Ist Skifahren gesund? Das sollten Sie beachten

Redaktion
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So langsam zieht der Winter ins Land – und damit auch der Pistenspaß. Und der hat einige positive Nebeneffekte. Aber wieso ist Skifahren und Snowboarden für Jung und Alt eigentlich so gesund? Was sollte man für eine verletzungsfreie Saison beachten? Und wie lässt sich Wintersport nachhaltig betreiben? Wir geben Tipps.

Skifahren macht Spaß – und ist auch noch gesund. Das Geheimrezept des beliebten Wintersports? Eine wohltuende Mischung aus körperlicher Betätigung und frischer Bergluft, die meistens in schöne Erlebnisse mit Familie oder Freunden eingebettet ist.

Diese Kombination wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus, beispielsweise auf das Herz-Kreislauf-System, die allgemeine Fitness und die Gehirnleistung. Für Andreas König, Geschäftsführer des Vereins Freunde des Skisports im Deutschen Skiverband, ist außerdem ein weiterer Aspekt zentral: „Die Stille auf dem Berg ist einzigartig. Da ist man den ganzen Tag über in Einklang mit der Natur."

Skifahren – ein Sport fürs ganze Jahr

Wer aus seinem Skiausflug ein sportlich-schönes – und vor allem verletzungsfreies – Erlebnis machen möchte, sollte jedoch die ein oder andere Regel beachten. Dazu gehört unter anderem eine gute körperliche Vorbereitung. „Skifahren ist ein Ganzjahressport“, betont Andreas König. „Zum Skifahren gehört eine körperliche Grundfitness, vor allem auch, weil wir uns in luftigen Höhen befinden.“

Aufgebaut werden können Muskeln und Ausdauer beispielsweise durch Joggen, Radfahren oder Yoga. Dabei geht es nicht um Leistungssport, sondern schlichtweg darum, den gesamten Körper – ob Bein-, Bauch- oder Rumpfmuskulatur – regelmäßig zu bewegen und zu stärken.

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Wie bereite ich mich aufs Skifahren vor?

Laut Andreas König ist Skifahren eine Sportart, die Menschen jeden Alters anfangen und ausüben können. „Wintersport ist für jeden etwas, von drei bis 99 Jahren. Nordic Walking zum Beispiel ist perfekt, um sich fit zu halten, wenn man schon etwas älter ist.“ Vorsicht geboten sei jedoch bei bestimmten Vorerkrankungen, vor allem bei Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System.

Was die unterschiedlichen Arten des Ski- und Snowboardfahrens betrifft, gelten also keine Altersgrenzen – vielmehr geht es darum, die Sportart zu finden, die dem eigenen Schwierigkeitsgrad und persönlichen Vorlieben entspricht.

So ist etwa das Skispringen ein Hochleistungssport, den man eher den Profis überlassen sollte. Doch ob alpiner Skilauf, Nordischer Skisport, Freestyle oder Snowboarden – hier kommt es eher darauf an, langsam anzufangen und die richtige Ausrüstung sowie den passenden Ski zu wählen.

Beispielsweise sollte man zum Einstieg eher den sogenannten Genuss-Ski statt des Racing-Skis wählen. „Die Industrie bietet hier eine riesige Produktpalette“, erklärt Andreas König. Wer sich unsicher ist, sollte sich auf jeden Fall vor dem Kauf von Profis beraten lassen.

Hat man den richtigen Ski gefunden, sollte man sich für die Piste warm – und richtig – einpacken: Andreas König empfiehlt den Zwiebellook, den man je nach Wetterlage flexibel an- und ausziehen kann: „Auf dem Berg kann das Wetter binnen weniger Minuten umschlagen und der Körper sich dementsprechend schnell aufheizen beziehungsweise abkühlen.“

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Welche Skiarten gibt es?

Skifahren muss nicht immer heißen, in die Berge zu fahren und Tal-Abfahrten zu machen. Auch wer keine weite Anreise auf sich nehmen oder es lieber etwas langsamer angehen möchte, findet mit Sicherheit die passende Sportart. Diese Alternativen gibt es zum klassischen Abfahrt-Skifahren:

1. Skilanglauf

"Wer zu Fuß gehen kann, der kann auch auf Skiern wandern", sagt ein Sprichwort aus dem Wintersport. Und das stimmt: Der Sport ist für jedes Alter, auch für Seniorinnen und Senioren sowie für Ski-Neulinge geeignet. Beim Langlauf wird fast jeder einzelne Muskel des Körpers gefordert. Die Grundtechnik ist relativ einfach zu erlernen und die Verletzungsgefahr hält sich in Grenzen.

