Grippe, Erkältung oder Corona? Symptome und Unterschiede

Schnupfen, Husten, Heiserkeit? Dabei kann es sich um eine harmlose Erkältung oder um eine echte Grippe handeln. Aber auch Covid-19 kann diese Symptome hervorrufen. Worin sich diese sogenannten akuten Atemwegsinfektionen unterscheiden und wie Sie sich sich während der Erkältungssaison am besten verhalten, erfahren Sie hier.

Das kennen Sie sicher auch: Eben war man noch fit wie ein Turnschuh und im nächsten Moment fühlt man sich matt und abgeschlagen. Meist ist das nur der Beginn einer harmlosen Erkältung, manchmal kann es auch eine ausgewachsene Grippe sein. Oder auch Covid-19, die Krankheit, die vom Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird. Da sich die Symptome vor allem in den ersten Tagen ähneln, ist es schwierig zu erkennen, um welche der drei Erkrankungen es sich handeln könnte.

Gibt es noch Corona in 2023?

Die Corona-Pandemie ist seit April 2023 offiziell beendet, doch das Coronavirus ist immer noch unterwegs und die Erkrankungszahlen steigen wieder. Seit August 2023 beobachtet die WHO neue Virus-Varianten, die unter den Namen "Pirola" (BA.2.86) und "Eris" (EG.5.1) in unterschiedlichen Regionen Europas aufgetreten sind. In Deutschland überwiegt aktuell die Variante EG.5.1 (Stand Oktober 23). Die Verbreitung der aktuellen Varianten finden Sie in den Wochenberichten des RKI.

Sie sind zwar stark ansteckend, doch die gute Nachricht ist: Sie lösen nach derzeitigen Erkenntnissen keine schwereren Erkrankungen aus als andere Varianten.

Daneben gilt weiterhin: Wer schon einmal Kontakt mit dem Virus hatte oder geimpft ist, wird wahrscheinlich nur milde oder keine Symptome wahrnehmen. 

Neue Corona-Variante 2023: Symptome

Neben den klassischen Symptomen von Covid-19 wie Schnupfen, Fieber und hartnäckigem Husten mit trockenem Hals und Kopfschmerzen, kann sich die neue Variante "Pirola"(BA.2.86) noch durch weitere Anzeichen bemerkbar machen.

  • rote und wunde Finger und Zehen

  • juckende und gerötete Augen

  • Durchfall

  • Schwellungen im Mund und auf der Zunge

  • klassische Symptome wie Schnupfen, Husten, Fieber und Kopfschmerzen (siehe unten)

Was tun bei Verdacht auf eine Corona-Erkrankung?

  • Bleiben Sie zu Hause und reduzieren Sie Ihre Kontakte auf das Nötigste.

  • Begeben Sie sich bei grippeähnlichen Symptomen in Selbstisolation und holen Sie sich medizinischen Rat ein.

  • Rufen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt an oder kontaktieren Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweiten Hotline 116 117.

  • Kontaktieren Sie frühzeitig eine Ärztin oder eine Arzt, wenn Sie über 60 Jahre alt, chronisch krank oder schwanger sind.

  • Deutet alles auf eine Covid-19-Erkrankung hin, bringt ein medizinischer Test Klarheit.

  • Halten Sie sich an die Hygienemaßnahmen: Tragen Sie eine medizinische Maske, niesen und husten Sie in die Armbeuge und waschen Sie Ihre Hände gründlich. Halten Sie außerdem Abstand zu anderen Personen.

  • Auf regelmäßiges Stoßlüften achten.

Wie erkennt man den Unterschied zwischen Grippe und Corona?

Die Symptome der Krankheit Covid-19, die durch das Coronavirus ausgelöst wird, sind für Betroffene schwer von denen anderer Infektionskrankheiten zu unterscheiden. Manche Infizierte sind sogar symptomfrei, können aber dennoch unter Langzeitfolgen leiden. Das macht einen Test zur Bestimmung des Erregers unabdingbar – besonders wenn Sie mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person in Kontakt standen.

