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen ein Jugendschwimmabzeichen. Zwar haben laut Befragung unter Eltern etwa 77 Prozent der Grundschülerinnen und -schülern das Seepferdchen. Als sicherer Schwimmer gilt jedoch nur, wer mindestens die Anforderungen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze beherrscht. Deshalb ist davon auszugehen, dass etwa 60 Prozent nicht sicher schwimmen können – und im Notfall nicht in der Lage sind, sich selbst zu retten. Einen Grund für den Rückgang der Schwimmfähigkeit bei Kindern sehen die Verantwortlichen der Studie vor allem darin, dass durch die hohe Zahl der Bäderschließungen immer weniger Schwimmunterricht an Grundschulen stattfindet.
Also müssen die Eltern ran. Nur – wie können sie ihren Kindern das Schwimmen beibringen? Laut Empfehlung der DLRG sollten Kinder ab dem fünften Lebensjahr schwimmen lernen. Ans Wasser gewöhnen können Eltern ihre Kleinen aber schon früher, erklärt Lisa Kersten, Schwimmtrainerin der Schwimm- und Sportfreunde Bonn und ehemalige Leistungsschwimmerin: "Wenn ein Kind noch nie im Wasser war, ist es am wichtigsten, ihm oder ihr die Angst zu nehmen."
Das geht spielerisch in der Badewanne. Lassen Sie Ihr Kind ruhig mal mit dem Kopf untertauchen – zum Beispiel, um ein Spielzeug vom Wannenboden hochzuholen. Eine weitere tolle Übung, um das Ausatmen unter Wasser zu üben, ist das Blubbern. Entweder einfach mit dem Mund üben – oder mithilfe eines Strohhalms, empfiehlt Kersten. Die Schwimmtrainerin nennt noch weitere Übungen: "Einen Tischtennisball vor sich her pusten. Das sorgt dafür, dass Kinder mit dem Mund teilweise unter Wasser tauchen." Oder den sogenannten Propeller: "Das Kind soll unter Wasser summen. Dabei soll es lernen, unter Wasser auszuatmen und über Wasser einzuatmen. Das macht auch sehr viel Spaß!"
Beim Tauchen sei es grundsätzlich wichtig, die Augen offen zu halten. "Denn wenn das Kind im Schwimmbad ist und richtig schwimmen lernt, benötigt es Orientierung – und das geht nur mit offenen Augen. Das ist auch eine der größten Herausforderungen: Im Wasser lernen sich zu orientieren und mit der Atmung klarzukommen." Beim Tauchen mit offenen Augen sollten Sie aber keinen Badezusatz verwenden.