Auch die Umwelt freut sich: Für die Loipen ist keine Rodung nötig, sondern sie werden durch die Natur gezogen. Bleiben Sie dabei in den vorgegebenen Spuren, um die umliegende Natur nicht zu belasten.

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2. Skitouren

Beim Skitourengehen wird ein Berg auf Skiern bestiegen, bevor man mit ihnen ins Tal abfährt. Prinzipiell kann jeder diesen Sport machen – wichtig sind jedoch eine kräftige Beinmuskulatur und eine gute Kondition. Und Skitouren hat mehrere Vorteile: Die Ruhe der Bergwelt lässt sich ohne Liftanlagen und Après-Ski-Bars besonders gut genießen.

3. Schneeschuhlaufen

Wer im Sommer gerne wandert, wird wahrscheinlich auch am Schneeschuhwandern Spaß haben. Die breiten Auflageflächen und die leichte Bauweise der Schneeschuhe erleichtern das Vorankommen sogar auch im Pulverschnee. Für diesen Wintersport reicht eine gute Grundkondition, die man das ganze Jahr über durch Wandern oder Nordic Walking aufbauen kann. Zusätzliches Plus: Bei einer Schneeschuhwanderung kann man die Winterlandschaft genießen, ohne die Pflanzen- und Tierwelt zu beeinträchtigen.

4. Freestyle-Skiing

Wer sich seiner Sache sicher ist, kann sich auch an Tricks versuchen. Freestyle-Skifahren findet vor allem in Snow- und Funparks statt und ist eher für Fortgeschrittene geeignet. Als guter Skifahrer lassen sich jedoch Grundelemente wie Drehungen am Boden oder einfache Sprünge leicht selbst am Pistenrand üben. Ein Skilehrer oder eine Skilehrerin ist hierbei sehr zu empfehlen.

5. Snowboarden

Wer lieber auf einem statt auf zwei Brettern steht, sollte einmal Snowboarden ausprobieren. Der Start auf dem Brett ist zwar für viele erstmal frustrierend, aber auch hier gilt: Übung macht den Meister und Durchhalten lohnt sich. Generell ist dieser Sport auch für Anfängerinnen und Anfänger geeignet, die sich wegen der vielen Stürze jedoch erstmal auf Übungshängen aufhalten sollten.

Nachhaltig Skifahren: Geht das?

Die Kleidung steht, der Ski passt – doch wo soll es hingehen? In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es eine riesige Auswahl an Skigebieten. Ein mögliches Entscheidungskriterium: Nachhaltigkeit. Umweltbewusstes Reisen spart nicht nur CO2 und Geld, sondern häufig auch Stress und Zeit.

Viele Wintersport-Fans reisen mit dem Auto an. Und das, obwohl eine Vielzahl von Skigebieten in den Alpen sehr gut per Bahn erreichbar ist. Andreas König empfiehlt, bei der Anreise mit dem Auto Fahrgemeinschaften zu bilden, wenn möglich nahe Skigebiete zu nutzen, gleich mehrere Tage zu bleiben, statt hin- und herzufahren oder kleine Skigebiete zu unterstützen. Hier fällt der Umfang an dafür notwendigen Waldrodungen nicht ganz so stark aus. Auch werden entsprechend weniger Schneekanonen genutzt. Kleine Skigebiete haben laut dem Experten einige Vorteile: „Da ist häufig weniger los, was für Familien sehr angenehm ist. Außerdem haben diese Pisten weniger Kilometer, brauchen folglich weniger Lifte, die weniger Energie verbrauchen.“ Skigebiete in oberen Höhenlagen müssen seltener auf künstliche Beschneiung zurückgreifen.

Eine weitere Möglichkeit, den Winterurlaub nachhaltig zu gestalten, sind klimafreundliche Unterkünfte. Bei der Suche nach dem passenden Hotel für Ihren Winterurlaub können Sie gezielt nach Unterkünften suchen, die umweltfreundliche Angebote bereithalten. So gibt es bestimmte Zertifikate, wie z.B. Viabono, das Schweizer Siegel ibex fairstay oder das Österreichische Umweltzeichen, die besonders ressourcenschonende Unterkünfte auszeichnen. Wählen Sie die einfache Hütte und nicht das Luxushotel.