Professor Doktor Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Essen, erklärt, dass bei der Frage "Grippe oder Corona?" nur ein Test Klarheit bringen kann: "Es gibt hier keine eindeutige Unterscheidung. Symptome können sehr ähnlich sein." Mit Blick auf die Corona-Mutanten gilt das gleiche. Zwar gibt es Unterschiede zwischen den Variationen, aber auch viele Gemeinsamkeiten zur Grippe: "Bei Delta-Infektionen war häufig tiefes Gewebe betroffen, also Lunge, Nerven und Fettgewebe. Das ist bei der Grippe und bei Omikron eher selten."

Corona oder Grippe: Das sind die Symptome

Während Influenza-Erkrankte oft schlagartig Symptome entwickeln, können mit dem Coronavirus infizierte Personen zunächst symptomfrei sein – sie entwickeln erst allmählich Beschwerden. Eine Erkältung dagegen dauert meist nur wenige Tage, Betroffene haben im Gegensatz zu Covid-19 und Grippe meist kein Fieber.

Symptome einer Grippe spüren Infizierte etwa drei Tage, nachdem sie sich das Virus eingefangen haben – während dieser sogenannten Inkubationszeit sind sie besonders ansteckend. Bei Covid-19 sind es laut RKI fünf bis sechs Tage. Da es möglich ist, sich mit beiden Viren gleichzeitig zu infizieren, ist eine Grippeschutzimpfung besonders für Risikogruppen sinnvoll. Denn: Der Körper ist bei einer Influenza-Infektion bereits geschwächt, womit das Risiko steigt, sich auch mit dem Coronavirus zu infizieren. Und der Kampf gegen zwei Viren gleichzeitig belastet den Körper noch stärker.

Was ist ansteckender: Corona oder Grippe?

Im Vergleich zur saisonalen Grippe ist das Coronavirus ansteckender: Einer Studie zufolge liegt die Reproduktionszahl der saisonalen Influenza je nach Grippewelle zwischen 1,2 und 2,2; damit steckt ein Infizierter etwa einen bis zwei weitere Menschen an. Das RKI hat die Basisreproduktionszahl (die Infektionsrate ohne spezielle Schutzmaßnahmen) des sogenannten Wildtyps von Covid-19 mit 2,8 bis 3,8 deutlich höher angesetzt. Das heißt: Ohne Immunität und Schutzmaßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten, Kontaktreduktion sowie Impfung würde jede infizierte Person drei bis vier Menschen anstecken. Mutationen wie Omikron wiesen eine deutlich höhere Reproduktionszahl auf. Neuere Varianten des Virus gelten als noch ansteckender – aber nicht gefährlicher.

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Symptome und Therapie: Erkältung, Grippe und Corona

Gerade im Herbst und Winter ist es ein gewohntes Bild: Überall wird geniest und gehustet, denn ein Großteil der Deutschen durchlebt mindestens eine Erkältung oder auch grippalen Infekt pro Jahr. Diese Atemwegsinfektion verläuft in der Regel mild und kann durch über 30 unterschiedliche Erreger ausgelöst werden.

  • circa drei Erkältungsinfekte pro Jahr sind für Erwachsene normal

  • bei Kindern können es sogar bis zu zehn Infektionen sein

Welche Symptome sind typisch bei einer Erkältung?

Zu den Symptomen einer Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, zählen Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen (oder nur ein leichtes Kratzen im Hals), kalte Füße, Gliederschmerzen und dann dieses leicht abgeschlagene Gefühl – seltener auch erhöhte Temperatur oder Fieber. Mit der echten Grippe hat sie jedoch nichts zu tun. Aufgrund der verschiedenen auslösenden Viren kann eine Infektion sehr unterschiedlich verlaufen. Grundsätzlich gilt: Die Beschwerden sollten sich spätestens nach sieben Tagen bessern und nach zwei Wochen komplett verschwunden sein. In Einzelfällen, etwa bei Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem oder Kleinkindern, kann auch eine Erkältung zu schweren Komplikationen führen.

