Frau packt Butterbrot in Bienenwachstuch ein

Nachhaltige Verpackungen: So gut sind Bienenwachs­tücher und andere Einweg-Alternativen

Wer wenig Müll produziert, schont die Umwelt. Eine Möglichkeit: Lebensmittel nachhaltig verpacken statt Einwegfolien zu nutzen. Viele Verpackungen lassen sich sogar selbst herstellen. Doch welche ökologischen Alternativen sind gut und gesund?

Von Unverpackt-Läden und plastikfreien Produkten über selbstgemachte Kosmetik bis hin zur Lebensmittel-Rettung per App – der Trend Zero Waste hat viele Facetten. Eine von ihnen: Lebensmittel nachhaltig verpacken und aufbewahren.

Neben Stoffbeuteln oder Brotboxen aus natürlichen Materialien liegen besonders Bienenwachstücher zum Verpacken und Aufbewahren voll im Trend. Sie sollen eine nachhaltige Alternative zu Frischhalte- oder Alufolie sein und die gleichen Vorzüge bieten. Aber einige dieser Versprechen können sie nicht halten. Auch, wenn man Bienenwachstücher selber machen will, gilt es einiges zu beachten.

Dafür gibt es noch andere nachhaltige Verpackungen. Wir zeigen, welche das sind und ob auch die Alternativen ihre eigenen Schwachstellen haben.

Voll im Trend: Bienenwachstücher

Viele verwenden die mit Bienenwachs beschichteten Stoffe wie Frischhaltefolie oder Alufolie, um Lebensmittel abzudecken oder einzupacken. Die Tücher bestehen aus Naturmaterialien, beigemischtes Pflanzenöl macht sie geschmeidig. Viele Tücher beinhalten außerdem Baumharz, das gegen Pilze und Bakterien schützen soll. Durch Wärme wird das Bienenwachs weich, so lassen sich Lebensmittel verpacken oder Schüsseln dicht abdecken.

Allerdings sind Bienenwachstücher nicht für alle Lebensmittel geeignet. Für den Nachhaltigkeitsaspekt spricht, dass sie wiederverwendbar sind, allerdings maximal ein Jahr lang. Und auch bei DIY-Bienenwachstüchern gilt es einiges zu beachten.

Nachteile von Tüchern aus Bienenwachs: Reinigung und Anwendung

  • Zur Reinigung können die Tücher nicht heiß abgespült werden, denn bei 62 Grad Celsius schmilzt das Wachs. Somit sind die Tücher nicht für rohes Fleisch oder Fisch geeignet. Die darin enthaltenen Keime würden erst bei über 70 Grad abgetötet – Wiederverwendung passé.

  • Auch fettige Lebensmittel wie Gebäck, Kuchen, Wurst oder Käse sollten Sie nicht in Bienenwachstücher wickeln. Durch das Fett können sich Wachsbestandteile (und eventuell darin enthaltene Schadstoffe) lösen und auf die Lebensmittel übergehen.

  • Das zugesetzte Baumharz kann den Geschmack der verpackten Lebensmittel verändern. Auch andere Zusatzstoffe sind bedenklich, zum Beispiel kann billiges Paraffin beigemischt sein, das Mineralölbestandteile enthält und auf Lebensmitteln nichts zu suchen haben. Auch Jojobaöl ist problematisch, das führte in Tierversuchen zur Zerstörung von Darmzellen.

  • Die Tücher sind nicht für Veganerinnen und Veganer geeignet.

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So gelingen DIY-Bienenwachstücher

Wer für Obst und Gemüse dennoch Bienenwachstücher verwenden möchte, kann diese auch selbst herstellen. Damit können viele problematische Inhaltsstoffe vermieden werden. Zudem sind DIY-Bienenwachstücher in jeder Form und Größe möglich, sodass man passende Tücher für jede Gelegenheit herstellen kann, um Lebensmittel hübsch zu verpacken. Das brauchen Sie:

  • GOTS-zertifizierte, ungefärbte und unbedruckte Bio-Baumwolle 

  • Bio-Bienenwachs (etwa 15 Gramm für 30x30 Zentimeter)
    Bienenwachs gibt es in kleinen Pastillen oder größeren Stücken, die sich mit einer Reibe zerkleinern lassen.

  • Bio-Kokosöl

  • Pinsel

  • Backpapier

  • Bügeleisen

  • optional Baumharz: Gibt es online oder in Apotheken. Vorsicht: Kann den Geschmack verändern.

Und so geht's:

1. Ofen auf 80 Grad vorheizen. Zwei gleich große Stücke der gewünschten Größe und Form aus dem Baumwollstoff herausschneiden.

2. Ein Blech mit Backpapier auslegen und Stoffstück darauf platzieren. 

3. Kokosöl im Wasserbad schmelzen (optional mit etwas Harz) und mit einem Pinsel dünn und gleichmäßig auf dem Stoff verteilen. 

4. Bienenwachs-Stückchen auf dem Stoff verteilen. Das Wachs sollte gleichmäßig verteilt sein, auch an den Rändern und Ecken. Blech in den Ofen stellen.

5. Sobald das Wachs vollständig geschmolzen ist, Blech aus dem Ofen nehmen. Kontrollieren, ob das Tuch überall mit Wachs bedeckt ist. Falls nicht: trockene Stellen nochmals mit Wachs bestreuen und das Tuch ein weiteres Mal in den Ofen stellen.

6. Ist das Tuch komplett mit geschmolzenem Wachs getränkt, das zweite Tuch darauflegen und das Ganze mit einem weiteren Stück Backpapier überdecken. Beide Tücher nun so lange bügeln, bis sich das Wachs gut auf beiden verteilt hat.