Zudem sollten sich Skifahrerinnen und Skifahrer vor Reiseantritt über die Corona-Regeln im jeweiligen Land informieren. In den Liften in Deutschland galt in der vergangenen Saison beispielsweise ein Mindestabstand von 1,5 Metern sowie die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung – wie in öffentlichen Verkehrsmitteln auch. In der Schweiz wiederum gelten zum Beispiel keinerlei Beschränkungen mehr. Vor jedem Trip in die Berge empfiehlt es sich jedoch, sich nochmal über die aktuellen Corona-Richtlinien im jeweiligen Land oder Bundesland zu informieren.

Was essen beim Skifahren?

Ist das Reiseziel erreicht, kann es ab auf die Piste gehen. Und nach den ersten Kilometern wird klar: Skifahren strengt den ganzen Körper an und verbrennt viele Kalorien – dementsprechend sollten regelmäßige Pausen eingelegt und auf die richtige Ernährung geachtet werden. Auch, wenn Semmelknödel, Schnitzel und Bier auf den Hütten sehr verlockend sind: Allzu schwer sollte das Mittagessen nicht ausfallen. Denn das macht träge und kann schwer im Magen liegen.

Andreas König rät daher zu wärmenden Suppen, Pasta, Salaten und kleinen Snacks wie Müsliriegeln zwischendurch: „Und wenn es doch das Schnitzel sein muss, dann lieber die Kinderportion.“ Außerdem habe Alkohol auf der Piste nichts zu suchen: „Damit gefährdet man sich und andere. Bier und Schnaps kann man sich fürs Après-Ski im Tal aufsparen."

Behandlungen für den Bewegungs­apparat

Der Bewegungsapparat schenkt uns alle Möglichkeiten der Bewegung: ob laufen, springen oder tanzen. Die IKK classic unterstützt Sie bei der Suche nach der passenden Therapie und hilft Ihnen, Ihren Bewegungsapparat leistungsfähig zu halten.

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Sicherheit beim Skifahren geht vor

Im Sinne der Sicherheit beim Skifahren ist Rücksichtnahme laut Andreas König das wichtigste Gebot: „Verhalte dich so, wie du auch behandelt werden möchtest.“ Er zieht den Vergleich zur Fußgängerzone: „Ist diese menschenleer, kann ich tun, was ich will. Ist viel los, muss ich mich der Masse anpassen.“ Es gehe außerdem darum, nicht auf sein eigenes Recht zu pochen, sondern vorausschauend und rücksichtsvoll zu fahren.

Und das gilt sowohl für Neulinge als auch für Fortgeschrittene. Wer sich unsicher ist, sollte beispielsweise lieber auf dem Übungshang bleiben und wer gerne schnell fährt, sollte je nach Andrang lieber etwas Tempo rausnehmen. „Auf der Piste gelten dieselben Regeln wie im alltäglichen Miteinander“, so Andreas König.

Ski-Unfall: Wer zahlt?

Trotz aller Vorsicht kann es beim Skifahren jederzeit zu Unfällen kommen. Andreas König empfiehlt eine Skiversicherung, die die notwendigen Versicherungsinhalte beinhaltet, wie Bergung/Unfall, private Haftpflicht und den Geräteschutz. Wer andere verletzt, haftet nicht nur für die entstandenen Sachschäden, sondern muss auch die ärztlichen Behandlungs- und Folgekosten in voller Höhe übernehmen. Eine private Haftpflichtversicherung ist in manchen Gebieten, etwa in Südtirol, übrigens Pflicht. Wer diese nicht vorweisen kann, muss ein Bußgeld zahlen.

Wenn Sie einen Skiurlaub im Ausland, etwa in der Schweiz, Österreich oder Frankreich planen, sind Sie mit einer Auslandsreisekrankenversicherung abgesichert, falls Sie krank werden.

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Also: Wer sich und seinem Körper etwas Gutes tun möchte, sollte sich zur kalten Jahreszeit auf die Piste wagen. Mit der richtigen Vorbereitung, passender Ausrüstung und einem rücksichtsvollen Fahrverhalten steht einem schönen Erlebnis mit Freunden und Familie nichts mehr im Weg.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

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