Vor allem der aromatische Geschmack des Kaffees und die anregende Wirkung des Koffeins machen das Heißgetränk so beliebt. Es gibt aber noch mehr, was Sie über den Muntermacher wissen sollten.
11 Gründe, warum Kaffee gesund ist
Fast einen halben Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche am Tag. Kaum ein anderes Getränk erfreut sich so großer Beliebtheit. Grund genug, das Heißgetränk genauer unter die Lupe zu nehmen. Lesen Sie hier elf Fakten, die Sie noch nicht über Kaffee und Koffein wussten!
Studie: So gesund ist Kaffee
Lange warnten Medizinerinnen und Mediziner davor, dass Kaffee das Herz schädige oder den Körper entwässere. Doch einer repräsentativen Studie mit 450.000 Studienteilnehmenden zufolge, kann Kaffee in Maßen das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung erheblich senken.
Wer glaubt, dass allein das enthaltene Koffein für eine gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich sei, täuscht sich. Denn bei Kaffee handelt es sich eben nicht um reines Koffein. Über 100 weitere biologische Substanzen wie etwa Antioxidantien im Kaffee gelten als gesundheitsfördernd, wie die Studienergebnisse zeigen.
Weitere Studien haben herausgefunden, dass das gebrühte Gold das Hautkrebsrisiko senken und langfristig beim Einhalten des Gewichts unterstützen kann.
Wie viel Kaffee am Tag ist gesund?
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) äußert bei einem Koffeinkonsum von 200 Milligramm – das entspricht in etwa zwei Tassen Kaffee – innerhalb kürzester Zeit keine Bedenken. Über den Tag hinweg sind auch vier bis fünf Tassen, was umgerechnet 400 Milligramm Koffein sind, harmlos.
Sehr sportliche und bewegungsliebende Menschen sollten beim Koffeinkonsum achtsam sein und Koffein vorsichtig dosieren, da Sport das Herz-Kreislauf-System zusätzlich belastet. Koffein kann diese Belastung erhöhen. Kinder sollten noch keinen Kaffee trinken. Lediglich drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht gelten als gesundheitlich unbedenklich.
Wann ist der beste Zeitpunkt, Kaffee zu trinken?
Die meisten Menschen hierzulande genießen ihren Kaffee als Wachmacher früh am Morgen. Doch zu dieser Zeit kann der Koffeinkick nach hinten losgehen. Eine Studie der Uniformed Services University of the Health Sciences in Bethesda (USA) hat herausgefunden, dass Kaffee zu dieser Zeit die Cortisolbildung erhöht. Denn der Körper produziert zu dieser Zeit ohnehin schon das Wachmacher-Hormon. Infolgedessen wird der Körper anfälliger für Stress, Krankheiten und Gewichtszunahme.
Damit das Koffein bestmöglich wirkt, sollte der erste Schluck Kaffee eher im Laufe des Vormittags zwischen 9:30 Uhr und 11:30 Uhr oder der weitere Kaffeekonsum am Nachmittag zwischen 13:30 Uhr und 17 Uhr erfolgen. In diesen Zeitphasen ist der Cortisol-Spiegel am niedrigsten und das Koffein kann somit besser seine Wirksamkeit entfalten.
Was kann Kaffee?
In dieser Folge unserer YouTube-Serie "Gutes Essen – Schlechtes Essen" erklärt Ernährungswissenschaftler Achim Sam, wie Koffein auf den Körper wirkt, wieviel Kaffee pro Tag gesund ist und worauf es sonst noch ankommt.
Elf Fakten über Kaffee
1. Kaffeetrinker leben länger
Viel hilft viel – manchmal jedenfalls. Menschen, die vier bis fünf Tassen Kaffee am Tag trinken, haben laut Studien ein längeres Leben vor sich. Demnach haben Männer bei einem erhöhten Kaffeekonsum ein um zwölf, Frauen ein um sieben Prozent vermindertes Risiko, frühzeitig zu sterben. Das wird darauf zurückgeführt, dass Kaffee Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krankheiten im Verdauungstrakt vorbeugt.
2. Kaffee entzieht dem Körper keine Flüssigkeit
Kaffee hat den Ruf, dem Körper Wasser zu entziehen. Wissenschaftler des Bundes Deutscher Internisten (BDI) konnten jedoch in Studien zeigen, dass Kaffeetrinker insgesamt nur unwesentlich mehr Flüssigkeit ausscheiden als Wassertrinker. Mehr noch: Der getrunkene Kaffee kann sogar zur täglich aufgenommenen Flüssigkeitsmenge hinzugerechnet werden.
