Schlittschuh­laufen lernen: Sicher trainieren auf dem Eis

Redaktion
IKK classic

Eislaufen ist ein beliebter Wintersport, der den ganzen Körper trainiert und gleichzeitig die Gelenke schont. Wir verraten Ihnen die besten Tipps, wie Sie mit dem Schlittschuhlaufen beginnen, worauf Sie unbedingt achten sollten und wo Sie die schönsten Eislaufbahnen in Ihrer Nähe finden.

Eislaufen ist nur etwas für Kinder? Von wegen! Ob jung oder alt, sportlich oder weniger sportlich – Schlittschuhlaufen kann jeder und damit ist es der perfekte Wintersport für die ganze Familie. Auch im Erwachsenenalter können Sie Eislaufen einfach und schnell lernen. "Wer noch nicht so sicher auf dem Schlittschuh steht, kann unterschiedliche Eislaufhilfen nutzen. Selbst kleine Kinder kann man bedenkenlos mit aufs Eis nehmen und beispielsweise mit dem Schlitten drüberziehen", sagt Monika Wagner-Kutinová, Eiskunstlauftrainerin beim Eissport-Verband Baden-Württemberg.

Weiterer Vorteil: Schlittschuhfahren ist wesentlich günstiger als Skifahren und auch die lange Anfahrt in die Berge entfällt. Denn einen zugefrorenen See oder eine Eissporthalle gibt es oft in der Nähe.

Was sind die Vorteile des Eislaufens für die Gesundheit?

Eislaufen wirkt sich auf verschiedene Weisen positiv auf die Gesundheit aus. Kein Wunder also, dass Schlittschuhlaufen bei so vielen Vorzügen schon viele Fans hat. Wer es noch nicht kann, probiert es einfach aus. Ein paar Stunden Übung reichen bereits und schon gleiten Sie geschmeidig übers Eis. Also: Auf die Kufen, fertig, los!

  • Beansprucht den ganzen Körper

    Der Sport auf den Kufen macht nicht nur Spaß, sondern trainiert ganz nebenbei Kondition und Gleichgewicht und kann sogar beim Abnehmen helfen – also das perfekte Ganzkörpertraining. "Eislaufen schult Körpergefühl und -beherrschung. Bewegt man sich zu Musik, bringt das eine besondere rhythmische Note ins Spiel", sagt die Stuttgarter Eissportlerin Wagner-Kutinová.

  • Bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung

    Die fließenden Eislauf-Bewegungen bringen das Herz-Kreislauf-System in Schwung und kurbeln die Fettverbrennung an – pro Stunde können Sie etwa 300 Kalorien verbrennen. Eislauf-Neulinge können für einen gesundheitsfördernden Effekt ganz moderat mit drei leichten Trainingseinheiten à 20 Minuten pro Woche auf dem Eis beginnen.

  • Unterstützt den Muskelaufbau

    Vor allem Beine und Po werden trainiert, die Gleitbewegungen kräftigen aber auch Lende, Becken und Hüfte. Die mitschwingenden Arme trainieren Rumpf und Rücken, der vorgebeugte Oberkörper die Stabilität der Wirbelsäule. Weiterer Pluspunkt: Obwohl Eislaufen dem ganzen Körper viel Kraft abverlangt, ist es ein gelenkschonender Sport. Denn anders als etwa beim Joggen erleben die Bandscheiben und Gelenke keinen Aufprallschock, sondern werden durch das geschmeidige Gleiten über das Eis geschont. 

  • Eislaufen ist gut für die Psyche

    Eislaufen ist nicht nur ein schonendes Ganzkörpertraining, sondern wirkt sich auch positiv auf Seele und Geist aus: Schlittschuhlaufen senkt den Stresspegel, verbessert die Koordination, schult die Balance und das Reaktionsvermögen. All das ist nicht nur auf dem Eis, sondern auch im Alltag wichtig.

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Was zieht man zum Schlittschuhlaufen an?

  • Praktischer Zwiebellook


    Beim Eislaufen müssen Sie beweglich sein, um schnell und sicher laufen zu können. Also nicht zur dicken Winterjacke greifen, sondern besser zu Unterhemd, Sweatshirt und Fleece-Pulli – System Zwiebellook. So können Sie die einzelnen Schichten spontan ausziehen, wenn es zu warm wird. Über die Beine ziehen Sie am besten eine Jogging- oder Regenhose. Stecken Sie den Schal in den Pulli, damit er Sie nicht behindert und vergessen Sie die Mütze auf dem Kopf nicht.

  • Mikrofaserstrümpfe und Baumwollsocken

    Ohne Strümpfe holen Sie sich Blasen an den Füßen und bei geliehenen Schlittschuhen eventuell einen Fußpilz. Mikrofaserstrümpfe lassen die Füße atmen und saugen die Feuchtigkeit auf, die Baumwollsocken darüber halten die Füße warm.

