Mann prüft beim Wandern den Weg auf seiner Wanderapp am Smartphone

Social Hiking: Wandern mit Apps – wie es richtig funktioniert

Bei kaum einem Hobby lassen sich Bewegung in der freien Natur und digitales Know-how so gut verbinden wie beim Wandern. Wir stellen Ihnen die besten Wandertouren-Apps vor und haben geschaut, worauf man achten sollte. Ein Experte erklärt außerdem, wie Sie Ihre persönliche Route finden und sicher planen.

Wander-Apps machen es möglich und hauchen dem ehemals etwas verstaubten Zeitvertreib neue Möglichkeiten – und damit ganz neues Leben – ein. Über die digitalen Weg-Begleiter kann man nicht nur bequem, sondern auch schnell bisher unbekannte Wege und Ziele finden. Über unterschiedlichste Empfehlungen der Community stößt man so auf die besten Wanderhütten, einmalige Aussichtspunkte oder überraschende Pfade, die Abwechslung versprechen. So wird die nächste Wanderung zum echten Abenteuer – ob auf eigene Faust oder in der Gruppe.

Social-Funktionen für meine nächste Wanderung nutzen

Klar ist: Eine Wanderung ist besonders spannend, wenn man währenddessen neue Eindrücke sammeln kann. Deswegen streben die meisten Wanderbegeisterten nach neuen Wegen, die bereits bei anderen Gleichgesinnten für Begeisterung sorgten. Über Apps kann man diese Strecken genau danach auswählen und an den Wegpunkten festmachen, die von anderen empfohlen wurden. Aber auch Kennzeichnungen des Schwierigkeitsgrades (anhand der Kilometer und Höhenmeter), helfen Nutzerinnen und Nutzern dabei, die passende Tour zu planen.

Die Dauer der Wanderung wird prognostiziert und man kann selbst besser abwägen, ob diese Strecke auf die eigene Leistung zutrifft. Meist wurden bestimmte Strecken oder Anstiege von anderen Personen aus der Community bereits getestet und entsprechend kommentiert, manchmal mit Bestätigungen zu den Angaben und hin und wieder mit ergänzenden Empfehlungen. Das kann bei der eigenen Planung weiterhelfen. 

Nicht zuletzt unterstützt die digitale Navigation vom Start bis zum Ziel während der Wanderung dabei, immer auf dem richtigen Pfad zu bleiben. Besonders wichtig, gerade, wenn man nicht gemeinsam wandert, sondern allein unterwegs ist.

Vorsorge

Sportärztliche Vorsorgeuntersuchung

Wer sich nach Jahren Abstinenz wieder sportlich betätigen will, ist oft unsicher, wie es um seine körperlichen Voraussetzungen bestellt ist. Wer Gesundheitsrisiken vermeiden will, ist mit der sportärztlichen Vorsorgeuntersuchung gut beraten. Mehr zur Vorsorgeuntersuchung

Welche Wandertouren-Apps eignen sich für mich?

Mit dem Wunsch, neue Berge zu besteigen oder Streckenabschnitte an Seen und Flüssen zu entdecken sind Sie nicht allein. Daher überrascht es nicht, dass für Wanderinnen und Wanderer inzwischen eine Vielzahl an Smartphone-Apps, sowohl für iOS als auch Android, zur Verfügung stehen. Egal, ob es sich dabei nur um einen kleinen Ausflug oder einen Tagesmarsch handelt. Ein paar der kostenfreien Apps stellen wir Ihnen hier vor.

  • Komoot

    DIe Komoot-App ist die größte Outdoor-Plattform und mit ca. 20 Mio. Installationen nicht nur bei Wanderern, sondern auch bei Joggern und Radfahrern sehr beliebt. Die Grundfunktionen und das Kartenmaterial, das man auch offline nutzen kann, sind kostenlos, weitere Inhalte lassen sich optional kostenpflichtig hinzubuchen.

