Diese 9 wichtigen Dokumente sollte jeder haben

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Der erste Job, das erste selbst verdiente Geld, und dann plötzlich die erste Steuererklärung – gar nicht so einfach, da den Überblick über die wichtigsten Dokumente zu behalten. Wir verraten dir, welche Dokumente du haben solltest, wo du sie beantragst und wie du sie aufbewahren solltest.

Eigentlich waren deine Eltern dafür zuständig, doch jetzt heißt es: „Du bist erwachsen, kümmere dich selbst darum“. Na super. Du merkst: Nach und nach sammeln sich immer mehr Papiere an mit scheinbar wichtigem Inhalt, doch so ganz weißt du nicht, was wofür gebraucht wird? Kein Problem: Fangen wir mit den wichtigsten privaten Unterlagen an.

Welche persönlichen Dokumente sollte man haben?

  • Personalausweis und Reisepass

    Am wichtigsten ist es, dich selbst ausweisen zu können. Das bedeutet: Deinen Personalausweis solltest du immer parat haben. Ab 16 Jahren unterliegst du der Ausweispflicht und musst einen Personalausweis besitzen. Damit kannst du auch in den EU-Staaten deine Identität nachweisen; in Nicht-EU-Staaten dagegen brauchst du einen Reisepass. Der gilt weltweit. Eine Befreiung der Ausweispflicht bekommen Personen, die sich beispielsweise wegen einer dauerhaften Behinderung nicht allein in der Öffentlichkeit bewegen können, dauerhaft in einer Pflegeeinrichtung leben oder dauerhaft auf Betreuung angewiesen sind.

  • Führerschein und Fahrzeugschein

    Sobald du deine Fahrprüfung bestanden hast, solltest du deinen Führerschein immer bei dir tragen. Mit dem Fahrzeugschein (auch Zulassungsbescheinigung genannt) sollten diese beiden Papiere während deiner Fahrt nicht fehlen. So kann deine Fahrerlaubnis nachgewiesen und überprüft werden, ob du rechtmäßig mit diesem Fahrzeug unterwegs bist.

  • Impfpass

    Du kennst das gelbe Heft sicher schon lange, denn deine Eltern haben es in deiner Kindheit von einer Ärztin zum nächsten Arzt geschleppt. Doch jetzt musst du selbst darauf aufpassen – und deine Auffrischimpfungen im Blick behalten. Zeige deiner Hausarztpraxis regelmäßig deinen Impfpass, die helfen dir damit weiter – auch, wenn du den Pass verloren haben solltest. Das sollte dir aber idealerweise nicht passieren, denn es sind nur hier alle Impfungen aus deinem gesamten Leben festgehalten. Die aktuelle Version des Impfpasses ist sogar international anerkannt.

  • Organspendeausweis

    Auch ein Organspendeausweis ist wichtig – und bestenfalls im Geldbeutel mit sich zu führen. Darauf gibst du an, ob du im Falle deines Todes einer Organspende zustimmst oder sie ablehnst.

  • Steueridentifikationsnummer

    Ein Leben lang bleibt sie gleich: die Steueridentifikationsnummer (oder auch Steuer-ID genannt). Nur 11 Ziffern ist die Steuer-ID lang; du findest sie auf deiner Lohnsteuerbescheinigung oder deinem Einkommensbescheid. Wenn du noch nie arbeiten warst, kannst du beim Bundeszentralamt für Steuern über das Eingabeformular die ID anfordern und bekommst einen Brief zugeschickt. Übrigens: Sie bleibt behält auch nach einer Namensänderung oder einem Umzug ihre Gültigkeit.

  • Sozialversicherungsnummer

    Auch die zwölfstellige Sozialversicherungsnummer (oder Rentenversicherungsnummer genannt) ändert sich nicht. Sie hilft, dich im Sozialversicherungssystem zu identifizieren. Das ist notwendig, wenn du beispielsweise einmal Arbeitslosengeld beantragen musst. Du bekommst sie mit der Geburt. Auf deinem Einkommensbescheid findest du sie unter SV-Nummer.

  • Zeugnisse

    Du steckst mitten in der Bewerbung, der Lebenslauf sitzt und das Schreiben klingt so gut wie nie zuvor … und dann fehlt das Abschlusszeugnis. Ärgerlich! Damit das nicht passiert, solltest du alle deine Zeugnisse griffbereit haben. Das kann ein Praktikumsnachweis aus der 8. Klasse sein oder aber dein Ausbildungszeugnis. Dokumente, die du a) bestenfalls mehrmals beglaubigt besitzen solltest und b) unabdinglich für deine spätere Karriere sind. Nur sie weisen nach, dass du einen bestimmten Job tatsächlich auch gemacht hast.

  • Geburtsurkunde

    Der ultimative Check, dass du du bist und deine Eltern wirklich deine Eltern sind: die Geburtsurkunde bzw. der Geburtsschein. Dein Geburtstag und -ort sind hier mit deinem Namen, deinem Geschlecht und den Namen deiner Eltern nachzulesen. Du brauchst sie zum Beispiel beim ersten Beantragen eines Personal- oder Reisepasses oder später bei deiner Hochzeit. Das Standesamt unterzeichnet jede Geburtsurkunde, das Original-Dokument ist also sehr sorgfältig aufzubewahren.

  • Patientenverfügung

    Von der Geburtsurkunde zur Patientenverfügung – das klingt in deinem Alter vielleicht etwas weit hergeholt. Doch wie schnell kann ein Unfall schlimm enden, auch bei der Arbeit. Umso wichtiger ist es also, eine Patientenverfügung auszufüllen und so für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Die Vollmacht steht online zur Verfügung und enthält Informationen dazu, wer in einer Notsituation für dich was entscheiden darf.