  • Handschuhe

    Ohne warme, dick gepolsterte Handschuhe geht gar nichts. Sie schützen bei Stürzen, vor dem kalten Eis und den scharfen Kufen der anderen.

  • Schützer

    Wer gegen blaue Flecken und Prellungen auf Nummer sicher gehen will, zieht zusätzlich Helm, Knie- und Ellenbogenschützer an.

  • Schlittschuhe

    Wenn Sie zum ersten Mal in die Eishalle gehen, leihen Sie dort Schuhe aus und merken Sie sich, welche Form und Größe gepasst haben. Der Schlittschuh sollte fest sitzen und stabilen Halt am Knöchel bieten. Dann die Schuhe fest zuschnüren.

Ab wann können Kinder Schlittschuhlaufen?

Es gibt keine feste Altersgrenze, um mit dem Schlittschuhlaufen zu beginnen. Kinder können oft schon im Vorschulalter oder sogar früher mit dem Eislaufen beginnen, sofern sie über die motorischen Fähigkeiten und das Gleichgewicht verfügen, um sicher auf dem Eis zu stehen und sich zu bewegen. Einige Eishallen bieten spezielle Hilfsmittel wie Schiebevorrichtungen oder Doppelkufen für jüngere Kinder an, um das Halten des Gleichgewichts zu erleichtern und Stürze zu vermeiden.

Denken Sie immer daran, dass Kinder beim Eislaufen angemessen beaufsichtigt werden müssen. Je nach Alter und Können kann eine Schutzausrüstung wie das Tragen eines Helms erforderlich sein.

Grundsätzlich können jedoch Menschen jeden Alters das Eislaufen genießen, sobald sie sicher und bequem auf dem Eis stehen können.

Schlittschuhlaufen lernen in fünf Schritten

Keiner muss auf den richtigen Partner oder einen Experten warten, um Schlittschuhlaufen zu lernen. Einfach Schlittschuhe anschnallen und sich die Basics wie Gleiten und Bremsen selbst beibringen. Sie werden schnell Fortschritte machen, bald schneller laufen und vielleicht sogar kleine Tricks lernen wollen.

Das richtige Aufwärmen

Eislaufen ist richtiger Sport, daher sollte ein zehnminütiges Warm-up nicht fehlen, um Muskeln, Sehnen und Gelenke aufzuwärmen und Verletzungen vorzubeugen. Also: Erst die Beine dehnen, dann den Oberkörper, die Arme erst nach oben, dann zur Seite strecken und in kleinen Kreisen bewegen.

Richtige Aufwärm-Technik für das Schlittschuhlaufen.
Illustration einer Person, die sich beim Eislaufen am Geländer festhält.

Ein Gefühl fürs Eis bekommen

Auch auf diesem Terrain gilt: Jeder Anfang ist schwer – und jeder Sturz ist hart. Also erst einmal in der Eishalle oder auf einer Bahn anfangen, an deren Seite es etwas zum Festhalten gibt. Daran können Sie das Aufrechthalten üben, bis Sie sich sicher fühlen. So gewöhnen Sie sich an den rutschigen Untergrund.

Die richtige Haltung einnehmen

Beugen Sie die Knie leicht, so halten Sie Ihren Schwerpunkt und finden die richtige Balance. Stellen Sie sich vor, Sie wollten sich auf einen Stuhl setzen und senken Sie den Po in eine halb-sitzende Position ab. Lehnen Sie sich etwas nach vorn, damit Sie Ihren Schwerpunkt ausbalancieren können und strecken Sie Ihre Arme im 45-Grad-Winkel aus.

Illustration, wie man die richtige Haltung beim Schlittschuhfahren findet
Illustration einer Person, die vorsichtig eisläuft.

Mit kleinen Schritten beginnen

Lösen Sie sich von der Bande und gehen Sie in kleinen, vorsichtigen Schritten mit freien Händen nach vorne. Beim Eislaufen setzen Sie die Beine nebeneinander, nicht voreinander. Die Fußspitzen sind geöffnet, sodass sich die Fersen berühren. Um Vorwärtszukommen, verlagern Sie das Körpergewicht von einem Bein auf das andere. Dabei gleitet das jeweils hintere Bein stets automatisch nach vorne, der Oberkörper bleibt nach vorn gebeugt. Das ist die Grundtechnik.

Bremsen

Es ist wie beim Inline-Skating: Sie bremsen, indem Sie das Gewicht auf den vorderen Fuß verlagern und diesen dann in einem schrägen Winkel zur Laufrichtung ausrichten, während Sie den Körper dabei in die entgegengesetzte Richtung verlagern. Dadurch schneidet der Schlittschuh ins Eis, es kratzt und Sie stoppen.

