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Folge #26 Kaufsucht: Bin ich shoppingsüchtig?

Erwachsen werden? Lass machen.
Der Coming of Age-Podcast der IKK classic. Zu allen Folgen

Wie viel Konsum ist zu viel? Nicht so leicht zu beantworten, da Shopping bei den meisten zum Alltag dazu gehört. Und wer belohnt sich nicht gern mit einem neuen Shirt oder einer neuen Kette. Urooba und Marco haben sich dem Thema Kaufsucht angenommen und erklären, wie sie entsteht und was helfen kann. Dazu berichtet Lifestyle-Influencerin Sinem Böcek, wie sie selbst in die Shoppingsucht geriet.

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Kaufsucht: Bin ich shopping-süchtig?

Neue Sneaker, neuer Nagellack, das Hemd, dass du im Netz gesehen hast: Neue Sachen machen uns glücklich. Aber wann wird der Konsum problematisch und wie kommt man aus der Sucht wieder raus? Urooba und Marco erklären es euch.

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Mein Umfeld hat es nicht direkt bemerkt, weil ich es immer gut versteckt habe.

Sinem Böcek

Lifestyle-Influencerin

Wann ist man shoppingsüchtig?

Kaufsucht, auch als „oniomanische Komponente“ bekannt, ist mehr als nur der Spaß am Einkaufen. Es handelt sich um einen zwanghaften Drang, immer wieder Käufe zu tätigen – selbst wenn das Geld knapp ist oder der Kauf gar nicht unbedingt nötig wäre. Während spontane Shopping-Trips hin und wieder Freude bereiten können, sorgt ein dauerhaftes, unkontrolliertes Einkaufsverhalten für finanzielle und emotionale Belastungen.

Erste Kennzeichen und Warnsignale:

  • Du erlebst nach dem Shoppen oft ein Gefühl der Leere oder Reue.

  • Dein Konto oder deine Kreditkarte sind regelmäßig überzogen – und das, obwohl es auch andere wichtige Ausgaben gibt.

  • Du kaufst Dinge impulsiv, ohne lange darüber nachzudenken.

  • Du versuchst vor Freunden und Familie zu vertuschen, dass du etwas gekauft hast.

Treffen mehrere dieser Punkte auf dich zu? Dann könntest du an Kaufsucht leiden. Das ist aber kein Grund zu verzweifeln, denn jetzt hast du die Möglichkeit, dir Unterstützung zu suchen und das Problem anzupacken.

Ein Selfie von Sinem Böcek
Credit: privat

Eine Sprachnachricht von Sinem Böcek

Wie gut ist das neue Parfum dieser Luxusmarke? Was hat man letzte Woche beim Sale der Modekette ergattert? Lohnt sich der Kauf des neuesten Make-up-Trends? Konsum ist ein fester Bestandteil im Leben einer Lifestyle-Influencerin. So informiert auch Sinem (@sinembck) auf ihren Social-Kanälen ihre Followerinnen und Follower regelmäßig über die neuesten Beauty- und Modetrends. Und dafür muss sie shoppen gehen.
Aber Sinem steht auch ehrlich dazu, dass sie eine Kaufsucht entwickelte, die sie mittlerweile wieder in den Griff bekommen hat. Der Auslöser: „Es hat mit Problemen in meinem familiären Umfeld angefangen, was mich richtig aus der Bahn geworfen hat.“ Wie ihre Kaufsucht aussah, wann sie sich ihr gestellt hat und warum sie heute so ehrlich darüber auf ihren Social-Kanälen redet, das erzählt sie Urooba und Marco in unserer aktuellen Folge.

5 Gründe, warum Social Media und Online-Shopping die Kaufsucht stärken

In der heutigen digitalen Welt verschmelzen Social Media und Online-Shopping zu einer verführerischen Kombination, die das Kaufverhalten stark beeinflussen kann. Durch die ständige Verfügbarkeit, personalisierte Werbung und sofortige Kaufabwicklung wird das Belohnungssystem des Gehirns stimuliert – und das Risiko, in einen Teufelskreis der Kaufsucht zu geraten, steigt deutlich. Erste Statistiken zeigen auch, dass der Druck, immer up-to-date zu sein und sich über materielle Dinge zu definieren, gerade online stark zugenommen hat. Dies sind 5 zentrale Gründe, warum diese digitalen Trends dein Suchtverhalten verstärken können.

  • 1. Ständige Verfügbarkeit und Bequemlichkeit

    Online-Shops sind rund um die Uhr geöffnet, was spontane und impulsive Käufe jederzeit ermöglicht. Es gibt keine zeitlichen oder physischen Grenzen, wie sie beim stationären Handel bestehen.

  • 2. Große Produktvielfalt und schnelle Kaufabwicklung

    Die enorme Auswahl und die Möglichkeit, Produkte mit wenigen Klicks zu erwerben, beschleunigen den Kaufprozess und verstärken das Belohnungsgefühl, das mit dem Einkauf verbunden ist.

  • 3. Anonymität und soziale Abschirmung

    Online-Shopping ermöglicht anonymes Einkaufen, wodurch Hemmschwellen sinken. Betroffene können unbeobachtet und ohne soziale Kontrolle konsumieren, was das Suchtverhalten fördert.

  • 4. Personalisierte Werbung und gezielte Kaufanreize

    Online-Händler setzen gezielt auf personalisierte Werbung, Pop-ups und Sonderangebote, um Konsumimpulse auszulösen. Künstliche Intelligenz und Algorithmen verstärken diese Effekte, indem sie individuelle Vorlieben auswerten und passende Kaufanreize bieten.

  • 5. Einfache Zahlungsmethoden und verzögerte Bezahlung

    Kreditkarten, Ratenzahlungen und „Buy now, pay later“-Modelle erleichtern den Kauf, da die finanzielle Belastung oft erst später spürbar wird. Dies kann die Hemmschwelle für übermäßige Ausgaben senken.

Hilfe und Beratung bei Kaufsucht

Falls du befürchtest, selbst an Kaufsucht zu leiden oder jemand in deiner Familie oder dem Freundeskreis Probleme damit hat, kannst du dich vertrauensvoll an diese Stellen richten:

Die Caritas bietet dir eine Erstberatung an und kann dich an zahlreiche Beratungsstellen in ganz Deutschland weiterleiten. Auch, was das Thema Schulden angeht.

Bei der Deutschen Hauptstelle für Suchfragen e.V. findest du nicht nur Informationen über verschiedene Süchte, sondern auch Kontakte zu Beratungsstellen und Selbsthilfe-Anbietern.

Informiere dich auch im Netz über die lokalen Angebote in deinem Wohnort oder der nächstgrößeren Stadt.

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Dich beschäftigen weitere Themen beim Erwachsenwerden? Dann haben wir noch mehr für dich: Hör einfach mal rein – hier findest du alle Podcast-Folgen in der Übersicht.

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