Vom Insektenstich zum Spenderherz
Herr Knicker, Sie waren 37 Jahre alt, als Sie im Urlaub von einer Mücke gestochen wurden. Was erst einmal harmlos klingt, war der Beginn einer langen Leidensgeschichte.
Hubert Knicker: Das stimmt. Ich wurde gestochen und hatte danach gesundheitliche Probleme. Zunächst wurde das mit entzündungshemmenden Salben behandelt, und ich war vier Wochen krank. Nach einem Vierteljahr bekam ich Fieberschübe, die ich zunächst ignorierte. Am 4. Dezember 1995, einen Tag, bevor ich mit meiner Frau in den Urlaub fahren wollte, hatte ich mit einer Kollegin Nachtwache. Ich arbeitete damals als Krankenpfleger. Abends musste ich notfallmäßig Blut in das Labor bringen. Urplötzlich musste ich auf halber Strecke stehen bleiben. Ich hatte massive Atemnot.
Wie ging es dann weiter?
Ich bin am nächsten Tag zu meinem Hausarzt, der mich sogleich zu einem Kardiologen überwies, wo anhand einer Echokardiografie ein Pleuraerguss (Wasser im Lungenzwischenraum) festgestellt wurde. Daraufhin überwies mich der Kardiologe ins Krankenhaus. Dort auf der Intensivstation angekommen, fanden mehrere Untersuchungen statt. Die Diagnose: eine Herzpumpleistung von nur 30 Prozent.
Das zu hören, muss ein echter Schock gewesen sein.
Ja, vor allem auch, weil die Ärzte dort meiner Frau mitteilten, dass ich eine geringe Überlebenswahrscheinlichkeit hätte. Sie solle froh sein, wenn sie mich wieder lebend aus dem Krankenhaus bekommt.