homosexuelles Männerpaar hält Händchen

Sexuelle Orientierung und Identität und Vorurteile

Menschen, deren sexuelle Identität vom angeborenen Geschlecht abweicht, oder Personen mit einer nicht-heterosexuellen Orientierung müssen oft gegen gesellschaftliches Halbwissen, Unwahrheiten und Ablehnung kämpfen. Doch Vorurteile führen zu Diskriminierung – und das kann krank machen.

Eigentlich scheinen wir auf einem guten Weg zu sein. Nach der Einführung der Ehe für alle im Oktober 2017 haben im folgenden Jahr 37.000 gleichgeschlechtliche Paare geheiratet, 2019 haben sich 52.000 gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland das Ja-Wort gegeben.

Auch die LGBTQIA+-Szene stößt auf immer mehr Zustimmung. Diese Abkürzung stammt aus dem Englischen und steht für: Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersex, Asexual (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell, asexuell). Mit dem Plus werden auch alle weiteren nicht binären Identitäten und nicht-heterosexuellen Orientierungen eingeschlossen. Über die Hälfte der Deutschen befürwortet die Einführung eines gesetzlich anerkannten dritten Geschlechts, das als divers bezeichnet wird. Auch das Wissen um die Möglichkeit von Geschlechtern, die sich nicht eindeutig in das binäre System "Mann" oder "Frau" einordnen lassen, verbreitet sich: Vom Begriff der Intersexualität haben 91 Prozent zumindest schon einmal gehört.

Und trotzdem fühlen sich viele Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität zur LGBTQIA+ Community zählen, oft nicht zugehörig – sie erleben Vorurteile und werden aus Gruppen ausgeschlossen: aus der Familie, dem Fußballverein oder der Öffentlichkeit.

Ich wollte einem alten Nachbarn wegen Corona mit den Einkäufen helfen.
...
Einem anderen Nachbarn sagte er, dass er nicht will, dass ein Schwuler ihm die Tüten trägt. Das hat mich schon getroffen.

Aussage eines Studienteilnehmers

Ergebnisse der Studie

Studie herunterladen
  • 22 Prozent der LGBTQIA+ Community sind von Diskriminierung stark betroffen.

    Weitere 29 Prozent geben an, zumindest schwach betroffen zu sein.

  • Betroffene erleben häufig Mikroaggressionen.

    Auf der Straße werden sie oft angestarrt, andere Menschen tuscheln über sie.

  • Betroffene zweifeln an ihrem Selbstwertgefühl.

    Ihre Persönlichkeit wird von außen oft auf ihre sexuelle Orientierung oder Indentität reduziert.

Diskriminierung bei der Blutspende: Wir haben uns stark gemacht

Als gesetzliche Krankenkasse hat die IKK classic den Anspruch, allen Menschen ein gesundes Leben zu ermöglichen. Wertschätzung und ein Umgang auf Augenhöhe liegen uns besonders am Herzen. Deshalb haben wir uns mit der Initiative "Blut ist Blut" gegen die Diskriminierung von Männern, die Sex mit Männern haben, stark gemacht. Denn diese wurden noch bis 2023 bei der Blutspende diskriminiert.

Inzwischen wurde auch die  Blutspende-Richtlinie überarbeitet und ist zum 4. September 2023 in Kraft getreten. In der überarbeiteten Richtlinie ist nun das persönliche Risikoverhalten, nicht die sexuelle Orientierung maßgeblich für eine Blutspende.

verschiedene Männer im Portrait © IKK classic

Mit Humor gegen Diskriminierung

Der Aktivist und Comedian Gianni Jovanovic setzt sich intensiv für die Rechte von Sinti & Roma sowie von Menschen der LGBTQIA+-Community ein. Artikel lesen

Hier finden Betroffene Hilfe

  • LSVD e.V.: Lesben- und Schwulenverband Deutschland

    Der Verein vertritt die Interessen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen in Öffentlichkeit, Medien und Politik.

    Zur Vereins-Homepage
  • Rosa Strippe e.V.: Psychosoziale Beratung

    Der Verein bietet telefonische sowie persönliche Beratungsgespräche an. Interessierte können sowohl an Einzel- als auch Gruppenterminen teilnehmen.

    Zu den Beratungsmöglichkeiten
  • VLSP: Regionale Beratungsstellen

    Der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie bietet eine umfassende Übersicht zu regionalen Beratungsstellen an, die Personen unterschiedlicher sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität wertschätzend behandeln.

    Zur Übersicht

Behinderungen

Menschen mit Behinderungen sehen sich heute immer noch mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert. Wir zeigen, warum Menschen mit Behinderungen nicht an den Rand der Gesellschaft gehören.

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Ethnische Herkunft

Viele Menschen, die aus anderen Ländern kommen, werden oft mit Vorurteilen konfrontiert und diskriminiert.

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Geschlechterrollen

Die Rollenbilder von "Mann" und "Frau" sind immer noch an viele Vorurteile geknüpft.

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Körperbild

Manche Vorurteile beziehen sich auf das Äußere von Menschen. Betroffene erleben oft Mikroaggressionen.

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Vorurteile und Diskriminierung machen krank

Die IKK classic unterstützt Menschen dabei, einen gesunden Lebensstil zu führen. Dazu gehört auch ein gesunder Umgang miteinander – denn Diskriminierungserfahrungen führen zu Erkrankungen. Um das zu verhindern, gilt es, die Ursache zu bekämpfen und Vorurteile abzubauen.

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