Bekommt man von Kälte eine Erkältung?

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass beispielsweise zu dünne Kleidung in der kalten Jahreszeit eine Erkältung auslösen kann. Dies stimmt so nicht, denn eine Erkältung wird durch Viren verursacht. Aber: Wenn der Körper friert, wird sein Abwehrmechanismus geschwächt und er kann sich schneller mit Viren infizieren.

Wie lange ist eine Erkältung ansteckend?

Ansteckend ist eine Erkältung vor allem am Anfang. Gerade in den ersten zwei bis drei Tagen ist man am stärksten ansteckend. Vor allem beim Niesen, Sprechen und Husten werden die Viren – in Schleimtröpfchen eingebettet – in der Raumluft weit verteilt und gelangen über die Atmung auf die Schleimhäute von anderen Menschen. 

Die große Schwester der Erkältung, die echte Grippe – auch Influenza genannt – wird durch Influenzaviren ausgelöst. Mit ihr ist nicht zu spaßen, denn sie verläuft nicht immer ohne Komplikationen. Schwere Verläufe sind zwar bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem relativ selten, bei den gefürchteten Grippewellen treten jedoch auch immer wieder Todesfälle auf. Besonders ältere Menschen und Kinder sind gefährdet.

Gegen die Grippe kann man sich impfen lassen

Welche Symptome sind typisch bei einer Grippe?

Bei einer Influenza treten die Krankheitszeichen typischerweise meist ganz plötzlich auf – und sie sind stärker als bei einer normalen Erkältung. Insbesondere Abgeschlagenheit, Müdigkeit, plötzlich einsetzendes Fieber  sowie Kopf- und Gliederschmerzen sind deutlich ausgeprägter. Zudem geht eine Grippe weitaus häufiger mit einem nachfolgenden trockenen Husten einher als eine Erkältung.

Doch gerade anfangs kann man die Grippe leicht mit einer Erkältung verwechseln. Der Unterschied zwischen Influenza und Erkältung zeigt sich meist im Verlauf und in der Schwere der Erkrankung.

Vor allem bei älteren, chronisch kranken oder immungeschwächten Personen kann es zu bakteriellen Folgeerkrankungen kommen, wie zu einer schweren Lungenentzündung oder einer Entzündung des Herzmuskels.

Nachdem die Grippewelle 2020/21 aufgrund der Corona-Maßnahmen weltweit ausfiel, sind die Zahlen in der Saison 2022/23 wieder auf Vor-Corona-Niveau angestiegen.

Was tun bei Fieber?

Reagiert der Körper mit Fieber – also mit einer erhöhten Temperatur über 38 Grad Celsius, ist dies keine eigenständige Krankheit, sondern eine Abwehrreaktion des Organismus. Wenn der Körper Grippeviren bekämpft, setzt er Botenstoffe frei, die zu einer Erhöhung der Körpertemperatur führen können. Dies ist eigentlich eine wünschenswerte Funktion, denn dadurch werden die Stoffwechselvorgänge beschleunigt, was die Abwehrreaktion des Körpers unterstützt. Also: Greifen Sie nicht zu schnell zu fiebersenkenden Maßnahmen.

Wie lange ist eine Grippe ansteckend?

Die Grippe ist bereits während ihrer Inkubationszeit ansteckend. Sie beträgt meist zwischen ein paar Stunden bis zu drei Tagen. Nach Ausbruch der Grippe können die Viren noch drei bis fünf Tage ansteckend sein, Kinder können die Influenza sogar bis zu sieben Tage nach Auftreten der ersten Symptome weitergeben.

