
Angstattacken, Burn-out, Depressionen, Suchtprobleme oder Essstörungen – rund jeden vierten Erwachsenen trifft irgendwann im Leben eine psychische Erkrankung. Die sozialen Einschränkungen während der Corona-Pandemie haben die Situation zusätzlich verschärft. Ihre Auswirkungen spiegeln sich in Symptomen wie Stimmungstiefs, Antriebsschwäche, mangelnder Appetit und Schlafstörungen wider, die sich über einen längeren Zeitraum entwickeln und dann im privaten und beruflichen Alltag sowie in den sozialen Interaktionen der Betroffenen niederschlagen. Damit die Probleme nicht chronisch werden und um mögliche riskante Folgen zu verhindern, sollten psychisch Angeschlagene zunächst ihren Hausarzt zu Rate ziehen. Er kann eine erste Diagnose stellen und weitere Maßnahmen in die Wege leiten.
Doch um schlußendlich fachkundige Hilfe in Form einer Therapie zu finden, müssen Betroffene oft viel Geduld aufbringen. Zahlreiche psychologische oder psychotherapeutische Praxen haben lange Wartelisten oder vergeben gar keine Therapieplätze mehr. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat ermittelt: Rund 40 Prozent der Patientinnen und Patienten, die bereits ein psychotherapeutisches Erstgespräch geführt haben, warten anschließend sechs bis neun Monate auf den Beginn einer Behandlung.