Gesunde Zähne: 10 goldene Regeln für die Mundhygiene

Redaktion
IKK classic

Gesunde, schöne Zähne bis ins hohe Alter? Das geht. Man muss nur wissen, wie man sie richtig pflegt. Unsere zehn goldenen Regeln der Mundhygiene helfen Ihnen und Ihrer Familie dabei, Ihre Zähne gesund zu halten.

Zweimal täglich Zähne putzen – so lautete lange Zeit die Zauberformel für schöne Zähne. Neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge genügt das tägliche Zähneputzen alleine aber nicht, um Zähne und Zahnfleisch ein Leben lang gesund zu halten. Denn nach jeder Mahlzeit, die wir zu uns nehmen, lagern sich an und vor allem zwischen den Zähnen Speisereste ab.

Diese bilden einen klebrigen Belag, auch Plaque genannt. Plaque ist nicht nur für die Entstehung von Zahnstein verantwortlich, sondern auch ein willkommener Nährboden für Bakterien, die Karies verursachen können. Bei Karies werden die Zähne regelrecht durchlöchert, bis sie faulen. Mehr noch: Auch Parodontitis verursachende Bakterien können sich unter der Plaque ungehindert vermehren.

Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie beginnt zunächst mit einer Zahnfleischentzündung, die sich auch auf das Haltegewebe und den Kieferknochen ausdehnt. Wenn das Zahnfleisch zurück geht, führt dies im schlimmsten Fall zu Zahnverlust.

Gesunde Zähne: Was tun?

Viele Menschen schenken der Reinigung ihrer Zähne und vor allem der Zahnzwischenräume dennoch zu wenig Aufmerksamkeit. So kommt es, dass Parodontitis weiterhin zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit zählt. In Deutschland leiden laut der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) etwa 11,5 Millionen Menschen an einer schweren Form der Erkrankung. Gefährlich wird es, wenn eine Parodontitis unerkannt und dadurch unbehandelt bleibt.

Gelangen die entzündlichen Parodontitisbakterien aus der Mundhöhle über die Blutbahn auch in andere Regionen des Körpers, erhöhen sie das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit Karies und Co. also gar keine Chance bekommen, ist – neben einer regelmäßigen Kontrolle beim Zahnarzt – die richtige Mundhygiene grundlegend. Hier kommen die besten Tipps, was Sie für dauerhaft gesunde und schöne Zähne tun können.

Zahnvorsorge

Eine gute Zahnvorsorge trägt stark dazu bei, die eigenen Zähne dauerhaft vor Karies und Entzündungen zu bewahren.

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Die 10 goldenen Regeln der Mundhygiene

  • 1. Immer von Rot nach Weiß putzen

    Zähneputzen ist ein Kinderspiel – vorausgesetzt, man beherrscht die richtige Technik. Wichtig ist, nicht einfach hin und her zu schrubben, sondern stets von Rot nach Weiß zu putzen, sprich vom Zahnfleisch ausgehend Richtung Zahn. Durch rüttelnde Bewegungen und sanften Druck auf die Zahnbürste lassen sich die weichen Beläge entfernen.

    Wer dies berücksichtigt, kann gar nichts falsch machen. Leichter tut man sich allerdings mit einer elektrischen Zahnbürste. Am besten, Sie verwenden eine elektrische Rundkopfbürste. Diese reinigt durch ihre rotierenden Bewegungen jeden einzelnen Zahn gründlich. Denken Sie aber daran, die Putzköpfe alle drei Monate zu wechseln. Das Gleiche gilt auch für normale Zahnbürsten.

  • 2. Wählen Sie die richtige Zahnpasta

    Strahlend weiße Zähne – aber wie? Durch den Genuss von Kaffee oder Schwarztee, aber auch durch Rauchen oder Rotwein vergilben Zähne schnell. Manche Hersteller von Zahnpasta werben deshalb mit Produkten, die grobe Schleif-Partikel enthalten, welche die Zähne wieder strahlen lassen sollen. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Zahnpasten mit abrasiver Wirkung sind für den täglichen Gebrauch geeignet.

