Kaufsucht-Symptome: Wann wird Shopping-Spaß zum psychischen Problem?

Redaktion
IKK classic

Wer kauft, gewinnt: Das vermitteln zumindest Fernsehsendungen, Werbeslogans oder regelmäßige Schnäppchen-Tage wie der Black Friday. Doch auch Online-Shopping und Social Media verstärken den Druck, ständig Neues zu kaufen. Wer im Rausch der Schnäppchenjagd die Kontrolle verliert, kann in eine Kaufsucht abrutschen. Machen Sie den Kaufsucht-Test und finden Sie heraus, ob Sie gefährdet sind.

Ende November versinkt jedes Jahr aufs Neue nahezu die ganze Welt im Kaufrausch. Schließlich ist am Tag nach Thanksgiving der sogenannte Black Friday, an dem sowohl im Online- als auch Einzelhandel satte Rabatte zum Kaufen verführen. Dann kommt es nicht selten vor, dass manch einer mehr in den Einkaufswagen packt, als eigentlich nötig ist.

Der Rausch der Schnäppchenjagd kann jedoch gefährlich werden. Wer mit dem Glücksgefühl, ein besonderes Angebot ergattert zu haben, negative Erfahrungen kompensieren will, kann in den Sog der Suchtspirale geraten. Kaufsüchtige handeln oft aus innerem Zwang – mit teils gravierenden Folgen wie finanziellen Problemen und sozialer Isolation.

Laut einer Studie der Charlotte Fresenius Hochschule leiden etwa fünf Prozent der deutschen Bevölkerung unter einer ausgeprägten Kaufsucht. Betroffene zeigen dabei einen deutlichen Kontrollverlust und ein exzessives Kaufverhalten, das weit über normales Konsumverhalten hinausgeht. Doch wo beginnt die Sucht, welche Auslöser gibt es und wie bekommt man sie in den Griff?

Was ist Kaufsucht?

Der Fachausdruck für Kaufsucht lautet „Oniomanie” und ist vom altgriechischen Begriff „onios” abgeleitet, was „zu verkaufen” bedeutet. Hinter dem pathologischen Kaufen steckt eine Sucht mit vergleichbaren Symptomen und Folgen einer substanzgebundenen Abhängigkeit. Allerdings ist Kaufsucht ebenso wie Arbeitssucht nicht eindeutig klassifiziert: In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten ICD-10, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegeben wird, ist sie nicht aufgeführt. Oft wird sie daher als Störung der Impulskontrolle diagnostiziert – substanzungebundene Abhängigkeiten gibt es im weltweit anerkannten Klassifikationsrahmen ICD-10 nicht.

Bei einer Kaufsucht geben nicht die Einnahme von Rauschmitteln wie Alkohol, Nikotin oder anderen Drogen den „Kick”. Der Kauf an sich füttert das Belohnungszentrum im Gehirn. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die neue Technik, die modische Kleidung oder die trendigen Möbelstücke wirklich braucht: Die Produkte bleiben nach dem Kauf oft verpackt und werden versteckt, landen im Müll oder werden zurückgeschickt. Manchmal finden Kaufsüchtige nach einiger Zeit Dinge, von denen sie nicht mehr wissen, dass sie diese Sachen besitzen. Im Extremfall entwickeln Kaufsüchtige das Messie-Syndrom.

Auch die Nachwirkungen des Kaufrauschs ähneln denen anderer Süchte: innere Leere, Scham, Enttäuschung, Selbstmitleid sowie das Gefühl von Hilflosigkeit und Kontrollverlust. Um diese negativen Gefühle wieder auszugleichen, gehen Betroffene erneut auf Shopping-Tour, und schnell befinden sich Kaufsüchtige in einer Abwärtsspirale und verlieren die Kontrolle. Sie müssen immer und immer wieder kaufen, um Probleme in anderen Lebensbereichen zu vergessen und Stress zu bewältigen – aber eben auch Rechnungen bezahlen.

Kaufsucht-Test: Sind Sie gefährdet?