Illustration: So bremst man beim Schlittschuhfahren

Praxis-Tipps fürs Schlittschuhfahren

  • Bei den Schlittschuhen nicht sparen:
    Wenn Sie sich Schlittschuhe kaufen wollen, gehen Sie am besten in ein Fachgeschäft: Hier können Sie die Schuhe anprobieren und sich von geschultem Personal beraten lassen. Wählen Sie hochwertige Schuhe, die gut sitzen. Wer bei den Schlittschuhen spart, riskiert schmerzende Füße.

  • Den Kopf oben halten:
    Es ist wie beim Tanzen und Laufen: nicht auf die Füße starren! Das lenkt den Fokus von der Umwelt ab und bringt Sie aus dem Gleichgewicht. Den Blick immer nach vorne richten.

  • Sicher fallen lernen:
    Der nächste Sturz kommt bestimmt. Üben Sie richtiges Hinfallen also, bevor Sie es unvorbereitet tun. Beugen Sie dabei die Knie, gehen Sie nach vorn in die Hocke und lassen Sie sich zur Seite fallen, damit die Handgelenke nicht verletzt werden. Wenn Sie dann auf dem Eis liegen und wieder aufstehen wollen, nehmen Sie einen Fuß nach vorn zwischen die Hände und drücken Sie sich über das vordere Knie nach oben.

  • Auf die Umgebung achten:
    Schauen Sie, was um Sie herum passiert. Halten Sie Augen und Ohren offen, verzichten Sie auf Kopfhörer und lassen Sie auch den anderen Eisläuferinnen und Eisläufern genug Platz zum Üben.

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Unsere Top 3 der schönsten Eislaufbahnen in Deutschland

Egal ob Sie allein, mit Familie oder Freunden unterwegs sind, ob Sie das Eislaufen gerade lernen oder dynamische Kufengleiter sind – auf der Schlittschuhbahn kommen alle auf ihre Kosten. Das Beste: Schöne Schlittschuhbahnen gibt es in ganz Deutschland. Wir geben Ihnen eine kleine Auswahl der schönsten Bahnen.

  • Berlin: Rübezahl am Müggelsee

    Diese Eislaufbahn ist eine der schönsten in Berlin. Erstens weil Sie dafür ein Stück raus aus der Stadt ins Grüne fahren können. Und zweitens wegen des einzigartigen Blicks auf den See – unabhängig vom Wetter, denn die Rübezahl-Halle ist überdacht und verglast. Mehr Infos zur Eisbahn Berlin im Rübezahl finden Sie hier.

  • Essen: Zeche Zollverein

    Hier trifft Eis auf Industrie – in der schönsten Zeche der Welt. "Eiffelturm des Ruhrgebiets" wird das Industriedenkmal auch genannt und gehört inzwischen sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Eine derart beeindruckende Industrie-Ästhetik aus Rohren, Kaminen und Koksöfen, durch die Sie auf Kufen gleiten können, finden Sie sonst nirgends. Am stimmungsvollsten ist das Eislauferlebnis nach Einbruch der Dunkelheit, wenn eine spektakuläre Lichtinstallation bunte Effekte aufs Eis wirft. Mehr Infos auf der Webseite der Stiftung Zollverein.

  • Hamburg: Eisarena

    Die Eisarena im Stadtpark Planten un Blomen ist ein wahres Giga-Stadion unter den Eislaufbahnen. Mit 4.300 Quadratmetern Eisfläche gehört sie zu den größten Bahnen in Europa. Klar, dass da auch eine Eisstockschießbahn nicht fehlen darf. Für Unterhaltung sorgen abends ein DJ und Bands in live und concert und gegen den Hunger das Park Café. Mehr Infos zur Eisarena Hamburg.

Eislaufen auf zugefrorenen Gewässern – was ist zu beachten?

Schlittschuhlaufen in der Natur auf zugefrorenen Seen oder Flüssen ist ein ganz besonderes Wintervergnügen. Doch hier ist Vorsicht geboten: Auch wenn das Eis spiegelglatt und verlockend glitzert, müssen Sie sicher sein können, dass das Eis auch dick genug ist, um darauf Schlittschuhlaufen zu können.

Achtung: Laut DLRG sollten Eisflächen mindestens 15 Zentimeter dick sein, bevor man sie betritt; bei fließenden Gewässern wird eine Dicke von 20 Zentimetern empfohlen. Machen Sie nichts auf eigenes Risiko – wenn das Eis knistert oder knackt, sofort verlassen! Auf Nummer sicher können Sie gehen, indem Sie sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde im Bürgeramt erkundigen, ob die Eisfläche zum Betreten freigeben ist.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

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