Frau bei der Arbeit im Labor

Weltfrauentag: Frauen in der Wissenschaft, die die Medizin revolutioniert haben

Am 8. März ist Weltfrauentag! Wir stellen drei berühmte Wissenschaftlerinnen vor, die durch ihre herausragenden Entdeckungen nicht nur die Gesundheit revolutioniert, sondern auch für die Gleichberechtigung einen enormen Beitrag geleistet haben. 

Unter dem Motto "Each for Equal“ (Jede/r für Gleichberechtigung) sollen am diesjährigen Weltfrauentag Stereotype gegenüber Frauen durchbrochen und Gleichberechtigung gefördert werden. Seine Wurzeln hat der Internationale Frauentag in der Arbeiterinnenbewegung des frühen 20. Jahrhunderts, zunächst noch ohne festes Datum. Im Rahmen des  "Internationalen Frauenjahrs" 1975 erklärte die UNO schließlich den 8. März zum "International Women’s Day“ (IWD) und forderte zwei Jahre später, dass er künftig jährlich in jedem Mitgliedsland begangen werden solle, um auf die Rechte der Frau und den Weltfrieden aufmerksam zu machen. 

Drei berühmte Wissenschaftlerinnen, die die Gesundheit revolutionierten

Gegen mangelnde Gleichstellung mussten vor allem die ersten weiblichen Wissenschaftlerinnen kämpfen, die Überragendes für unser Gesundheitssystem geleistet haben: So waren es Frauen, die etwa die Behandlung von Krebs oder das Testen von Bluttransfusionen auf HIV oder Hepatitis ermöglicht haben. Geniale Wissenschaftlerinnen wie Marie Curie oder Rosalyn Sussman Yalow trotzten ihren damaligen Benachteiligungen und schafften es an die Spitze der Wissenschaft – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder der Herausforderung, Familie und Karriere zu vereinbaren.

Vorsorge

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Marie Curie in Labor © Getty Images

Marie Curie – die Mutter der Strahlentherapie

Zu den bekanntesten Frauen in der Wissenschaft, die unser Gesundheitssystem revolutioniert haben, gehört zweifelsohne die polnische Physikerin und Chemikerin Marie Curie (1867-1934). Die Tochter zweier Physiker wanderte von ihrer Heimat Polen nach Paris aus, um an der Universität Sorbonne Physik und Chemie zu studieren, da dort auch Frauen zugelassen wurden. Als erste Frau erhielt sie den Nobelpreis – und das gleich zweimal: 1903 wurde sie zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie für die Entdeckung der Radioaktivität mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet, 1911 mit dem Chemie-Nobelpreis für die Entdeckung der Elemente Polonium und Radium. 

Nicht nur auf wissenschaftlicher Ebene, sondern auch hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Karriere ist Marie Curie als zweifache Mutter ein wahres Vorbild. Gemeinsam mit ihrer Tochter Irène entwickelte sie im Ersten Weltkrieg mobile Röntgenwagen, die sogenannten „Petite Curies“, mit denen sie verletzte Soldaten untersuchte. 1934 verstarb Marie Curie an Leukämie, vermutlich als Folge ihrer hochdosierten und langjährigen Kontakte mit radioaktiven Elementen. Ihr Erbe ist allerdings nachhaltig: Die von ihr entwickelte Radiotherapie, bei der Krebszellen mithilfe ionisierender Strahlung zerstört werden, wird weltweit zur Behandlung von Krebs angewendet. Im Gegensatz zur Chemotherapie ist mit der Bestrahlung eine lokale Behandlung möglich. Mittlerweile hat die Radiotherapie unzähligen Menschen das Leben gerettet – pro Jahr hilft sie etwa 1,5 Millionen Krebskranken.

Rosalyn Sussman Yalow – die Entdeckerin der Radioimmunassays (RIA)

„Madame Curie from the Bronx“ – so wurde die amerikanische Wissenschaftlerin Rosalyn Sussman Yalow (1921-2011) auch genannt, weil Marie Curie ihr großes Vorbild war und sie aus einem bildungsfernen Elternhaus im New Yorker Armenviertel Bronx stammte. Die Hormonforscherin schaffte es trotz ihrer damaligen zweifachen Benachteiligung als Frau und Jüdin bis an die Spitze der Forschung: 1977 gewann sie den Medizin-Nobelpreis für die Entdeckung der Radioimmunassays (RIA). Diese Labormethode wird heute weltweit eingesetzt, um geringste Konzentrationen von Hormonen, Vitaminen, Enzymen, Drogen, Tumorantigenen, DNA oder Viren im Blut nachzuweisen. 

Für die Medizin war diese Analyse-Technik eine gewinnbringende Entdeckung, da sie heute in vielen Bereichen eingesetzt wird. Ohne Rosalyn Sussman Yalow wäre es heute wahrscheinlich nicht möglich, Bluttransfusionen auf HIV oder Hepatitis zu testen, die Wirkung von Drogen oder Antibiotika zu messen sowie Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes oder Wachstums- und Fruchtbarkeitsstörungen zu behandeln. 

Rosalyn Sussman Yalow in Labor © Getty Images

Vorsorge

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Emmanuelle Charpentier lehnt an Statue von Max Planck © picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Emmanuelle Charpentier – die Erfinderin der Genschere

Berechtigte Hoffnung, dass künftig noch viel mehr in der Medizin möglich sein kann, gibt die französische Forscherin Emmanuelle Charpentier (geb. 1968). Sie könnte eine der Frauen sein, die die Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft auf eine nächste Ebene trägt. Seit fast 25 Jahren hat sie ihr Leben der Wissenschaft verschrieben, aktuell leitet sie die Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin.

