Was passiert beim Lesen im Gehirn?
Eigentlich ist es fast magisch, was beim Lesen in unserem Gehirn passiert: Denn wenn wir es einmal gelernt haben, ist es fast unmöglich, Buchstaben nicht in Wörter umzuwandeln.
Aber wie funktioniert das? Nachdem wir das Alphabet gelernt haben, wissen wir, welche Laute zu welchem Buchstaben gehören. So können wir einzelne Wörter lesen und verstehen. Mit der Zeit bildet sich in unserem Gehirn eine Art mentales Lexikon: Wörter, die wir immer wieder sehen, werden als Ganzes gespeichert und können auf einen Blick erkannt werden, ohne dass wir über die einzelnen Buchstaben nachdenken müssen.
Wer viel liest, vergrößert dieses mentale Lexikon und kann dadurch nicht nur leichter, sondern vor allem auch schneller lesen.
Die Wörter, die wir lesen, werden im Gehirn verarbeitet und mit unserem vorhandenen Wissen verknüpft. Dazu gehören auch der Kontext und die Assoziation mit den vorangegangenen Wörtern. So entsteht in unserem Kopf eine Geschichte – und bei den meisten Menschen erscheinen auch die dazu passenden Bilder, die wie ein „Kopfkino“ vor unserem inneren Auge ablaufen.
Lesen beansprucht dabei verschiedene Bereiche des Gehirns und ist damit so etwas wie ein Ganzkörper-Workout für den Kopf. Das ist aber auch notwendig, um die Informationen, die unsere Augen vermitteln, mit dem Sprachzentrum, dem Gedächtnis, der Erinnerung und den Emotionen zu verknüpfen.