Weniger als 4 Stunden
7 Prozent der Deutschen schlafen durchschnittlich weniger als 4 Stunden.
Während manche Menschen scheinbar überall und jederzeit schlafen können, haben Sie Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen? Die gute Nachricht: Damit sind Sie nicht allein.
Rund ein Drittel der Deutschen gibt an, nicht gut zu schlafen. Das bedeutet konkret: 19 Prozent fällt es schwer einzuschlafen, jeder Vierte kann nicht richtig durchschlafen, jeder Zehnte wacht zu früh auf, um dann bis zum Aufstehen wach im Bett zu liegen, und sechs Prozent haben das Gefühl, die ganze Nacht kein Auge zugetan zu haben.
Die Folge: Am nächsten Tag fühlen sie sich unausgeruht, sind nervös und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Im schlimmsten Fall können sich durch Schlafmangel depressive Verstimmungen entwickeln.
Von einer Insomnie sprechen Fachleute, wenn jemand über eine längere Zeit und/oder häufig Schlafstörungen hat, das heißt: über einen Monat lang mindestens dreimal pro Woche nicht richtig ein- oder auch durchschlafen kann. In diesem Fall ist eine genauere Untersuchung der Schlafstörung durch einen Arzt sinnvoll. Schlafstörungen können vollstationär in deutschen Krankenhäusern behandelt werden. Eine solche Behandlung wird immer dann nötig, wenn Patienten an neurologischen oder körperlichen Erkrankungen leiden. Gemäß der letzten Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes ist diese Zahl im Jahr 2019 auf insgesamt 101.410 Krankenhauseinweisungen gesunken.
Auch das Gewicht, genauer gesagt, der Anteil des Körperfetts, kann einen negativen Einfluss auf die Qualität des Schlafs haben. Grundsätzlich gilt: Je höher der BMI einer Person, desto schlechter schläft sie, wie Forschende der John Hopkins University aus den USA in einer Studie mit Diabetes-Typ-2-Patienten herausfanden.
Viel wichtiger aber noch: Auf Dauer sind vier Stunden pro Nacht zu wenig. 18 Wissenschaftler ganz unterschiedlicher Fachrichtungen empfehlen Erwachsenen im "Sleep Journal" der US-amerikanischen National Health Foundation: sieben bis neun Stunden, wobei ältere Menschen etwas weniger Schlaf brauchen als jüngere.
Auch wenn viele Menschen behaupten, sie würden selten, nicht oder sogar nie träumen – das stimmt nicht. Denn Träumen, auch als subjektives Erleben während des Schlafes bezeichnet, gehört zum Schlafen wie Denken zum Wachsein. Salopp formuliert: Das Gehirn und das Bewusstsein schlafen nie.
Warum wir träumen, darauf hat die Wissenschaft noch keine finale Antwort gefunden. Fest steht, dass uns im Schlaf die Dinge beschäftigen, die wir tagsüber erlebt haben. Dabei verarbeitet das Gehirn die Informationen auf kreative Art. Es wird also nicht einfach nochmal erlebt, was tatsächlich passiert ist. Stattdessen vermischen sich Erfahrungen mit unseren Wünschen und Ängsten.
Von Alpträumen spricht man, wenn ein Traum so starke negative Emotionen hervorruft, dass man davon aufwacht. Typische Motive sind Verfolgungen oder der Tod von nahestehenden Personen. Circa fünf Prozent der Deutschen haben mindestens einen Alptraum pro Woche. Die Ursachen dafür können Erlebtes, aber auch Gene, die eigene Persönlichkeit oder Stress sein.
Die Mehrheit der Deutschen hat laut der Forsa-Erhebung "Schlaf gut" kein großes Problem einzuschlafen: 41 Prozent sind innerhalb von zehn Minuten im Reich der Träume, weitere 44 Prozent brauchen bis zu einer halben Stunde. Doch auch das ist wahr: 14 Prozent haben Einschlafschwierigkeiten, liegen wach, wälzen sich im Bett und finden teilweise erst deutlich später zur Ruhe.
