Das Anschreiben: Aufbau, Inhalt und Tipps für die perfekte Bewerbung

Redaktion
IKK classic

Du bist auf der Suche nach einer Stelle endlich auf die perfekte Ausschreibung gestoßen? Dann wird es Zeit, ein Anschreiben aufzusetzen. Für Viele in der Bewerbungsphase ist das Anschreiben aber das Thema, das man am liebsten ganz tief unten auf der To-do-Liste platziert ...

Ja, es erfordert ein bisschen Zeit und auch Mühe, ein anständiges Anschreiben aufzusetzen. Aber es lohnt sich! Bevor du also gleich den Kopf in den Sand steckst oder prokrastinierst, solltest du einen Blick auf diesen Artikel werfen. Wir helfen dir dabei, Aufbau und Inhalt deines Anschreiben zu strukturieren. Dann klappt es auch mit dem Traumjob! 

Der Kopf des Anschreibens

Beginnen wir ganz oben, beim Kopf deines Anschreibens. Auch wenn Kreativität im Verlauf deines Bewerbungsschreibens definitiv gefragt ist, solltest du dich beim Kopf an die gängigen Regeln halten. Wer einen kaufmännischen oder juristischen Beruf ins Auge gefasst hat, dem sollte die DIN 5008 ein Begriff sein. Ihre Einhaltung ist bei Bewerbungsschreiben aber nicht zwingend vorgeschrieben. Wer sich aber für die Norm interessiert, findet hier alle Infos.

Grundregeln für Geschäftsbriefe

Der Kopf der Bewerbung ist das Erste, was der Personaler von dir zu Gesicht bekommt und jeder weiß – es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. An dieser Stelle solltest du dich also an die folgenden Regeln halten:

  • Der Absender wird immer zuerst genannt und steht auf der Seite mit etwas Abstand oberhalb der Empfängeradresse.

  • Der Empfänger folgt darunter.

  • Das Datum wird am rechten Seitenrand vermerkt.

  • Oberhalb der Anrede steht der Betreff.

Wer nicht nach der DIN 5008 vorgeht, kann diese Elemente auch freier anordnen. Dazu kursieren im Internet diverse Vorlagen, die du benutzen kannst. Du solltest bei der Anordnung von Sender und Empfänger aber darauf achten, dass die Daten des Empfängers immer durch das Brieffenster zu sehen sind und ein förmliches Aussehen erhalten bleibt. 

Die Einleitung: Der erste Eindruck zählt

Jetzt geht es mit dem eigentlichen Bewerbungsschreiben los. Es beginnt mit einer Einleitung. Hier erwähnst du, wie du auf die Stellenanzeige aufmerksam geworden bist, ob du eventuell schon mit dem richtigen Ansprechpartner Kontakt hattest und warum du dich für den Job interessierst. Das Ganze solltest du, wie dein Anschreiben auch, kurz und bündig halten – schließlich soll dein Schreiben nicht länger als eine DIN A4-Seite werden. Typischerweise beginnst du mit der Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren ...". Noch besser ist es allerdings, wenn du einen Mitarbeiter der Personalabteilung direkt ansprichst. Dazu kannst du entweder auf der Unternehmenswebseite recherchieren oder einfach direkt im Unternehmen anrufen. So hast du den Vorteil, dass du schonmal mit dem Personaler gesprochen hast, in Erinnerung bleibst und sehr deutlich signalisierst: mit dieser Bewerbung ist es mir ernst!

Grundregeln für das Format

  • Dein Anschreiben sollte nicht länger als eine A4-Seite werden.

  • Wähle eine neutrale Schriftart wie „Times New Roman“, „Arial“ oder „Calibri“.

  • Setze als Schriftgröße 11 Punkt oder 12 Punkt – je nachdem, wie sehr du die Seite ausfüllst (beginne mit 12 Punkt).

  • Achte auf Lesbarkeit – setze Zeilenabstände (meist 1,5-fach) und Seitenränder sinnvoll ein.

  • Tipp: Wenn du von der Norm abweichst, sieh zu, dass das Dokument einheitlich bleibt. 

Der Hauptteil: Zeig, was du kannst!

