
Deutschland gehört neben den USA, Finnland und Österreich schon länger zu den Spitzenreitern, wenn es um Operationen geht. Doch jeder operative Eingriff – auch ein kleiner – ist mit Risiken verbunden. Dennoch wird in Deutschland immer häufiger operiert. Auch dann, wenn eine Operation gar nicht nötig ist. Häufigste Folgen: Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen, Blutungen und Blutergüsse sowie Wundinfektionen, Wundheilungsstörungen oder Narbenbildungen. Hinzu kommt vielfach, dass die Operation die Grundbeschwerden gar nicht lindert.
Einen Trend hin zu chirurgischen Eingriffen dokumentiert unter anderem das Statistische Bundesamt. Demnach ist die Zahl der Implantationen künstlicher Hüftgelenke in deutschen Kliniken von 2005 bis 2017 um 22 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Implantationen künstlicher Kniegelenke ist im gleichen Zeitraum sogar um 48 Prozent angewachsen. Die Frage liegt auf der Hand: Sind all diese Eingriffe wirklich notwendig? Die Antwort: Nein. Denn viele chirurgische Eingriffe sind aus medizinischer Sicht unnötig. Aber der Reihe nach.