Bubble Tea: Wie (un)gesund ist das Trendgetränk wirklich?

Redaktion
IKK classic

Das bunte Mischgetränk aus Tee, Fruchtsirup und Bubble-Perlen ist wieder angesagt wie nie. Doch über Bubble Tea und seine möglichen Gesundheitsgefahren wird viel diskutiert. Wir haben mit einem Ernährungsexperten gesprochen und verraten dir, wie gesund Bubble Tea wirklich ist und worauf du beim Verzehr achten solltest.

Vor rund zehn Jahren war er plötzlich da: der Hype um Bubble Tea, ein zucker- und koffeinreiches Mixgetränk aus Taiwan. Doch als eine Untersuchung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen mögliche Gesundheitsgefahren des Getränks ausmachte, ließ die Begeisterung stark nach. Obwohl die Meldung widerlegt wurde, schlossen immer mehr Bubble Tea-Läden und der Trend geriet in Vergessenheit.

Jetzt ist der Bubble Tea zurück – unter anderem, weil er auf TikTok gehyped wird. Neue Bubble Tea-Läden sprießen wieder aus dem Boden. Doch wie gesund ist das Trendgetränk eigentlich?

Was ist Bubble Tea eigentlich?

„Bubble Tea ist mehr als nur Tea“, erklärt Dr. Olivier Aust von der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, einer Fachgruppe der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. „Es handelt sich um ein Mischgetränk auf Basis von grünem oder schwarzem Tee, manchmal auch gesüßtem Früchtetee“, so der Experte.

Seinen besonderen Geschmack bekommt Bubble Tea durch fruchtsafthaltigen Sirup, Fruchtsirup oder anderen Getränkesirup. In Bubble Tea-Shops kannst du meistens aus vielen Tee- und Geschmackssorten wählen, zum Beispiel Mango, Pfirsich, Passionsfrucht oder Kiwi. „Das bunte Getränk kann übrigens auch auf Basis von Milch beziehungsweise deren Erzeugnissen hergestellt werden“, erklärt Olivier Aust. Hier eignen sich Vanille- oder Schoko-Noten besonders gut. Bubble Tea kannst du warm oder kalt trinken – meistens wird er jedoch eisgekühlt serviert.

Eine Zutat darf natürlich nicht fehlen: die Bubbles. Das sind bunte Gelkügelchen, auch Popping Bobas genannt, die ein weiches, lockeres Gefühl im Mund auslösen und leicht zerplatzen. Dann tritt Sirup aus den Bubbles aus, der für ein fruchtig-süßes Geschmackserlebnis sorgt. Anstatt der Bubbles können auch würfelförmige, fruchtige Geleeblöcke (Jellys) oder gesüßte Perlen aus Tapiokastärke verwendet werden. Olivier Aust fügt hinzu: „Ein besonderes Mundgefühl haben die Kundinnen und Kunden, wenn sie den Tea mit einem breiten Trinkhalm schlürfen – daher dürfte der selten fehlen.“

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Wie gesund ist Bubble Tea?

Ist das Trendgetränk nun wirklich krebserregend? Oder dann doch gesund? Dr. Olivier Aust erklärt, dass eine Angst vor krebserregenden Stoffen nicht nötig ist. Das sei in mehreren Untersuchungen der Lebensmittelüberwachung festgestellt worden. Aber: Bubble Tea ist eine echte Kalorien- und Zuckerbombe, was vor allem an den extrem zuckerhaltigen Inhaltsstoffen liegt – und ist damit tendenziell ungesund.

Kalorien- und Zuckerinhalt in Bubble Tea

„Der Drink rangiert keinesfalls auf dem Energielevel von Fruchtsäften, sondern eher schon in Richtung Süßwaren und Softdrinks mit vielen Kalorien“, so Olivier Aust. Pro 100 Gramm kann Bubble Tea laut dem Experten bis zu 26 Gramm Zucker beinhalten. Zum Vergleich: 9 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthält ein handelsüblicher Orangensaft, ein Pfirsichjoghurt etwa 13 Gramm.

Trinkst du zum Beispiel eine Portion von etwa 250 Gramm bis 300 Gramm, nimmst du bis zu 500 Kilokalorien zu dir – das entspricht fast einer richtigen Mahlzeit. Ein ausgewachsener Mensch braucht im Schnitt täglich 2.000 Kilokalorien – du nimmst also durch einen Bubble Tea einen erheblichen Teil der empfohlenen täglichen Energiezufuhr auf. Du solltest das Mixgetränk daher als kalorienreichen Snack sehen, der eine gesunde Hauptmahlzeit aber nicht ersetzen kann.

Was muss ich beim Koffeingehalt beachten?

„Bei Verwendung von echtem Tee ist zudem zu beachten, dass Teeblätter natürlicherweise Koffein enthalten“, erklärt Olivier Aust. So ist der Koffeingehalt von Grüntee und Schwarztee recht hoch – und noch dazu sind die Bubble Tea-Portionen mit bis zu 0,7 Liter oft größer als eine klassische Tasse Tee mit 0,2 Liter.