Tipp: Am besten sammelst du all diese persönlichen Dokumente in einer Dokumentenmappe oder einem Ordner und verstaust diese sicher in deinem Zimmer. So kannst du immer schnell auf deine Unterlagen zurückgreifen und musst im Notfall nicht stundenlang nach ihnen suchen. Wenn du sie dann auch noch sortierst hast, hast du dir dein Leben gleich ein Stückchen leichter gemacht. Damit es noch einfacher wird, haben wir eine Checkliste für dich erstellt:

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Richtig Dokumente ordnen und aufbewahren: 5 Tipps

Mit den richtigen Tricks gelingt dir das Suchen in deiner Dokumentenmappe noch besser und du bist weniger überfordert mit den ganzen Papieren um dich herum. So ordnest du deine persönlichen Dokumente:

  • 1. Ordnungssystem besorgen: Wie schon erwähnt, ist eine Dokumentenmappe oder -ordner ein Lebenserleichterer – zögere also nicht, hier ein wenig Geld zu investieren. Es lohnt sich!

  • 2. Zeit nehmen: Papierkram sortieren ist zeitaufwändig. Nimm dir also genügend Zeit, mach Musik an und schaffe Ordnung.

  • 3. Dokumente richtig ordnen: Und das am besten nach Kategorien. Die Steuer-ID und deinen Sozialversicherungsausweis kannst du etwa unter dem Stichwort „Steuern“ sammeln, Kopien deiner Ausweise und deine Geburtsurkunde unter „Persönliches“.

  • 4. Unterlagen einsortieren: Mit beschrifteten Trennpapieren sieht das Ganze gleich viel sauberer aus.

  • 5. Wichtigste Dokumente digitalisieren: So hast du immer und von überall aus Zugriff auf deine Dokumente. Kein Risiko vorhanden!

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Was ist zu beachten, wenn du die Dokumente digitalisieren willst?

Klar, es kann vorkommen, dass du ein Dokument mal verlierst. Aber auch nach Notsituationen wie einem Hochwasser oder Brand und dementsprechend beschädigten Dokumenten, können sich digitalisierte Kopien lohnen.

Du kannst dafür den Drucker deiner Eltern zum Scannen benutzen. Sende die Kopien an deinen Laptop. Jetzt musst du sie eventuell leicht bearbeiten und zum Beispiel etwas zuschneiden. Speichern kannst du sie in der Cloud oder auf einem USB-Stick – am besten in verschiedenen, beschrifteten Ordnern. Eine weitere Möglichkeit ist, mit einer Scan-App oder der Funktion deines Smartphones zum Scannen die Unterlagen zu digitalisieren.

Die Scan-Apps sind dabei eine günstige Alternative zum Copy Shop und zudem vertraulicher. Geprüfte Apps sind beispielsweise Adobe Scan, Microsoft Lens oder der Fotoscanner von Google Fotos. Am einfachsten ist es aber nach wie vor, die Scanfunktion der eigenen Handykamera zu benutzen.

Vergiss nicht: Es ist gut, deine Dokumente digital als Kopie zu haben, doch die Originaldokumente solltest du dennoch sehr sorgfältig aufbewahren.

Wo kann ich die Dokumente beantragen?

Wenn du eine Mappe mit deinen wichtigen Dokumenten aufbewahrst, sollten diese nicht wie von Zauberhand verschwinden. Dass du eine Unterlage aber doch einmal verlierst, kommt vor. Hier kannst du sie neu online beantragen:

  • Personal- und Reisepass: Beide Ausweise bekommst du bei deiner Gemeinde – ruf doch einfach mal im Bürgeramt an und mache einen Termin aus. Viele bieten auch digitale Terminvergaben im Internet an.

  • Führerschein: Deine Stadt- oder Kreisverwaltung kann dir einen neuen Führerschein ausstellen, deine Fahrzeugpapiere und Zulassungsbescheinigungen gibt es bei der Zulassungsstelle.

  • Impfpass: Hier hilft dir deine Hausarztpraxis weiter.

  • Organspendeausweis: Online oder in deiner nächsten Apotheke.

  • Steuer-ID: Das Bundeszentralamt für Steuern ist dafür zuständig. 

  • Sozialversicherungsnummer: Wenn du deinen Sozialversicherungsausweis verlierst, kannst du dich entweder an deine Krankenkasse oder die Deutsche Rentenversicherung wenden.

  • Zeugnisse: Puh, das ist etwas schwieriger. Wende dich an deinen alten Arbeitgeber und frage erneut nach. Am besten solltest du deine Zeugnisse aber auch alle digitalisiert aufbewahren.

  • Geburtsurkunde: Beim Standesamt deines Geburtsortes kannst du sie jederzeit neu beantragen.

  • Patientenverfügung: Die gibt es ganz einfach online, zum Beispiel beim Bundesministerium für Gesundheit. 

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Persönliche Dokumente richtig entsorgen

Deine Dokumente zu entsorgen bedeutet nicht nur, das Blatt in den nächsten Papiermüll zu werfen. Persönliche Unterlagen mit privaten Daten sollten unkenntlich gemacht werden. Das schaffst du beispielsweise, indem du das Dokument mehrmals zerreißt oder schredderst. Auch mit einer Schere kannst du das Papier schnell und einfach unlesbar machen.

Diese Art der Entsorgung ist wichtig, damit deine Daten nicht in die falschen Hände gelangen – sie werden ja nicht ohne Grund „private Daten“ genannt.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

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