3. Kaffee hilft beim Abnehmen
Diesen praktischen Nebeneffekt verdankt das beliebte Getränk seinem Inhaltsstoff Koffein, der den Stoffwechsel anregt und eine positive Wirkung auf die Fettverbrennung hat. Vor allem in Kombination mit einer Diät und reichlich Bewegung gelingt das Abnehmen einfacher. Zudem hemmen die im Koffein enthaltenen Bitterstoffe den Appetit. Perfekt, um das Hungergefühl auszutricksen.
4. Schwangere dürfen Kaffee trinken
In Maßen! Wieviel Kaffee darf man währen der Schwangerschaft trinken? Bis zu drei Tassen Kaffee pro Tag gelten während der Schwangerschaft als völlig unbedenklich. Wichtig: Schwarzer und grüner Tee sowie Cola enthalten ebenfalls Koffein und sollten in der Schwangerschaft nicht zusätzlich zu den drei Tassen Kaffee getrunken werden. Zu viel Koffein in der Schwangerschaft kann nämlich zu einem geringen Geburtsgewicht des Babys und im schlimmsten Fall sogar zu einer Fehlgeburt führen.
5. Kaffee hat eine positive Wirkung auf die Haut
Zahlreiche Antioxidantien zählen zu den Inhaltsstoffen des Koffein-Getränks. Sie verhindern, dass freie Radikale in die Körperzellen eindringen können, was effektiv vor Hautalterung, Cellulite und Haarausfall schützt.
6. Kaffee kann das Diabetes-Risiko senken
Kaffee beinhaltet neben Koffein reichlich Antioxidantien. Diese inaktivieren reaktive Sauerstoffmoleküle, die im menschlichen Stoffwechsel entstehen, Körperzellen angreifen und infolgedessen Krankheiten hervorrufen können. Kaffee kann somit einen schützenden Effekt vor Diabetes mellitus Typ 2 haben. Beim Typ-1-Diabetes hat Kaffee jedoch keine schützende Wirkung. Hier handelt es sich um eine Autoimmunreaktion, die sich gegen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse richtet.
7. Kaffeekonsum kann die Leber schützen
Wer regelmäßig Kaffee trinkt, hat bessere Leberwerte – so eine Studie des renommierten US-amerikanischen National Cancer Institute. So kann der Konsum von Kaffee aufgrund des Koffeins sowohl bei einer Leberfibrose, der fortschreitenden Vernarbung des Lebergewebes, als auch bei einer chronischen Leberentzündung wie Hepatits C helfen.
8. Kaffee kann vor Alzheimer und Demenz schützen
Außerdem kann Kaffee Ergebnissen epidemiologischer Studien zufolge das Alzheimer- und Demenz-Risiko verringern und einem altersbedingten Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten entgegenwirken. Ausschlaggebend hierfür ist das Koffein in Kombination mit anderen Substanzen wie Proteinen, die die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, verringern.
9. Kaffee steigert die Muskelkraft und Konzentrationsfähigkeit
Koffein hat einen leistungssteigernden Effekt bei Ausdauersportarten, Gewichtheben oder Denksportarten (zum Beispiel Schach) – und galt deshalb fast 20 Jahre lang als illegales Doping. Durch die Aufnahme werden das Nervensystem und die Produktion von Neurotransmittern stimuliert. Dann dauert es etwa 30 Minuten, bis sich der Wirkstoff voll entfalten kann.
10. Espresso hilft bei Sodbrennnen
Eine Tasse Espresso schmeckt kräftiger als Kaffee, enthält aber weniger Säure und ist deshalb verträglicher für den Magen. Das liegt nicht nur an der längeren Röstung, sondern auch an der kürzeren Brühzeit. Wer also mit Sodbrennen kämpft und nicht auf den Kaffeegeschmack verzichten möchte, sollte es mit Espresso versuchen.
11. Kaffee hilft gegen Kater
Auch bei einem Kater erweist sich Koffein als wirksames Schmerzmittel, da es die vom Alkohol verengten Blutgefäße erweitert. Vor allem mit einem Schuss Zitrone entfaltet der Kaffee seine lindernde Wirkung bei einem brummenden Schädel.
Wann Kaffee ungesund sein kann
Kaffee kann jedoch auch eine entgegengesetzte Wirkung auf den Körper haben und Schlaf- sowie Konzentrationsstörungen, Müdigkeit oder Unausgeglichenheit hervorrufen. Außerdem wird durch das Koffein die Produktion von Adrenalin in der Nebenniere angeregt, das dem Körper Stress vortäuscht. Dementsprechend erhöhen sich Herzfrequenz und Blutdruck.
Ebenso wird der Serotonin-Spiegel reduziert, der Stimmung, Appetit und Verdauung anregt. Schließlich handelt es sich bei Kaffee auch um eine Droge, die abhängig machen kann und infolgedessen die Psyche beeinflusst. Die Auswirkungen sind Angstzustände, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Depressionen und Erschöpfung.