7. Die Wachstücher einzeln trocknen lassen – fertig sind die DIY-Bienenwachstücher.

 

Tipp: Wer schnell und nachhaltig eine Schüssel abdecken möchte, braucht übrigens nicht zwangsläufig Frischhaltefolie oder ein Bienenwachstuch. Ganz einfach funktioniert das mit einem Teller in der passenden Größe.

Nachhaltige Verpackungen: Stabile Boxen, Stoffbeutel und Alternativen zum Grillen

Brotzeitboxen: Der Klassiker unter den Verpackungen

Brotzeitboxen gibt es inzwischen in vielen Farben und Formen und auch hier versuchen die Hersteller durch die Verwendung nachhaltiger Materialien die Umwelt zu schonen. Die mehrfache Verwendung von Brotdosen anstatt von Einweg-Verpackungsmaterial ist umweltfreundlicher – doch welches Material ist am besten geeignet, das Pausenbrot zu schützen?

Plastik

Zwar ist eine wiederverwendbare Brotdose aus Kunststoff besser als Folien, die nach der Verwendung weggeworfen werden – jedoch bringt sie auch einige Nachteile mit sich. Oft sind Weichmacher und andere Schadstoffe enthalten, die vor allem bei hohen Temperaturen austreten und sich auf die Lebensmittel übertragen können. Brotzeitdosen aus Plastik sind außerdem besonders schlecht biologisch abbaubar, nachdem sie ausgedient haben.

Glas

Brotdosen aus Glas sind wesentlich nachhaltiger als Lebensmittelboxen aus Kunststoff und sind ein echter Blickfang in der Küche. Aber auch sie bringen Nachteile mit sich. Zwar kann man sie bedenkenlos in der Spülmaschine waschen und sind schadstofffrei, jedoch ist die Bruchgefahr um einiges höher. Vor allem bei Kindern und für Transportzwecke ist hier also Vorsicht geboten. Dazu kommt ihr Gewicht, das einen ohnehin schweren Schulranzen oder die Bürotasche um ein paar weitere Kilos erschwert.

Holz

Brotzeitboxen aus Holz haben einen großen Vorteil: Sie sind wesentlich leichter als beispielsweise Alternativen aus Glas. Verschlossen werden sie oft mit einem Gummiband. Damit geht aber auch ein Problem einher: Sie sind oftmals nicht auslaufsicher. Noch dazu dürfen sie nicht in die Mikrowelle, die Spülmaschine oder den Kühlschrank.

Metall

Auch Brotdosen aus hochwertigem Edelstahl punkten mit ihrem leichten Gewicht. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Keime und Viren haben auf Edelstahl kaum eine Chance, da er besonders leicht gereinigt werden kann. Noch dazu sind die Brotzeitdosen meistens sehr robust. Hier lohnt sich also die Investition in eine etwas teurere Variante, die sogar mehrere Jahrzehnte lang halten kann.

Tipp: Jede Brotzeitdose – egal aus welchem Material – sollte so lange benutzt werden wie möglich. Denn Zero Waste bedeutet auch, unnötige Käufe zu vermeiden.

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Lunch-Beutel und Taschen aus Stoff

Auch wiederverwendbare Beutel bieten sich als Alternative zu Plastik- oder Aluminiumfolie an. Für das Pausenbrot gibt es sogar extra kleine Stoffbeutel, die sich teils mit Klett- oder Reißverschluss verschließen lassen. Zwar schützen sie das Brot nicht gut vor dem Zerdrücken, sie lassen sich aber problemlos in der Waschmaschine waschen. Ein weiterer Nachhaltigkeitsvorteil: Man kann sie selbst aus alten Stoffresten zusammennähen.

Eine weitere Brotzeitbeutel-Alternative sind abwaschbare Papierbeutel aus recycelbarer Cellulose. Auch der klassische Jutebeutel wird gerne als Alternative zur Plastiktüte verwendet. Besonders für den wöchentlichen Gang zum Bäcker bieten sich (selbstgemachte) Stoffbeutel statt der üblichen Papiertüten an.

Aber: Die Produktion eines Stoffbeutels ist ressourcenintensiv, erst nach etwa 130 Verwendungen ist er nachhaltiger als eine Einweg-Plastiktüte. Dafür sind Stoffbeutel aus Baumwolle biologisch abbaubar, was ihre Ökobilanz in der Entsorgung deutlich verbessert. Als Daumenregel sollte ein Stoffbeutel mindestens 25 Mal verwendet werden, um einen Vorteil gegenüber einem einfach verwendeten Plastikbeutel darzustellen.

Tipp: Grillen ohne Alufolie

Auch auf Aluminium lässt sich beim Kochen, Backen und Grillen verzichten. Hier gibt es einige Naturmaterialien wie zum Beispiel Mangold-, Kohl-, oder Maisblätter, die sich ideal als ökologisches Verpackungsmaterial zum Einpacken von Gemüse anbieten. Und alternativ zu den Aluminium-Schalen für Gemüse gibt es auch zum Beispiel mehrfach verwendbare Grillgitter. 

Inzwischen gibt es immer mehr sogenannte Unverpackt-Läden, in denen es möglich ist, Lebensmittel in eigene Behältnisse abzufüllen. Außerdem sind mittlerweile einige Einweg-Plastikprodukte wie Trinkhalme, To-Go-Becher oder Wattestäbchen verboten. Nachhaltige Verpackungen werden also nicht nur immer beliebter, viele umweltschädliche Produkte sind gar nicht mehr erhältlich.

Der Zero-Waste-Lifestyle ist kein kurzfristiger Trend. Er schont Ressourcen, trägt zum Umweltschutz bei und durch den Verzicht auf schädliche Inhaltsstoffe in den nachhaltigen Verpackungen sind sie auch in gesundheitlichen Aspekten oft besser als die Einweg-Produkte.

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