Im Hauptteil deines Anschreibens stellst du dich dem Arbeitgeber vor. Du skizzierst deinen schulischen Werdegang und erklärst, warum gerade du bestens für die ausgeschriebene Stelle geeignet bist. Dabei ist es ein Muss, die Jobanzeige genau zu lesen. Nur so kannst du gezielt die Fähigkeiten herausstellen, die dem potenziellen Arbeitgeber wichtig sind. Bewirbst du dich also als Mechatroniker, solltest du deine guten Physiknoten nicht unerwähnt lassen. Aber auch die Tatsache, dass du vielleicht deinem Opa oft beim Reparieren seines alten Autos geholfen hast, darf hier nicht fehlen.

Hast du schon einen Nebenjob oder ein Praktikum absolviert, in denen du erste Erfahrungen in der Branche sammeln konntest? Dann ist hier der richtige Platz, um deine ersten Schritte in der Arbeitswelt einfließen zu lassen. Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, oder wie die üblichen Formulierungen aussehen, kannst du ein Muster als Vorlage verwenden. Aber Achtung: Mitarbeiter der Personalabteilung kennen jede Floskel und erkennen eine Bewerbung nach Muster-Vorlage sofort. Für dich heißt das: Du darfst kreativ werden! Das bedeutet natürlich nicht, dass du etwas erfinden darfst. Es heißt aber, dass du von der Vorlage abweichen solltest, wenn es sich anbietet. So gibst du deinem Anschreiben eine persönliche Note und hebst dich von der breiten Masse an Bewerbern ab.

Falls du dir Sorgen machst, ob du die Qualifikationen für eine Stelle erfüllst, sei mutig und bewirb dich trotzdem! Etwas Schlimmes kann dir nicht passieren – dir kann höchstens abgesagt werden. Allgemein gilt: Wenn du gerade aus der Schule kommst, ist Arbeitgebern klar, dass du keine mehrjährige Berufserfahrung mitbringst – dafür machst du schließlich deine Ausbildung. 

Darauf solltest Du achten

  • Achte auf eine einheitliche Formatierung. Eine Vermischung von Schriftarten und Größen zeigt mangelnde Genauigkeit und wirkt lustlos und faul.

  • Wähle einen angemessenen Ton. Eine zu umgangssprachliche Ausdrucksweise zeigt mangelnde Professionalität.

  • Überprüfe dein Anschreiben und deine Bewerbung auf Vollständigkeit.

  • Vermeide Fehler in der Rechtschreibung und Grammatik – lasse dein Anschreiben von einer außenstehenden Person gegenlesen, bevor du es abschickst.

  • Umgehe Floskeln aus Bewerbungsmustern oder Vorlagen.

Der Schluss: "Famous last words"

Im letzten Absatz hast du die Chance, dich noch einmal tief ins Gedächtnis des Personalers einzubrennen. Vor allem die ersten und letzten Sätze eines Textes bleiben Lesern am besten im Gedächtnis. Der Schluss ist also deine Chance, nochmal ein Ausrufezeichen zu setzen. Wie schon vorher gilt: Sei mutig! Strahle Selbstbewusstsein aus und schließ dein Bewerbungsschreiben mit einem Statement ab. "Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich jetzt schon" zum Beispiel. Das suggeriert Selbstvertrauen und hat daneben noch den Effekt, das Gegenüber zu einer Handlung aufzurufen. Nämlich dich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen. Und keine Panik, wenn es nicht gleich beim ersten Anhieb klappt – wenn du diese Tipps beachtest und dich kontinuierlich bewirbst, funktioniert es auch mit der Einladung zum Bewerbungsgespräch. 

Zeugnisse und weitere Anhänge

Darauf solltest du im Anhang achten: 

- bei Briefpost keine Originale mitschicken

- ordentlich einscannen (keine Eselsohren, Vorlage gerade ausrichten etc.)

- alle Anhänge vor dem Abschicken auf Vollständigkeit überprüfen

- das Versenden falscher Anhänge auf jeden Fall vermeiden

Übrigens: Alle deine Zeugnisse und Anlagen kannst du ganz einfach im Bewerbungsbaukasten der IKK classic verwalten. Hier kannst du verschiedene Dokumente wie deinen Lebenslauf hochladen oder erstellen und alles Wichtige an einem Platz sammeln – so geht auch bestimmt nichts im Datendschungel verloren.

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IKK classic

Veröffentlicht am 04.11.2019

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