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*Dieser Selbsttest beruht auf den Tests von: BZBplus, suchtmittel.de, Bergen Shopping Addiction Scale (BSAS), bpb.de

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Ursachen des Kaufzwangs: Welche Faktoren begünstigen eine Kaufsucht?

Aber welche Faktoren begünstigen eine Kaufsucht genau? Die Ursachen liegen häufig in der Erziehung und in gesellschaftlichen Einflüssen. Wer in der Kindheit wenig emotionale Nähe erlebte oder durch Konsumgüter belohnt und bestraft wurde, entwickelt oft einen ungesunden Bezug zu Materiellem. Geschenke und Produkte erhalten so einen überhöhten Stellenwert.

Auch geringes Selbstwertgefühl spielt eine Rolle: Betroffene versuchen, durch den Erwerb von Besitz ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Besonders das Verkaufsgespräch vermittelt ihnen Wertschätzung, da jemand auf ihre Bedürfnisse eingeht. Häufig dient das Kaufen auch dazu, negative Emotionen oder depressive Verstimmungen kurzfristig zu kompensieren.

Gesellschaftliche Faktoren verstärken das Problem zusätzlich. In konsumorientierten Gesellschaften wird der soziale Status oft über Luxusgüter definiert. Teure Produkte wie Uhren oder Autos vermitteln nach außen Stabilität und Erfolg, auch wenn diese nicht der Realität entsprechen. Der Kauf solcher Dinge dient häufig dazu, gesellschaftliche Anerkennung zu erlangen und die eigene Position künstlich aufzuwerten.

Kaufsucht-Symptome: Wann wird das Shopping zur Sucht?

Für Außenstehende ist ein Kaufzwang kaum zu erkennen. Denn im Gegensatz zu Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum oder exzessivem Glücksspiel gilt Shopping sogar als gesellschaftlich legitime Freizeitbeschäftigung. Außerdem kann man rund um die Uhr unbemerkt online shoppen. 

Zwang: Wer an einer Kaufsucht leidet, hat sein Shopping-Verhalten nicht unter Kontrolle: Es wird geshoppt, ohne es zu wollen. Der Zwang, etwas erwerben zu müssen, ist eines der stärksten Kaufsucht-Symptome. Die Betroffenen nehmen sich vor, nichts zu kaufen und tun es letztendlich doch. Oft kaufen sie sogar Dinge, obwohl sie wissen, dass sie es sich gar nicht leisten können. Die persönlichen Interessen drehen sich nur noch um das Kaufen, nichts anderes ist mehr befriedigend.

Entzug: Wie bei Abhängigkeiten leiden Betroffene unter bestimmten Entzugserscheinungen, sobald sie nicht mehr einkaufen. Diese drücken sich nicht nur in schlechter Laune und depressiven Verstimmungen aus: Auch Schlafstörungen, innere Unruhe, Kopfschmerzen, Tinnitus und andere psychosomatische Symptome können auftreten.

Folgen des Kaufzwangs

Die Auswirkungen der Kaufsucht erstrecken sich auf mehrere Ebenen. Zudem sind Auslöser, Symptom und Folge oft deckungsgleich: Eine Depression beispielsweise kann eine Kaufsucht sowohl auslösen als auch Anzeichen oder Folgeerscheinung sein.

  • Schulden

    Betroffene entwickeln eine Toleranz: Um den Rausch zu erleben, müssen sie in immer kürzeren Abständen kaufen, meist auch immer teurere Produkte. Das hat oft eine hohe Verschuldung zur Folge: Das eigene Gehalt reicht nicht, um der Sucht nachkommen zu können, es werden Kredite aufgenommen oder Geld bei Familie, Freunden oder Arbeitskollegen geliehen.

  • Soziale Isolation

    Kaufsüchtige erfahren positive Emotionen nur noch durch das Kaufen. Soziale Beziehungen werden dadurch immer weniger wichtig oder zur Belastung, wenn es zu Streit wegen der Schulden kommt. Auch wer sich für das eigene Verhalten schämt, kapselt sich ab. Die Folge ist soziale Isolation: Partnerschaften scheitern, der Kontakt zur Familie bricht ab und auch der Job wird in Mitleidenschaft gezogen.