Wie bei der Grippe können bei COVID-19 anfänglich unterschiedliche Symptome einer akuten Atemwegsinfektion auftreten. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Robert Koch-Institut (RKI) gibt es häufige und weniger häufige Symptome. Auch der Schweregrad kann ganz unterschiedlich sein: Manche Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, zeigen gar keine Symptome, können aber andere Personen anstecken. Doch ebenso wie bei den anderen beiden Erkrankungen sind insbesondere ältere und vorerkrankte Menschen deutlich gefährdeter für einen schweren Verlauf.

Einen Überblick über den aktuellen Anteil an Covid-19-Erkrankungen unter den neu im Krankenhaus aufgenommenen Patientinnen und Patienten mit schweren akuten respiratorischen (also die Atemwege betreffenden) Infektionen gibt das RKI in seinen Wochenberichten.

Gegen SARS-CoV-2 kann man sich impfen lassen

Häufige Symptome bei Covid-19

Typische Symptome sind – unabhängig von einer Impfung – Halsschmerzen, Husten, Fieber und Schnupfen sowie eine generelle Müdigkeit/Abgeschlagenheit. Ein Teil der am Coronavirus erkrankten Personen nimmt eine Störung des Geruchs- und Geschmackssinns wahr.

Unabhängig von Alter oder Vorerkrankung sind nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 auch Langzeitfolgen ("Long COVID") möglich. Auch wenn die Studien bisher noch kein einheitliches Krankheitsbild ergeben, gibt es zumindest häufig auftretende Symptome für Long beziehungsweise Post Covid.

Seltenere Symptome von Covid-19

Laut RKI leiden manche Patienten auch an Atemnot oder Kopf- und Gliederschmerzen. Auch Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust seien aufgetreten, ebenso wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Manche Infizierte erleiden eine Bindehautentzündung, Hautausschlag oder eine Schwellung der Lymphknoten, fühlen sich apathisch und schläfrig. Der WHO zufolge kann auch eine Verfärbung der Finger oder Zehen auftreten.

Neben den klassischen Symptomen von Covid-19 wie Schnupfen, Fieber und hartnäckigem Husten mit trockenem Hals und Kopfschmerzen, kann sich die neue Variante "Pirola"(BA.2.86) noch durch weitere ungewöhnliche Leiden bemerkbar machen. Dazu gehören: rote und wunde Finger und Zehen sowie Schwellungen im Mund und auf der Zunge.

Bei welchen Symptomen sollte man sich testen lassen?

Laut Robert Koch-Institut sollten sich alle Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung testen lassen. Das heißt: Bei Husten oder dem Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Aber Vorsicht: Bei der Omikron-Variante tritt der Verlust von Geruchs- und Geschmacksinn bisher weniger häufig auf. Schnupfen, Husten, Hals- und Kopfschmerzen sind bei dieser Mutante die häufigsten Hinweise auf eine Infektion. Rufen Sie zunächst bei Ihrem Hausarzt an oder kontaktieren Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117. Bei einem begründeten Verdacht, dass Sie sich angesteckt haben, können Sie sich auch an das Gesundheitsamt wenden. Hier finden Sie die richtige Anlaufstelle.

Menschen, die hauptberuflich oder ehrenamtlich mit Personen in Kontakt kommen, die generell ein höheres Risiko für schwere Erkrankungen haben, sollten sich ebenfalls testen lassen. Das sind zum Beispiel Beschäftigte in der Altenpflege oder im Krankenhaus.

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Ansteckung vorbeugen: Die wichtigsten Maßnahmen

So schützen Sie sich bestmöglich vor Viren.

  • Hygiene

    Häufiges Händewaschen ist die beste Maßnahme, um einer Ansteckung vorzubeugen. Wenn möglich, vermeiden Sie zu häufiges Händeschütteln. Auch Türklinken, Haltegriffe in der Bahn und Co. sind echte Viren- und Bakterienherde. Fassen Sie sich daher so wenig wie möglich ins Gesicht, um Ihre Schleimhäute zu schützen.