    Stark abrasive Produkte greifen den Zahnschmelz an und schädigen die Zähne auf Dauer. Achten Sie deshalb beim Kauf auf den sogenannten RDA-Wert auf der Verpackung. Dieser gibt den Schleif-Grad der jeweiligen Zahnpasta an. Nur Produkte mit einem RDA-Wert zwischen 30 und 70 dürfen regelmäßig angewendet werden. Sprechen Sie jedoch zuvor unbedingt mit Ihrem Zahnarzt darüber. Auf alle Fälle sollte Ihre Zahnpasta aber Fluorid enthalten. Sinnvoll ist auch die Verwendung eines Fluorid-Gels. Dieses wird nur einmal in der Woche aufgetragen, am besten am Abend. So kann sich die mineralisierende Wirkung über die Stunden der Nachtruhe hinweg entfalten.

  • 3. Denken Sie an die Zahnzwischenräume

    Leider kommt die Zahnbürste nicht überall hin, wo noch Keime lauern. Deshalb ist es wichtig, die Speisereste täglich mithilfe von Zahnseide oder einer Interdentalbürste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Zahnseide gibt es aus Kunststoff oder Seide, gewachst oder ungewachst oder mit einem Textilüberzug zu kaufen. Ihr Zahnarzt kann Ihnen bei der Wahl der passenden Zahnseide helfen. Genauso wie beim Finden der richtigen Größe der Interdentalbürsten. Außerdem kann er Ihnen die jeweilige Anwendung genau erklären.

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  • 4. Verwenden Sie eine Mundspüllösung

    Eine sinnvolle Ergänzung zum Zähneputzen ist der Gebrauch einer Mundspülung. Spülen Sie den Mund einmal am Tag für jeweils 30 Sekunden mit der fluoridhaltigen Lösung. Dies verzögert die Neubildung von Zahnbelag.

  • 5. Vergessen Sie die Zunge nicht

    Etwa sechzig Prozent aller Bakterien in der Mundhöhle befinden sich auf der rauen Oberfläche der Zunge. Die weißlichen oder gelblichen Beläge sollten deshalb jeden Tag mit einer speziellen Zungenbürste oder einem Schaber entfernt werden. Das Instrument hierzu weit hinten auf der Zunge ansetzen und nach vorne ziehen, mehrfach wiederholen.

  • 6. Achtung bei Säurehaltigem

    Haben Sie Säurehaltiges oder Süßes gegessen wie Obst oder auch Schokolade, warten Sie eine halbe Stunde, bevor Sie sich die Zähne putzen. Die Säure sorgt nämlich dafür, dass der Zahnschmelz weich und empfindlich wird. Die harten Borsten der Bürste würden ihn verletzen. Besser ist es, den Mund nach dem Verzehr dieser Lebensmittel zunächst mit Wasser auszuspülen.

  • 7. Kauen Sie Kaugummi

    Kauen Sie nach dem Essen doch öfter einmal ein zuckerfreies Kaugummi. Durch das Kauen wird zum einen mehr Speichel produziert, der die Zähne reinigt, zum anderen stärkt diese Art von Massage das Zahnfleisch. Außerdem neutralisiert Kaugummikauen den pH-Wert im Mund.

  • 8. Gönnen Sie sich regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung

    Trotz regelmäßigen Zähneputzens empfehlen Zahnärzte je nach Zustand der Zähne zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen zu lassen. Hierbei werden schwer zugängliche Beläge entfernt und Bakterien so der Nährboden entzogen. Patienten mit einer chronischen Parodontitis und ältere Menschen sollten öfter zur PZR gehen. Die Kosten einer PZR variieren je nach Dauer der Behandlung, im Durchschnitt fallen etwa 80 Euro an.

    Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass diese Kosten vom Versicherten selbst getragen werden müssen und nicht zu den Standard-Leistungen einer gesetzlichen Krankenversicherung zählen. Weil die PZR jedoch für viele Menschen wichtig ist, erstattet die IKK classic für Versicherte ab 18 Jahre die Kosten einer professionellen Zahnreinigung einmal jährlich bis maximal 40 Euro. 