  • Psychische Belastungen

    Betroffene leiden unter Entzugserscheinungen, die sich vor allem in vielschichtigen psychischen Belastungen ausdrücken. Zu schweren Depressionen und Scham- und Schuldgefühlen gesellen sich häufig auch Selbsthass, das Gefühl von Hilflosigkeit und die Angst vor Rückfällen.

Online-Kaufsucht und Social-Media-Shopping

Unsere Gesellschaft ist auf Konsum ausgelegt. Werbungen, Schnäppchen und Einkaufsmeilen locken überall. Hinzu kommt, dass Online-Shopping im Internet eine Kaufsucht wesentlich erleichtert und dadurch befeuern kann.

Black Friday und Co.: Wie digitale Rabatt-Events zur Falle werden

Digitale Rabatt-Events wie Black Friday, Cyber Monday oder Mid-Season-Sales sind für viele ein Shopping-Paradies – doch sie bergen auch Gefahren. Die ständige Verfügbarkeit von Angeboten und der Druck, „jetzt oder nie“ zuzuschlagen, können Kaufsucht verstärken. Besonders problematisch: Algorithmen spielen gezielt personalisierte Werbung aus, die das Gefühl verstärken, ein Angebot nicht verpassen zu dürfen. Deshalb kann es besonders schwer sein, rational zu bleiben und den Überblick über die Ausgaben zu behalten. Warum Rabatt-Aktionen gefährlich sein können:

  • Künstliche Verknappung: „Nur noch 3 verfügbar“ erzeugt Druck.

  • Countdowns und Pop-ups: Führen zu Stress und Impulskäufen.

  • Rabatte sind oft Scheinangebote: Vorherige Preise werden erhöht, um hohe Rabatte zu suggerieren.

  • „Kaufe jetzt, zahle später“: Diese Modelle fördern Schulden und verringern Hemmschwellen.

Sechs Tipps gegen Online-Shopping-Sucht

  • Einkaufslisten erstellen:

    Legen Sie vor dem Online-Shopping eine Liste mit wirklich benötigten Dingen an und halten Sie sich strikt daran.

  • Benachrichtigungen ausschalten:

    Deaktivieren Sie Push-Nachrichten von Shopping-Apps oder E-Mails mit Angeboten, um Versuchungen zu minimieren.

  • Kauf aufschieben:

    Speichern Sie Produkte, die Sie reizen, zunächst ab und warten Sie mindestens 24 Stunden – oft verfliegt der Impuls von selbst.

  • Budget festlegen:

    Legen Sie ein monatliches Limit für Online-Einkäufe fest und halten Sie dieses konsequent ein.

  • Kaufstopp-Tage einführen:

    Planen Sie beispielsweise einen „kein Onlinekauf-Montag“ ein und führen Sie ein Tagebuch, um festzuhalten, wann Sie einkaufen und wie Sie sich danach fühlen.

  • Technische Hilfe nutzen:

    Löschen oder sperren Sie Shopping-Apps, verwenden Sie Browser-Plugins, die Shopping-Seiten blockieren, und speichern Sie keine Kreditkarteninformationen, um den Kaufprozess zu erschweren.

Sicheres Social-Media-Shopping

Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok haben sich längst zu Shopping-Hotspots entwickelt. Influencer-Marketing und zahlreiche Apps machen es leicht, spontan Geld auszugeben – oft ohne die Qualität oder Notwendigkeit des Produkts zu hinterfragen. Die folgenden Tipps helfen dabei, echte Angebote von Fakes zu unterscheiden und sich vor Schwindlern zu schützen.

Sucht erkennen und behandeln

Zigaretten, Alkohol, Medikamente, Glücksspiel oder Handysucht: Was kann man dagegen tun? Die IKK classic unterstützt Sie dabei.