Der Molekularbiologin gelang zusammen mit ihrer Forschungspartnerin Jennifer Doudna die Entdeckung und Entwicklung der molekularen Genschere CRISPR-Cas, wofür die beiden Wissenschaftlerinnen 2020 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Mit dieser Genschere ist es möglich, Gene wie Papier zu schneiden und so krankmachende Gene gezielt auszuschalten oder sogar durch gesunde zu ersetzen. Eine bis vor Kurzem unvorstellbare Methode, die künftig neue Möglichkeiten gegen Krebs, Aids und verschiedene Erbkrankheiten verspricht. Derzeit wird die Genschere bereits bei aggressiven Blutkrebs-Formen, bestimmten Erbkrankheiten der Blutbildung sowie der HIV-Therapie getestet. Auch bei der Züchtung von Pflanzen und Tieren findet das innovative Verfahren Anwendung. Emmanuelle Charpentier revolutioniert damit nicht nur die Medizin, sondern auch die Biotechnologie und Landwirtschaft und ist für viele junge Nachwuchsforscherinnen ein Vorbild. 

So werden Nachwuchsforscherinnen heute gefördert

Auch wenn die Gleichberechtigung während des 20. Jahrhunderts große Sprünge gemacht hat, sind Frauen vor allem in der Gesundheitsforschung unterrepräsentiert. Nach wie vor gilt die Wissenschaft als männerdominiertes Berufsfeld mit einem Anteil von 84 Prozent. Damit hier ein Umdenken stattfindet und die Gleichstellung verbessert wird, gibt es mittlerweile zahlreiche Förderprogramme für (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen.

Anlaufstellen für (zukünftige) Wissenschaftlerinnen

Hier gibt es eine Auswahl an bundesweiten Programmen zur Förderung von Mädchen und Frauen in der Wissenschaft.

Die Programme unterstützen aktive Vernetzungen, Angebote zur Motivierung und Aktivierung von Nachwuchsforscherinnen sowie Publikationen in medizinischen Fachzeitschriften. Denn Forschung, Wissenschaft und neue Behandlungsmöglichkeiten zur Erhaltung unserer Gesundheit sollte keine Frage des Geschlechts sein.

  • Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag

    Beim jährlich in ganz Deutschland stattfindenden Girls' Day – Mädchen-Zukunftstag können Schülerinnen Einblicke in MINT-Berufsfelder erhalten. Unternehmen, Hochschulen, Forschungszentren öffnen – aktuell digital – ihre Türen für den Girls' Day und geben Einblicke in ihren Berufsalltag.

  • „Komm, mach MINT.“

    Die bundesweite Initiative des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. „Komm, mach MINT.“ soll Mädchen und Frauen für MINT-Studiengänge und -Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern. Die zentrale Anlaufstelle zum Thema Frauen und MINT bietet eine Plattform, um die bundesweit bestehenden Angebote zur Motivierung und Aktivierung junger Mädchen und Frauen übergreifend öffentlich sichtbar zu machen. Auf Veranstaltungen, auf der Website, in Informationsmaterialien und zahlreichen Projekten werden moderne Berufsbilder und Karriereoptionen ebenso wie authentische Rollenvorbilder kommuniziert. 

  • „Innovative Frauen im Fokus“

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) leistet mit der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ im Förderbereich „Strategien zur Durchsetzung von Chancengerechtigkeit für Frauen in Bildung und Forschung“ einen Beitrag zur Erhöhung der Repräsentanz und Stärkung der Sichtbarkeit von Frauen, z.B. indem sie gezielt Vernetzungen fördern und die Kooperation zwischen Medienschaffenden und Wissenschaft stärken. Sie richtet sich unter anderem an Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Verbände, Stiftungen und Kulturstädte.

    Alle Informationen für die Förderanträge für die Forschungs- und Umsetzungsvorhaben unter: https://foerderportal.bund.de/easyonline 

  • „Frauen in der EU-Forschung“

    Die Kontaktstelle „Frauen in der EU-Forschung“ (FiF) ist ein Angebot des Referats für Chancengerechtigkeit in Bildung und Forschung des BMBF. Sie bietet Wissenschaftlerinnen Informationen und Beratung rund um die EU-Forschungsrahmenprogramme an. Dazu werden neben Beratungen auch Workshops und Vorträge angeboten. Ziel des Programms ist es, mehr Frauen in die EU-Forschungsprogramme zu integrieren und so deren Förderung in der Wissenschaft voranzubringen.

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bietet sowohl Wissenschaftlerinnen als auch wissenschaftlichen Einrichtungen verschiedene Maßnahmen zur Erlangung von Chancengleichheit. Förderprogramme und Einzelförderungen beispielsweise in Form von Stipendien oder Sachbeihilfen sollen dabei helfen, akademische Arbeitsrahmenbedingungen familienfreundlicher zu gestalten und mehr weibliche Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu bringen sowie dort zu etablieren.

Kostenübernahme des Gesundheits-Check-ups

Der Gesundheits-Check-up ist eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Krankheiten. Wir übernehmen die Kosten für die ärztlichen Untersuchungen. Zuzahlungen fallen für unsere Versicherten keine an.

Mehr Infos zum Gesundheits-Check-up
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