    Komoot lohnt sich für eingefleischte Outdoor-Fans, die nicht nur auf Wandern setzen, sondern auch gerne einmal mit dem Rad unterwegs sind. Hier lohnen sich die zusätzlich buchbaren Features, gerade dann, wenn man gerne in unterschiedlichen Ländern unterwegs ist.

  • Bergfex

    Bergfex stammt aus Österreich und ist die größte Plattform rund um Bergtourismus und Alpinsport. Online ist die Website bereits seit 1999, bietet aber auch eine passende App, die inzwischen über 100.000 Wanderwege enthält und Sie während Ihrer Tour navigiert.

    Die Routen wurden mit Schwerpunkt auf die Alpen gestaltet – wer gerne hier unterwegs ist, für den sollte diese App eine gute Wahl sein. Die Bergfex-App ist kompatibel mit Fitness-Gadgets wie einer Smartwatch, so haben Sie die Möglichkeit, Ihre Fitness über die zurückgelegten Strecken zu tracken.

  • AllTrails

    Diese App kommt aus den USA und bietet ebenfalls umfangreiches Kartenmaterial und die Möglichkeit, durch den geplanten Hike zu navigieren. Als Premium-Option bietet AllTrails u.a. die Einsicht in die aktuelle Wetterlage an oder gibt ein Update über den derzeitigen Pollenflug, was für Allergiker sehr hilfreich sein kann.

    Auch die weiteren Filter-Möglichkeiten bieten einen echten Mehrwert, gerade, wenn Sie nicht alleine bzw. mit anderen Erwachsenen unterwegs sind, sondern beispielsweise ein Kind mitnehmen möchten, einen Hund an Ihrer Seite haben oder aus anderen Gründen barrierefreie Wege benötigen.

  • ViewRanger

    ViewRanger bietet als App nicht nur eine Routenplanung innerhalb Europas an, sondern hält auch Wander-Empfehlungen für Australien oder Kanada bereit. Wer also gerne auf internationalen Pfaden wandert, sollte an dieser Stelle richtig sein.

    ViewRanger bietet zusätzliche Features wie die Möglichkeit, den eigenen Standort in Echtzeit mit anderen App-Nutzerinnen und -Nutzern zu teilen. Diese Funktion kann das Sicherheitsgefühl beim Wandern erhöhen, gerade, wenn man alleine unterwegs ist oder unterschiedliche Routen verfolgt.

Schutzimpfungen für Erwachsene

Auch im Erwachsenenalter sind Impfungen wichtig, um das Immunsystem gegen gefährliche Infektionskrankheiten zu wappnen. Die IKK classic übernimmt deshalb auch für Erwachsene alle empfohlenen Impfungen und viele zusätzliche Immunisierungen.

Mehr zu den Impfungen

Experten-Interview mit Erik Neumeyer vom Deutschen Wanderverband

  • Herr Neumeyer, Sie sind stellvertretender Geschäftsführer beim Deutschen Wanderverband. Was sind die meistunterschätzten Gefahren, die bei einer Wanderung auftreten?

    Vom Wetter überrascht zu werden, wenn man sich beispielsweise vorher nicht über die Wetterlage informiert hat. Viele haben zu wenig Wasser dabei. Natürlich kommt es auch häufig vor, dass man sich selbst überschätzt. So sind Wanderin oder Wanderer dann oft überrascht, wie weit 15 Kilometer sein können. Außerdem verlassen sich viele bei der Planung durch eine App viel zu oft nur auf Informationen einer Quelle. Daher gilt immer: Den gesunden Menschenverstand bitte nicht ausschalten, wenn eine App eingeschaltet wird.

  • Wie finde ich eine für mich passende Tour?

    Stöbert man in einer App nach Strecken-Vorschlägen, muss man sich immer fragen: Ist das eine Tour eines Tourismusverbands oder einem Naturpark, also ein offizieller Absender? Oder handelt es sich dabei um eine persönliche Empfehlung von einer Person der Community, die diese Tour gelaufen ist und sie hochgeladen hat? Die Touren der Community sind nicht grundsätzlich schlechter – die Zuverlässigkeit jedoch schon. Ich selbst bewerte eine Tour vielleicht als leichte Wanderroute, während ein Durchschnitts-Wandernder die gleiche Route vielleicht als schwierig einstuft. Bei offiziellen Touren wissen Sie, dass diese von einem Profi geplant wurden, der sich auch damit auskennt. 