Kaufsucht vorbeugen: Bewusster Konsum im Alltag

Ein bewusster Umgang mit Konsum ist der Schlüssel, um Kaufsucht vorzubeugen und langfristig gesunde Einkaufsgewohnheiten zu entwickeln. Mit diesen Ansätzen lassen sich die Risiken von Online-Kaufsucht und Social-Media-Shopping reduzieren.

Budget-Tipps und Minimalismus

Ein erster Schritt ist es, die eigenen Finanzen im Blick zu behalten. Wer ein Haushaltsbuch führt, erkennt schnell, wo das Geld hingeht und kann gezielt Einsparpotenziale entdecken. Auch der Minimalismus kann dabei helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und bewusst zu entscheiden, was wirklich gebraucht wird.

Ein gutes Beispiel für Minimalismus ist die Kapselgarderobe: Statt einen überfüllten Schrank voller ungetragener Teile zu besitzen, setzt man hier auf eine kleine Anzahl vielseitig kombinierbarer Kleidungsstücke, die sorgfältig ausgewählt wurden. Dieses Prinzip reduziert die Versuchung, ständig Neues zu kaufen.

Impulse kontrollieren

Spontane Kaufentscheidungen sind oft der Auslöser für übermäßiges Shopping. Um diese Impulse besser zu kontrollieren, hilft es, die eigenen Emotionen zu hinterfragen. Oft wird aus Langeweile, Stress oder Frust gekauft – hier können Alternativen wie Sport, kreative Hobbys oder Entspannungstechniken Abhilfe schaffen.

Familie und Freunde einbeziehen

Ein starkes soziales Umfeld kann ebenfalls eine wichtige Stütze sein. Mit Familie und Freunden offen über das Problem zu sprechen, schafft nicht nur Verständnis, sondern auch Motivation. Gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, Spieleabende oder Sport können zudem helfen, Shopping als Freizeitbeschäftigung zu ersetzen. 

Das kann jeder selbst tun: Maßnahmen gegen Kaufsucht

Die Kaufsucht erkennen, Beratungsgespräche führen und professionelle Hilfe einholen, ist ein guter Weg, aus dem zwanghaften Verhalten herauszufinden. Wer gefährdet ist, kann im Alltag schon mit kleinen Mitteln das Risiko stark minimieren.

  • Mit Bargeld einkaufen: Bargeld vermittelt den Eindruck, etwas Materielles mit Wert in der Hand zu haben und dieses beim Ausgeben zu verlieren. 

  • Kreditkarten vermeiden: Kartenzahlungen verführen, da nichts Physisches ausgegeben wird und sich Zahlungen zudem problemlos in die Zukunft schieben lassen.

  • Das Shoppen durch neue Hobbys ersetzen: regelmäßig mit Freunden treffen, im Sportverein anmelden.

  • Unruhezustände, Sorgen, Ängste durch Sport und Bewegung lindern.

  • Entspannungsmethoden wie Yoga, autogenes Training oder Meditation helfen gegen akute, zwanghafte Gedanken.

  • Sich guten Freunden und engen Verwandten anvertrauen und offen über die Kaufsucht sprechen.

Zwei Hände mit rot lackierten Fingernägeln tippen auf einer Tastatur.

Hilfe bei der Therapeutensuche

Sie suchen einen passenden Psychotherapeuten? Mit der Arztsuche finden Sie den richtigen Mediziner für Ihr Anliegen in Ihrer Nähe.

Raus aus der Kaufsucht: Therapie gegen Kaufzwang

Der Kaufsucht hängt das gleiche Vorurteil wie anderen Süchten an: Den Betroffenen wird suggeriert, sie müssten sich einfach nur zusammenreißen. Wer nicht einkaufen will, der soll es eben nicht tun. Wie bei einer Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht ist das allerdings nicht so einfach.

Professionelle Hilfe und Behandlung

Eine Sucht ist ganz allein kaum zu bewältigen. Betroffene sollten Hilfsangebote aufsuchen und frühzeitig Kontakt mit entsprechenden Beratungsstellen aufnehmen.