Laut Olivier Aust ergeben aktuelle Untersuchungen der niedersächsischen Landesüberwachungsbehörde LAVES, dass in einem Liter Bubble Tea bis zu 200 Milligramm Koffein enthalten sein kann. Das ist enorm für eine Portion, wenn man sich die Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) anschaut: Die empfiehlt für Kinder und Jugendliche eine tägliche Zufuhr von 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten. Die Grenze liegt bei einem Jugendlichen mit etwa 50 Kilogramm Körpergewicht also bei 150 Milligramm Koffein – eine Menge, die durch zu viel Bubble Tea schnell überschritten werden kann.

Weitere Inhaltsstoffe von Bubble Tea: Gibt es Risiken?

Beim Bubble Tea solltest du außerdem auf Zusatzstoffe, Farbstoffe und Konservierungsmittel achten. Auch Allergene wie Milch kann das Trendgetränk enthalten. Deshalb müssen die Zutaten im Bubble Tea-Shop gekennzeichnet sein, beispielsweise durch die Hinweise „mit Farbstoff“ oder „konserviert“. Bei Unsicherheiten kannst du dich auch an das Personal wenden.

Und Olivier Aust nennt ein weiteres Gesundheitsrisiko, das vor allem Kleinkinder betrifft. Wenn die Kinder mit einem Strohhalm trinken und die kleinen Bubbles ansaugen, könnten diese in ihre Lunge gelangen – und dann besteht Erstickungsgefahr, so der Experte: „Viele Gastronomiebetriebe haben hierauf reagiert und warnen auf den Speise- und Getränkekarten mit sichtbaren Hinweisen, dass Bubble Tea nicht für Kinder unter vier Jahren geeignet ist.“

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Bubble Tea und Nachhaltigkeit – so kannst du deinen Konsum „optimieren“

Dir liegt das Thema Nachhaltigkeit am Herzen und du willst trotzdem nicht auf deinen Bubble Tea verzichten? Wir haben Tipps für einen umweltfreundlicheren Genuss:

  • Bringe deinen eigenen wiederverwendbaren Becher mit, anstatt Einwegbecher zu verwenden. Viele Shops bieten mittlerweile sogar Rabatte an, wenn du deinen eigenen Becher dabei hast.

  • Vermeide Plastikstrohhalme und verwende Trinkhalme aus Glas, Edelstahl oder Bambus. Die kannst du immer wieder verwenden.

  • Achte auf lokale und saisonale Zutaten – einige Bubble Tea-Läden bieten entsprechende Optionen an. Diese sind oft umweltfreundlicher und unterstützen die regionale Wirtschaft.

  • Informiere dich über die Nachhaltigkeitspraktiken des Bubble Tea-Ladens: Frage den Betreiber zum Beispiel, ob er biologisch abbaubare Becher und Deckel nutzt oder recyclingfähige Verpackungen anbietet.

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Einfache Rezepte für gesündere Alternativen zum traditionellen Bubble Tea

Wenn du dir einen gesünderen Bubble Tea wünschst, bei dem du ganz genau weißt, was drin ist, kannst du ihn dir einfach selbst zubereiten – zum Beispiel einen grünen Tee mit Kokosmilch oder ein Hibiskus-Eistee mit Limette und Minze. Die Rezepte sind für eine Portion. Wenn du mehr machen willst, passe die Menge der Zutaten einfach entsprechend an.

Ein Glas gefüllt mit grünem Tee, Kokosmilch und Früchten. © Shutterstock

Grüner Tee mit Kokosmilch und frischen Früchten

Zutaten:

2 Beutel grüner Tee

1 Tasse heißes Wasser

1 Tasse ungesüßte Kokosmilch

Frische Früchte (am besten je nach Saison – und natürlich nach Geschmack)

Tapiokaperlen (optional)

Zubereitung:
 

  1. Brühe den grünen Tee in heißem Wasser auf und lasse ihn abkühlen.
  2. Fülle ein Glas zur Hälfte mit Eiswürfeln.
  3. Gieße den abgekühlten grünen Tee über das Eis.
  4. Füge die ungesüßte Kokosmilch hinzu und rühre gut um.
  5. Schneide die frischen Früchte in kleine Stücke und füge sie dem Tee hinzu.
  6. Optional kannst du die gekochten Tapiokaperlen hinzufügen.

Hibiskus-Eistee mit Limette und Minze

Zutaten:

2 Hibiskus-Teebeutel

1 Tasse heißes Wasser

Saft von 1 Limette

Ein paar Minzblätter

Honig oder Agavendicksaft nach Geschmack

Eiswürfel

Zubereitung:
 

  1. Brühe die Hibiskus-Teebeutel in heißem Wasser auf und lasse sie etwa 10 Minuten ziehen.
  2. Entferne die Teebeutel und lasse den Tee abkühlen.
  3. Fülle ein Glas mit Eiswürfeln.
  4. Gieße den abgekühlten Hibiskus-Tee über das Eis.
  5. Presse den Saft einer Limette über den Tee und rühre um.
  6. Füge ein paar Minzblätter hinzu und süße den Tee nach Geschmack mit Honig oder Agavendicksaft.
Ein Glas gefüllt mit Tee, Limettenstückchen und Minzblättern. © Shutterstock
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Veröffentlicht am 17.05.2024

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