  • Bewegung und frische Luft

    Gehen Sie regelmäßig nach draußen: Bewegung an der frischen Luft härtet ab und beugt Infekten vor. Ständige Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie anfälliger für Infektionen. Regelmäßiges Stoßlüften hilft.

  • Ernährung

    Greifen Sie zu Obst und Gemüse mit einem hohen Vitamin-C-Anteil wie Grapefruits, Paprika oder Kiwis. Auch Zink wird eine abwehrstärkende Wirkung nachgesagt.

  • Grippeschutzimpfung

    Auch die Grippeschutzimpfung ist eine wichtige Präventionsmaßnahme und sollte am besten bereits Anfang Oktober erfolgen. Insbesondere Risikogruppen wie älteren oder chronisch kranken Menschen wird zu einer Impfung geraten. Auch Berufsgruppen, die viel Kontakt zu Menschen haben, sollten sich impfen lassen.

    Zur Grippeschutzimpfung
  • Corona-Schutzimpfung

    Die in der EU zugelassen Impfstoffe schützen zuverlässig vor schweren Krankheitsverläufen und verringern das Risiko sich anzustecken. Wichtig ist eine vollständige Impfung plus Auffrischungsimpfung, um auch gegen die neueren Varianten gewappnet zu sein.

    Informationen zur Corona-Impfung
  • Gurgeln und Nasenspray - gut durchfeuchtete Schleimhäute sind stark gegen Viren

    Forschende der Universität Bochum fanden heraus, dass sich auch Coronaviren durch bestimmte Mundspülungen „inaktivieren lassen“. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) empfiehlt zum Schutz vor Corona-Ansteckung das Gurgeln mit Mundspülungen und die Anwendung von Nasensprays. Dies könne bei Omikron die Virenlast im Mund-Rachen-Raum senken.

Hausmittel bei Grippe, Erkältung und Corona

Der Essener Virologe Prof. Dr. Dittmer rät: "Ruhe und viel trinken. Vitamin A und C können Symptome nachweislich verkürzen. Kein Sport wegen der Gefahr einer Herzmuskelentzündung." Also: Zur Ruhe kommen, viel schlafen, ausreichend trinken – das sind die drei wichtigsten Mittel, ob bei Erkältung, Grippe oder einer Corona-Infektion. Bei Halsschmerzen und Husten sollten Sie genügend trinken, am besten heißen Ingwertee oder Gemüsebrühe. Auch Lutschpastillen können helfen. Ibuprofen kann gegen die Kopfschmerzen helfen und Nasenduschen mit Salzwasser bei einer verstopften Nase.

erkältete Frau sitzt eingehüllt in eine hellblaue Wolldecke auf dem Sofa und trinkt Tee © ljubaphoto

Diese Tipps und Hausmittel helfen wirklich:

  • Kräutertees wie Salbei, Kamille oder Pfefferminze mit einem Löffel Honig trinken.

  • Schonen Sie Ihre Stimme, indem Sie so wenig wie möglich sprechen.

  • Inhalationen mit Salzwasser helfen bei verstopften Nasen, nachts sind abschwellende Nasensprays Lebensretter – aber bitte nicht übertreiben, denn: Nasenspray kann süchtig machen.

  • Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen befeuchten die Schleimhäute

  • Bei starkem Husten wird Ihnen der Hausarzt etwas Schleimlösendes verschreiben und ein Schmerzmittel bei hohem Fieber, Kopf- und/oder Gliederschmerzen empfehlen

  • Achtung: Antibiotika sind bei einer normalen Erkältung oder Grippe nicht sinnvoll, da Atemwegsinfektionen sowie grippale Infekte üblicherweise von Viren verursacht werden.

Impfungen

Impfungen helfen, gefährliche Infektionskrankheiten zu verhindern. Wir übernehmen die Kosten auch für einige zusätzliche Immunisierungen. Mehr zu den Impfungen

Wie inhaliere ich richtig?