  • Beratung suchen

    Ein Schritt kann Beratung oder eine Selbsthilfegruppe sein, die in den meisten größeren Städten angeboten werden. Auf der Webseite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. finden Sie eine Online-Datenbank der Beratungsstellen bei Suchtproblemen.

    Zur DHS-Website
  • Hilfe über NAKOS finden

    In der Datenbank der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) finden Sie unter dem Stichwort „Kaufsucht” und unter Angabe Ihrer Wohnregion Hilfeeinrichtungen in Ihrer Nähe.

    Zur Datenbank von NAKOS
  • Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes

    Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet Hilfe an. Hier gibt es eine Hotline, die kostenlos und rund um die Uhr zur Verfügung steht:
    08000 365 000.

    Zur DRK-Website
  • Verhaltenstherapie

    Ist die Kaufsucht nicht in den Griff zu bekommen, kann eine Psychotherapie helfen, um aus dem Teufelskreis auszubrechen. Zusammen mit einem Therapeuten können individuelle Auslöser enttarnt und alternative Verhaltensweise trainiert werden.

    Zur Therapeuten-Suche

FAQ

Ist Kaufsucht heilbar?

Ja, die Kaufsucht ist heilbar, allerdings meist nicht über Nacht. Die Heilungschancen sind gut, wenn die Kaufsucht frühzeitig erkannt wird und Betroffene motiviert an ihren Verhaltensänderungen arbeiten. Bei tief verwurzelten Verhaltensmustern kann die Behandlung allerdings länger dauern. Die Unterstützung von Fachleuten – insbesondere durch psychotherapeutische Maßnahmen – und ein starkes soziales Umfeld erhöhen die Chancen auf einen erfolgreichen Weg aus der Kaufsucht deutlich.

Kann man Kaufsucht selbst behandeln?

Kaufsucht allein zu überwinden ist möglich – aber oft sehr herausfordernd. Um den Teufelskreis zu durchbrechen, können einige Sofortmaßnahmen helfen: Vermeiden Sie gezielt Kaufreize wie Sonderangebote, verzichten Sie auf elektronische Zahlungsmittel und führen Sie ein Haushaltsbuch, um Ihre Ausgaben im Blick zu behalten. Auch kreative Hobbys, Sport oder Spaziergänge können helfen, emotionale Kaufimpulse zu reduzieren.

Was tun gegen Kaufsucht?

Der erste Schritt ist, Hilfe anzunehmen – etwa durch Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder eine Psychotherapie. In einer Therapie geht es darum, persönliche Auslöser zu verstehen, alte Denkmuster zu hinterfragen und gesunde Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln. Kognitive Verhaltenstherapie hilft dabei, den Bezug zwischen Kaufen und Glücksgefühlen zu verstehen und zu verändern.

Wenn Angehörige mitbelastet sind, kann eine Familientherapie sinnvoll sein. Und bei finanziellen Problemen ist eine Schuldnerberatung zu empfehlen, um wieder Ordnung in die Finanzen zu bringen.

Welche Entzugserscheinungen können auftreten?

Bei Kaufsucht können folgende Entzugserscheinungen auftreten:

  • Starkes Verlangen (Craving):
    Der Zwang, unbedingt etwas kaufen zu müssen.
  • FOMO (Fear of Missing Out):
    Das Gefühl, eine wichtige Einkaufsgelegenheit zu verpassen.
  • Psychische Symptome:
    Schlechte Laune, depressive Verstimmungen, innere Unruhe, Angst oder Gereiztheit.
  • Körperliche Symptome:
    Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwitzen, Zittern oder Herzrasen.
  • Konzentrationsprobleme und Schuldgefühle:
    Schwierigkeiten, sich zu fokussieren, sowie Scham über das eigene Kaufverhalten.

Bei solchen Symptomen ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Sucht nachhaltig zu bewältigen.

Kaufsucht-Test zum Download

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Veröffentlicht am 06.11.2025

Quellenangaben

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