    Mehr zur Zahnreinigung
  • 9. Richtige Zahnpflege schon im Kindesalter

    Bei Kindern stellen sich Eltern oft die Frage, wann man mit dem Zähne putzen beginnen sollte. Eine gewissenhafte Mundhygiene beginnt bei den ersten Zähnen. Die Keime kariöser Milchzähne können auch die Folgezähne befallen. Milchzähne erfüllen zudem eine wichtige Platzhalterfunktion. Müssen verfaulte Milchzähne entfernt werden, wachsen die bleibenden Zähne häufig schief nach. Dann drohen etwa Fehlstellungen im Gebiss, die später aufwendig kieferorthopädisch behandelt werden müssen. Eltern sollten für die Pflege der Zähne ihrer Kleinen von Anfang an eine weiche Zahnbürste und eine spezielle Kinderzahnpasta verwenden.

    Besonders wichtig ist das Putzen vor dem Zubettgehen. Naschereien sind danach tabu. Das gilt genauso für süße Getränke. Etwa ab dem dritten Lebensjahr können Kinder auch schon selbst mithilfe der KAI-Technik ihre Zähne putzen: Zuerst die Kauflächen (K) schrubben, dann die Außen- (A) und Innenflächen (I) mit kreisenden Bewegungen säubern. Eltern sollten aber kontrollieren und nachputzen – jeden Zahn von allen Seiten. Noch ein Tipp: Lecken Sie Schnuller oder Löffel nicht ab, bevor Sie sie Ihrem Kind geben, da ansonsten Kariesbakterien auf das Gebiss des Kindes übertragen werden können.

    So lernen Kinder richtig Zähne putzen
  • 10. Was Sie für gesunde Zähne essen sollten

    Achten Sie auf eine gesunde Ernährung. Setzen Sie vor allem kalziumreiche Lebensmittel wie Käse und andere Milchprodukte auf Ihren Speiseplan. Aber auch dunkelgrüne Gemüsesorten wie Brokkoli, Grünkohl, Fenchel oder Lauch haben einen hohen Kalziumgehalt. Um den Bedarf an Fluorid zu decken, empfehlen Zahnärzte außerdem den regelmäßigen Verzehr von Fisch und die Verwendung fluoridierten Speisesalzes in der Küche. Mineralwasser enthält ebenfalls Fluorid. Auch Erdnüsse, Mandeln, Cashewkerne und Walnüsse sind gesund für Zähne und Zahnfleisch, da sie reich an Kalzium, Vitaminen, Eisen, Magnesium und Zink sind.

    Lebensmittel, die Zucker oder Stärke enthalten, begünstigen dagegen die Bildung von Zahnbelag. Deshalb empfehlen Zahnärzte, möglichst nach jeder Mahlzeit die Zähne zu putzen, besonders aber nach dem Verzehr zuckerhaltiger Lebensmittel. Für die Zähne ist es außerdem besser, wenn Sie einmal am Tag eine größere Portion Süßes essen als über den Tag verteilt immer wieder zu naschen. Denn werden die Zähne permanent mit Zucker umspült, produzieren die Bakterien ständig Säuren, die den Zahnschmelz angreifen.

    Eltern sollten ihren Kindern deshalb auch keine Limonaden oder Fruchtsaft ins Fläschchen geben, sondern dafür lieber ungesüßte Tees oder Wasser.

Zahnzusatzversicherung

Bei Zahnersatz dürfen die gesetzlichen Krankenkassen im Schnitt nur etwa 30 % der Kosten übernehmen. Auch für Inlays oder eine Wurzelbehandlung zahlen Sie als Patient viel Geld aus eigener Tasche. Die Zahnzusatzversicherung unseres Kooperationspartners SIGNAL IDUNA, schützt Sie vor solch hohen Kosten.

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Welche Bleaching-Methoden gibt es?

Beim Bleaching gehören das “In-office-Bleaching“ und das “Home-Bleaching“ zu den gängigsten Methoden. Im Rahmen des “In-office-Bleaching“ kann das als Wasserstoffperoxid verwendete Bleichmittel lediglich in der Zahnarztpraxis aufgetragen werden. Dabei muss das Mittel 20 bis 30 Minuten einwirken und das Zahnfleisch gut abgedeckt sein. Je nach Original-Zahn- und Wunschfarbe sind mehrere Behandlungstermine nötig.