  • Gibt es weitere Vorteile, die mir Touren von offizieller Seite bieten?

    Ja! Diese Routen versprechen nicht nur eine bestimmte Sicherheit und eine gewisse Wanderqualität, sondern sie sind in der Regel auch naturschutzkonform. Es werden hier nämlich meist Wege empfohlen, die als Wanderwege markiert sind und gegebenenfalls mit den Eigentümern abgestimmt wurden. Plant man die Wanderung beispielsweise mit Komoot, kann man auf die „Collections“ zugreifen. Dies sind Zusammenstellungen von Touren, die oft von Tourismus-Verbänden gestaltet wurden.

  • Wie gehe ich vor, wenn mich ein Pfad, der von der Community empfohlen wurde, besonders reizt?

    Dann darf dieser natürlich auch gerne genutzt werden. Man sollte diese Tour allerdings noch überprüfen und über weitere Quellen einsehen. Zusätzlich habe ich noch einen Tipp, der vielleicht altbacken erscheint, aber sehr effektiv ist: Ich habe immer eine Wanderkarte von dem Gebiet dabei, in dem ich wandern möchte und male mir die ganze Strecke vorher in die Karte ein. Dann sehe ich direkt, ob dies wirklich alles offizielle Trails sind. Auf Apps und Portalen sieht man die Tour oft nur einzeln in der Darstellung. In der Wanderkarte habe ich die Möglichkeit, die ganze Fläche zu überblicken.

Digitale Gesundheitsanwendungen

Das Digitale-Versorgung-Gesetz hat den Leistungsanspruch für Versicherte erweitert. Ab sofort können Sie Ihre Behandlung um so genannte digitale Gesundheitsanwendungen ergänzen.

Zu den Anwendungen

Ihr Einstieg ins Social Hiking: So gelingt's

  • Gehen Sie es leicht an: Wählen Sie sich für die erste Wanderung eine leichtere Strecke aus – steigern können Sie sich immer noch.

  • Schauen Sie sich Absenderin oder Absender der Tour genau an: Handelt es sich dabei um jemanden, der sich auskennt bzw. eine offizielle Stelle? 

  • Überprüfen Sie, ob die dort enthaltenen Angaben mit den Angaben auf einer Wanderkarte übereinstimmen.

  • Suchen Sie die gewählte Route in weiteren Quellen, z.B. auf vergleichbaren Apps und über offizielle Stellen, wie Tourismusverbände.

  • Überprüfen Sie, ob alle Kommentare und Bewertungen mit den Angaben der Route übereinstimmen. 

  • Während der Tour nicht nur auf das Handy achten, sondern auch das Wetter im Blick behalten – das gilt vor allem für alpine Touren.

  • Technik ist gut, Back-up ist besser: Vor allem im alpinen Raum mussten schon häufiger  Rettungseinsätze starten, weil sich (unerfahrene) Wanderer/Bergsteiger zu sehr auf die Technik verlassen haben. Auch wenn Sie ein funktionstüchtiges und ausreichend geladenes Handy in den Rucksack packen, besteht trotzdem die Gefahr, im Gebirge auch mal keinen Empfang zu haben. Organisieren Sie sich eine Wanderkarte und zeichnen Sie auf ihr die gewählte Strecke ein. So können Sie nicht nur alle Angaben noch einmal abstimmen und überprüfen, sondern haben auch ein Back-up griffbereit, falls Sie unterwegs das Smartphone im Stich lässt.

Mehr Infos rund um ein gelungenes und sicheres Wandererlebnis finden Sie auf der Website des Deutschen Wanderverbands: www.wanderbares-deutschland.de 

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