  • Inhalieren – wie funktioniert das?

    Viele Menschen setzen bei Husten, Schnupfen & Co. auf das altbewährte Hausmittel Inhalieren. Es soll die Atemwege befeuchten und so die Symptome lindern. Der Klassiker: Man hält das Gesicht über einen Topf mit heißem Wasser und deckt den Kopf mit einem Handtuch ab. So atmet man die Aerosole, also die kleinsten Tröpfchen aus dem Wasserdampf ein, die tief in die Atemwege gelangen. Daneben gibt es spezielle elektrische Inhalatoren, die mittels Druckluft oder Ultraschall sehr feine Tröpfchen erzeugen.

  • Inhalieren bei schweren Symptomen

    Bei schweren Symptomen ist das Inhalieren allerdings nicht zu empfehlen. Es kann sogar das Gegenteil bewirken, denn die Hitze kann bestehende Schwellungen verstärken. Im Anfangsstadium kann es aber das Immunsystem anregen – ähnlich wie bei einem Saunagang. Vorsicht bei Zusätzen wie ätherischen Ölen: Sie können allergische Reaktionen auslösen. COPD-ErkrankteAsthmatikerinnen und Asthmatiker sollten besser auf Kochsalzlösung zurückgreifen, ebsonso Kinder. Die Kleinen sollten beim Inhalieren über dem Topf nicht allein gelassen werden – Verbrennungsgefahr! Lassen Sie sich am besten von Ihrem HNO-Arzt beraten.

  • Inhalieren ohne elektrisches Gerät

    Füllen Sie eine Schüssel oder einen Topf zu zwei Drittel mit heißem Wasser (mit oder ohne Zusatz). Halten Sie etwa zwei Handbreit Abstand zur Wasseroberfläche und legen Sie ein Baumwollhandtuch über Ihren Kopf und den Topf, sodass der Dampf nicht entweichen kann. Atmen Sie ruhig und tief durch Mund und Nase, etwa 10 bis maximal 20 Minuten lang. Danach sollten Sie nicht ins Freie gehen und Luftzüge vermeiden, am besten ruhen Sie gut zugedeckt im Bett.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Bei Verdacht auf eine Grippe, aber auch wenn Sie unter Atemnot und anhaltenden Schluckbeschwerden, Halsschmerzen oder sehr starkem Fieber leiden, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, denn er kann testen, ob es sich um eine normale Erkältung, eine bakterielle Folgeinfektion oder Grippeerkrankung handelt. Zudem gilt: Mit Erkältungssymptomen bleiben Sie lieber zuhause, um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten.

Hatten Sie Kontakt zu einem Covid-19-Erkrankten oder leiden Sie an Husten oder anderen grippeähnlichen Symptomen, sollten Sie sich ebenfalls ärztliche Hilfe holen. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, sollten Sie vor dem Gang zum Arzt telefonisch Rat einholen. Beachten Sie in jedem Fall Hygienemaßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes, 1,5 Meter Sicherheitsabstand, Husten und Niesen in die Armbeuge und gründliches Händewaschen – auch wenn Sie keine Symptome zeigen.

Corona oder Erkältung bei Kindern

Erkältungen kommen bei Kindern häufig vor. Ob im Kindergarten, in der Schule oder draußen beim Spielen – schnell läuft zuhause die Nase und der Husten geht los. Da das Immunsystem von Kindern die zahlreichen Viren noch nicht kennt, kann es diese auch noch nicht abwehren. Wenn die Erkältungssymptome nach einigen Tagen nicht weggehen, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. 

Auch Kinder können sich mit Corona anstecken. Im Gegensatz zu Erwachsenen verläuft die Krankheit hier jedoch milder und wird teils nicht ohne einen richtigen Test erkannt. Verbreiten können Kinder den Virus jedoch ebenso gut. Das bedeutet: Ab in die Selbstisolation und im Hotel Mama auskurieren.

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