Die Zeit, die man zum Einschlafen braucht, kann mit dem Gesundheitszustand des Betroffenen zusammenhängen. Ein Drittel der Befragten, die nach eigenen Angaben mehr als 31 Minuten zum Einschlafen brauchen, hat eine Erkrankung.
Laut einer Umfrage des Statistikportals Statista leiden Frauen eher unter einer Schlafstörung, und zwar unabhängig davon, ob es sich um körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Verspannungen, eine Störung des Schlafklimas oder beim Durchschlafen handelt. Jüngere Befragte (18 bis 29 Jahre) geben besonders häufig an, schlecht einschlafen zu können.
Warum jemand einen gestörten Schlaf hat, unterscheidet sich von Person zu Person. Doch es gibt Störfaktoren, die einen gesunden Schlaf beinträchtigen: An erster Stelle nennen die Deutschen dabei die Temperatur im Schlafzimmer, gefolgt von privaten und familiären Problemen und gesundheitlichen Beschwerden, zum Beispiel Schmerzen oder den Auswirkungen von Medikamenten. Jede fünfte Frau gibt ihrem schnarchenden Partner die Schuld und zwölf Prozent der Männer wünschten, sie hätten vor dem Zubettgehen weniger Alkohol getrunken.
Hormone können eine der Ursachen sein, weshalb Frauen nachts schlecht schlafen. Wenige Tage bevor die Periode startet, können Symptome wie Hormonschwankungen, Bauchkrämpfe und Stress den Schlaf stören.
Grund dafür ist unter anderem das Hormon Progesteron, das eine schwangerschaftserhaltende Wirkung hat. Das bedeutet, dass es die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Einnistung vorbereitet. Zusätzlich fördert es den Schlaf. Vor der Periode sinkt der Spiegel des sogenannten Gelbkörperhormons und kann so zu Schlafstörungen führen.
Meist sind die Probleme jedoch zyklusbedingt und verschwinden nach einigen Tagen wieder. Sollte das nicht der Fall sein, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen.
Kinder sind bekanntlich Meister darin, die Nacht nicht durchzuschlafen. Schuld daran können falsche Angewohnheiten oder eine mangelhafte Schlafhygiene sein. Auch psychische Belastung oder körperliche Schmerzen sind oft ausschlaggebende Faktoren.
Die Symptome von Schlafstörungen bei Kindern äußern sich meist in einer geringeren Konzentrationsfähigkeit, andauernder Müdigkeit, schlechteren Leistungen, Albträumen sowie der Angst davor, ins Bett zu gehen. Es sollte baldmöglichst eine Kinderärztin oder ein -arzt zu Rate gezogen werden und so die Ursache der Schlafstörung gefunden werden. Therapien haben sich in den meisten Fällen als erfolgreich erwiesen - und den Schlafproblemen ein Ende bereitet.
Zu welcher Ärztin oder welchem Arzt sollte man bei Schlafstörungen gehen?
Der erste Schritt ist der Weg zur Hausärztin oder zum Hausarzt. Hier wird eine erste körperliche Untersuchung durchgeführt, um eventuelle Gesundheitsprobleme zu erkennen. Im weiteren Verlauf kann nach entsprechendem Ergebnis ein anderer Fachbereich empfohlen werden. Dazu können die Internistin oder der Hals-Nasen-Ohren-Arzt bei starkem Schnarchen, eine Lungenfachärztin oder ein Neurologe bei Problemen des Nervensystems zählen.
Sollte die Hausarztpraxis eine psychische Erkrankung zu erkennen meinen, wird die Empfehlung eine Psychotherapeutin oder ein -therapeut sein.
Die wichtigste Anlaufstelle für Schlafstörungen sind Schlafmediziner: Sie sind für Diagnose und Behandlung die zentralen Ansprechpartnerinnen und -partner. In den meisten Fällen arbeiten Schlafmediziner in einem Schlaflabor, in dem sie ausführlich Schlafstörungen, zum Beispiel Schlafparalysen, untersuchen können.