Beim “Home-Bleaching“ erstellt die Zahnärztin oder der Zahnarzt eine an das Gebiss individuell angepasste Kunststoffschiene mit eingefülltem Karbamidperoxid-Gel. Zuhause trägt der Patient oder die Patientin die Schiene täglich für ein bis zwei Stunden. Je nach Aufhellungsgrad dauert die Behandlung insgesamt zwei Wochen.

Falls sich die Zähne bei einer Wurzelkanalbehandlung verdunkelt haben, besteht eine weitere Variante, diese von innen aufzuhellen. Dabei öffnet der Zahnarzt den Zahn und gibt ein spezielles Bleichmittel in den oberen Teil des Wurzelkanals. Daraufhin wird der Zahn provisorisch verschlossen. Im Abstand von einer Woche wird das Bleichmittel ausgewechselt, bis der gewünschte Helligkeitston erreicht wird.

Wie schädlich ist Bleaching?

Strahlend weiße Zähne gelten als Schönheitsideal und verkörpern Gesundheit und Vitalität. Dem gerecht zu werden, ist gar nicht so einfach. Weder häufiges Zähneputzen, noch die regelmäßige Kontrolle bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt können dazu beitragen. Denn Zähne können sich im Laufe der Zeit durch farbintensive Nahrungsmittel wie Kaffee, Tee oder Rotwein, die Einnahme bestimmter Medikamente oder Rauchen verfärben. Eine ästhetische Maßnahme, die sich zur Aufhellung der Zähne besonderer Beliebtheit erfreut, ist das Bleaching.

Da aber das Bleaching keine medizinische Notwendigkeit darstellt, ist die künstliche Aufhellung der Zähne nicht als Kassenleistung inbegriffen, Patientinnen und Patienten müssen die Kosten selbst tragen. Wichtig hierbei ist, dass Patienten vor dem Eingriff ausführlich von der Zahnarztpraxis beraten und aufgeklärt werden. Zwar hat Bleaching keine Auswirkung auf die Zahngesundheit, dennoch bestehen weiterhin Risiken.

Denn Bleaching sorgt für eine vorrübergehende Überempfindlichkeit der Zähne und kann zu Schleimhautproblemen führen. Außerdem kann bei vorliegendem Karies das für das Aufhellen benutzte Wasserstoffperoxid in den Zahn eindringen und den Nerv reizen. Dementsprechend sollte vor dem Bleaching eine ausführliche Diagnostik erfolgen und Karies sowie Parodontitis im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung behandelt werden. Derzeit werden noch mögliche Langzeitfolgen und Auswirkungen bei wiederholter Anwendung, die beim Bleaching entstehen könnten, erforscht. Hinweise auf eine akute Gefährdung sind bis dato nicht bekannt.

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Kostenübernahme bei Zahnersatz

Ob eine einzelne Zahnkrone oder vollständige Prothese: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, den Verlust von Zähnen oder Zahnsubstanz zu kompensieren. Erfahren Sie, welche die IKK classic unterstützt. Mehr zum Zahnersatz

Kurkuma: Hausmittel für weiße Zähne

Um die zum Teil hohen Kosten einer Bleaching-Behandlung beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin zu umgehen, bleibt die Frage, ob auch bewährte Hausmittel für ein strahlend weißes Lächeln geeignet sind. Ein Hausmittel, das Zähne auf natürliche Weise aufhellt, ist Kurkuma – trotz seines hartnäckigen und intensiven Verfärbungspotenzials auf Textilien und Oberflächen. Kurkumapulver wird nach dem Zähneputzen auf die angefeuchtete Zahnbürste aufgetragen und auf den Zähnen verrieben. Alternativ kann auch eine selbsthergestellte Zahnpasta mit Kurkumapulver verwendet werden.

Ansonsten wird von Bleaching-Alternativen aus dem Haushalt eher abgeraten, da sie keinen strahlenden Effekt erzielen oder im schlimmsten Fall sogar dem Zahn schaden. Vor allem das Anwenden von Backpulver, Zitrone oder Erdbeeren zerstört durch die enthaltene Säure oder schmirgelnde Partikel den schützenden Zahnschmelz und das Zahnfleisch.

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Veröffentlicht am 26.02.2019

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