
Welche Impfstoffe gibt es derzeit und wie unterscheiden sie sich?
Derzeit (Stand: 1. Februar 2022) sind die folgenden Corona-Impfstoffe in Deutschland zugelassen:
Erstens das Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer. Dieses ist in Deutschland vom zuständigen Paul-Ehrlich-Institut geprüft und freigegeben worden.
Zweitens steht der COVID-19-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna zur Verfügung, dem die EU-Kommission am 6. Januar 2021 eine Zulassung erteilt hat. Beide zugelassenen Präparate sind sogenannte mRNA-Impfstoffe. Bedeutet: Sie vermehren in den menschlichen Zellen einzelne Proteine, die für das Virus typisch sind. Darauf reagiert der Körper mit dem Aufbau einer Immunabwehr.
Etwas anders funktionieren die Impfstoffe des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca (zugelassen seit dem 29. Januar 2021) und des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson (zugelassen am 11. März 2021). Es handelt sich um sogenannte Vektorimpfstoffe. Beide Vakzine basieren auf unschädlich gemachten Erkältungsviren. Sie enthalten genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Auch hier bilden die Zellen mit Hilfe der Bauanleitung das Protein und der Körper entwickelt eine Immunantwort dagegen.
Ab dem 21. Februar ist der Impfstoff mit dem Namen Nuvaxovid des US-Unternehmens Novavax hierzulande verfügbar. Es handelt sich dabei um einen Proteinimpfstoff: Das sogenannte Spike-Protein, das den Eintritt in menschliche Zellen ermöglicht, wird im Labor nachgebildet und sieht für den Körper genauso aus wie das tatsächliche Coronavirus, sodass der Körper bei der Verimpfung eine passende Abwehrreaktion aufbauen kann. Es sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen notwendig.
Nachdem in Deutschland und Europa einige schwerwiegende Thrombose-Fälle aufgetreten sind, wurden die Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin vorübergehend ausgesetzt. Nach einer Analyse der Daten empfiehlt die STIKO seit dem 1. April 2021 im Regelfall nur noch Personen über 60 Jahren mit dem Vektorimpfstoff zu impfen. Jüngere Menschen können sich auf eigenen Wunsch und nach einer detaillierten Aufklärung trotzdem für das AstraZeneca-Vakzin entscheiden.
Moderna soll laut STIKO-Empfehlung nicht für Menschen unter 30 Jahren eingesetzt werden. Denn bei ihnen wurden Herzmuskelentzündungen etwas häufiger beobachtet als bei anderen Geimpften.
Die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sieht die STIKO bezüglich Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit als äquivalent an. Sie unterscheiden sich also nicht wesentlich. Die beiden Vektor-Impfstoffe liegen nicht ganz so hoch bei der Wirksamkeit, dafür muss der Johnson & Johnson-Impfstoff lediglich einmal verabreicht werden.