Kind steht inmitten von Spielzeug, das allgemein einem bestimmten Geschlecht zugewiesen wird wie Auto, Barbie, Bauklötze etc.

Geschlechter­rollen und Vorurteile

Mann und Frau sind in vielen biologischen Aspekten anders – das bedeutet aber nicht, ein Geschlecht sozial benachteiligen zu müssen. Doch immer noch existieren starre Rollenmuster von Mann und Frau, die auf vielen Vorurteilen beruhen. Mit realen Nachteilen für die Betroffenen.

Der Mann sorgt für die finanzielle Absicherung, die Frau kümmert sich um den Nachwuchs: Das war lange Zeit das vorherrschende Familienbild. Das hat mittlerweile ausgedient, könnte man meinen – doch ganz so einfach ist es nicht.

Dem statistischen Bundesamt zufolge stieg der Anteil erwerbstätiger Frauen nach der deutschen Wiedervereinigung von 57 Prozent (1991) auf 73 Prozent (2019). Bei den Männern blieb der Anteil weitestgehend konstant bei rund 78 bis 80 Prozent. Dennoch stimmen laut einer Statista-Umfrage immer noch 29 Prozent der Männer der Aussage zu: "Es ist für alle Beteiligten viel besser, wenn der Mann voll im Berufsleben steht und die Frau zu Hause bleibt und sich um den Haushalt und die Kinder kümmert". Auch 21 Prozent der Frauen stimmen dem zu.

Berufstätige Frauen haben außerdem nicht die gleichen Karrierechancen. Das zeigen andere Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Nur jede dritte deutsche Führungskraft ist eine Frau. Noch drastischer wird es mit Blick auf Ausbildungsberufe. In Berufen mit hohem Männeranteil wie in der Mechatronik – also vermeintlichen Männerjobs – werden Frauen bei der Bewerbung aufgrund ihres Geschlechts schlechter bewertet, obwohl sie die gleiche Qualifikation aufweisen. Bei Männern, die sich für Jobs mit einem hohen Frauenanteil bewerben, ist das nicht der Fall. Das ergibt eine Studie des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Der vielsagende Titel der Studie: "Be a Man or Become a Nurse" – auf Deutsch heißt das "Sei ein Mann oder werde Krankenschwester".

Als die angefangen haben, mich als Frau im Job zu mobben, da wurde ich wieder so unsicher wie damals in der Schule, als ich verspottet wurde.
Aussage einer Studienteilnehmerin

Ergebnisse der Studie

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  • 22 Prozent sagen, Ärger über Diskriminierung von Frauen sei übertrieben

    Der Aussage, dass die Empörung über die Diskriminierung von Frauen übertrieben sei, stimmen 13 Prozent zu; 9 Prozent stimmen voll und ganz zu.

  • 18 Prozent halten Männer für "zu weich"

    Der Aussage: "Viele Männer sind heutzutage zu emotional, verweichlicht, sensibel" stimmen 11 Prozent zu, 7 Prozent stimmen voll und ganz zu. Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) lehnt diese Aussage ab.

  • 36 Prozent halten Frauen für empathischer als Männer

    Dem entgegen stehen 29 Prozent der Befragten, die der Aussage nicht zustimmen, dass Frauen weicher, warmherziger und empathischer als Männer seien.

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Wie sich Luisa Buck als Frau in einem Männerberuf behauptet

In von Männern dominierten Berufen haben es Frauen nach wie vor schwer. Die Handwerkerin Luisa Buck möchte Frauen ermutigen, ihren Weg zu gehen. Artikel lesen

Hier finden Betroffene Hilfe

  • "Stärker als Gewalt"

    Die Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) setzt sich gegen häusliche und sexualisierte Gewalt ein. Hier finden sowohl Frauen als auch Männer Hilfe, die sich bedroht fühlen, betroffen sind oder Zeuge von Übergriffen wurden.

    Zur Homepage
  • Antidiskriminierungsstelle des Bundes

    Die Antidiskriminierungsstelle der Bundesregierung stellt vielfältige Informationen für alle Ratsuchenden zur Verfügung. Zudem gibt es eine Online-Suche für Beratungsstellen vor Ort. Das Angebot bietet Hilfe bei jeder Art von Diskriminierung.

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  • Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

    Unter 08000 116 016 erhalten Frauen schnelle und professionelle Beratung. Gefördert wird das Projekt vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA). Die Helfenden sind auch per Chat online live erreichbar.

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  • Hilfetelefon Gewalt an Männern

    Unter der Nummer 0800 123 9900 erhalten Männer Beratung, die Gewalt erfahren haben. Gefördert wird die Initiative von verschiedenen Landesministerien aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen.

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Menschen mit Behinderungen sehen sich heute immer noch mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert. Wir zeigen, warum Menschen mit Behinderungen nicht an den Rand der Gesellschaft gehören.

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