Krank durch Putzmittel?
Zunächst die gute Nachricht: Laut einer neuen, von der University of British Columbia in Kanada durchgeführten Studie können Putzen und Hausarbeit insbesondere bei älteren Menschen positive Auswirkungen auf das Gehirn haben und es wachsen lassen. Die mit 66 älteren Menschen (Durchschnittsalter: 71 Jahre) durchgeführte Studie ergab, dass Teilnehmer, die sich regelmäßig mit Reinigungs- und Hausarbeitstätigkeiten beschäftigten, ein größeres Volumen an grauer Substanz im präfrontalen Kortex und im anterioren cingulären Kortex aufwiesen. Diese Bereiche des Gehirns sind für Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung und Selbstkontrolle zuständig.
Nun zur schlechten Nachricht: Putzen kann auch krank machen. Eine 2018 veröffentlichte Studie der Universität Bergen zeigt: Die regelmäßige Verwendung von Putzsprays kann die Lungenfunktion ähnlich beeinträchtigen wie Rauchen. "Menschen, die 20 Jahre lang als Reinigungskräfte gearbeitet haben, zeigten eine reduzierte Lungenfunktion, die dem Rauchen von 20 Zigaretten pro Tag im gleichen Zeitraum entspricht", wird Hauptautor der Studie Ostein Svanes auf der Internetseite der norwegischen Universität zitiert.
Den Ergebnissen zufolge haben Reinigungskräfte ein 40 Prozent höheres Risiko, an Asthma zu erkranken als andere Menschen. Professorin Cecilie Svanes, die die Studie betreut hat, betont: Das Hauptproblem seien die Putzsprays. "Die kleinen Partikel aus den Sprays können tief in die Lunge eindringen und Infektionen und eine Alterung der Lunge verursachen", erklärt die Professorin. Sie empfehle mit Wasser und Seife zu putzen – das reiche in den meisten Fällen aus.