Fünf kleine Flakons mit ätherischen Ölen

Ätherische Öle: Wie eine Aromatherapie auf Gefühle und Körper wirkt

Ob als Düfte, die unsere Stimmung beeinflussen, als natürliche Hautpflege oder als Heilmittel zur äußeren oder inneren Anwendung: Ätherische Öle finden in der Aromatherapie vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Wir erklären, welche Wirkungen sie erzielen können und wo Vorsicht geboten ist.

Muntert Sie der Duft einer frisch aufgeschnittenen Orange auf? Können Sie bei einem warmen Bad mit pflegendem Lavendelzusatz besonders gut entspannen? Oder haben Sie bei Kopfschmerzen schon einmal Pfefferminzöl auf die Schläfen aufgetragen? Dann haben Sie, bewusst oder unbewusst, bereits erste Erfahrungen mit Aromatherapie gemacht, die mit der Wirkung von ätherischen Ölen auf unseren Körper arbeitet.

Was sind ätherische Öle und wie wirken sie?

Nicht alle, aber viele Pflanzen erzeugen aromatische Moleküle, die destilliert und gepresst zu ätherischen Ölen werden. Schon seit Jahrhunderten nutzen Menschen sie zur Heilung von Krankheiten, zur Linderung von Schmerzen und von Unwohlsein. Auch heute werden in der Aromatherapie ätherische Öle gezielt zur positiven Beeinflussung der Emotionen, zur Pflege und Behandlung des Körpers sowie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

„Ätherische Öle sind kleine Kraftpakete der Natur. Wenn wir sie anwenden, werden emotionale und körperliche Symptome nicht unterdrückt, sondern die Aromatherapie wirkt ganzheitlich. Sie zielt auf den Ursprung des Problems ab und weckt unsere naturgegebene Fähigkeit der Selbstheilung“, sagt Lile Bauer, zertifizierte Expertin für Aromatherapie.

Auf Bio-Qualität achten

Ätherische Öle enthalten unter anderem Mono- und Sesquiterpene, das bedeutet: Selbst durch bloßes Einatmen können diese chemischen Verbindungen in der Blutbahn nachgewiesen werden. Deshalb ist es wichtig, beim Kauf auf Bio-Qualität zu achten und nur 100 Prozent naturreine Öle aus zertifiziertem Bio-Anbau zu verwenden. Ätherische Öle sollten zudem lichtgeschützt und nicht über 25 Grad gelagert werden.

Außerdem ist zu bedenken: Aromatherapie kann unterstützend wirken, bei stärkeren, langanhaltenden Beschwerden sollten Sie jedoch immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.

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Wie kann die Aromatherapie unsere Emotionen beeinflussen?

Bei der Verdampfung von ätherischen Ölen, etwa in einer Duftöl-Lampe oder im Aroma Diffuser, wandern die Moleküle über die Nase in das limbische System, den Teil im Gehirn, in dem Emotionen und Erinnerungen verarbeitet und Reaktionen der Hirnanhangsdrüse ausgelöst werden. Das beeinflusst unsere Stimmung und unser Wohlbefinden.

„Einige Öle enthalten Inhaltsstoffe mit Pheromoncharakter und können Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen und auch auf die Ausstrahlung eines Menschen haben. So wie die Pheromone, wirken auch diese ätherischen Öle über das Unterbewusstsein und können so unsere Stimmung positiv verändern, ohne dass wir einen Grund dafür erkennen“, sagt Lile Bauer.

Es gibt eine Vielzahl von ätherischen Ölen, die alle unterschiedliche natürliche Inhaltsstoffe mit verschiedenen Eigenschaften enthalten. Daher können ätherische Öle auch auf unterschiedlichste Weise wirken. So sollen Orange und Zitrone stimmungsaufhellend und anregend sein, Lavendel hingegen beruhigend und Weihrauch tröstlich.

Duftöle im Aroma Diffuser verwenden

  • Gegen Stress: 2 Tropfen Zitrone und 2 Tropfen Orange

  • Als Energiespender: 1 Tropfen Rosmarin, 3 Tropfen Orange und 3 Tropfen Pfefferminze

Wichtig: Reine ätherische Öle sind in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen. Zu hoch konzentriert können sie toxisch auf Atemwege und Nervensystem wirken. Deshalb immer verdünnt und nur wenige Tropfen verwenden. Babys und Kleinkinder lieber fernhalten.

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Ätherische Öle zur äußeren Anwendung

Äußerlich angewendet können ätherische Öle auf Haut, Haare, Finger- und Zehennägel pur oder verdünnt aufgetragen werden. Achtung: Nicht jedes ätherische Öl ist für dafür geeignet. Informieren Sie sich vorab über die Anwendungsmöglichkeiten.

Wer möchte, verdünnt das ätherische Öl mit einem reinen Pflanzenöl, auch Trägeröl genannt. Auf diese Weise wird die starke Wirkung eines ätherischen Öls etwas gemildert, die Flüchtigkeit wird versiegelt und die ein bis zwei Tropfen lassen sich auf einen viel größeren Bereich auf der Haut ausweiten. Beliebte Trägeröle sind beispielsweise Mandel, Aprikose, Argan oder Kokosnuss.

Hautpflege mit Wellnessfaktor

Wer Kosmetik mit ätherischen Ölen verwenden möchte, sollte zuerst testen, ob diese auch vertragen wird. Dazu einen Tropfen mit ein wenig fettem Öl auf die Haut auf der Innenseite des Ellenbogens auftragen. Zeigt sich nach 24 Stunden keine Irritation, kann das Öl in jeder Anwendung, beispielsweise in duftenden Körperölen, verwendet werden.

Körpercreme mit ätherischen Ölen selbst herstellen:

  • 3 Esslöffel Bienenwachs im Wasserbad schmelzen lassen, 100 ml Mandelöl hinzugeben und mit einer Mischung aus ätherischen Ölen, wie etwa 4 Tropfen Benzoe, 2 Tropfen Geranie, 3 Tropfen Neroli und 1 Tropfen Jasmin verfeinern.

Massagen mit ätherischen Ölen

Wer bei einer Massage ein Trägeröl mit ätherischem Öl verwendet, kann die belebende, entspannende oder besänftigende Wirkung der Behandlung noch verbessern.

Massageöl mit ätherischen Ölen selbst mischen:

Mischen Sie für die Massage zum Beispiel einen Esslöffel (15 ml) Trägeröl mit

  • 5 Tropfen Ylang-Ylang und 4 Tropfen Kamille für eine entspannende Wirkung

  • 2 Tropfen Weißtanne und 3 Tropfen Pfefferminze für einen belebenden Effekt

Ätherische Öle als Badezusatz

Werden ätherische Öle direkt ins Badewasser gegeben, schwimmen sie oben auf dem Wasser und können empfindliche Hautareale reizen. Mischen Sie ätherische Öle deshalb lieber mit Trägeröl oder Meersalz als Badezusatz. Erst in die Wanne geben, wenn sie mit Wasser gefüllt ist.

Badezusatz mit ätherischen Ölen selbst herstellen:

Mischen Sie 25 ml Trägeröl oder eine Tasse Meersalz mit

  • 4 Tropfen Kamille, 4 Tropfen Lavendel, 4 Tropfen Zedernholz und 3 Tropfen Zitronengras für eine besänftigende Mischung

  • 8 Tropfen Pfefferminze, 4 Tropfen Grapefruit und 3 Tropfen Rosmarin als Muntermacher

Wenn sich Kopfschmerzen anbahnen

Neben dem Klassiker Pfefferminzöl können bei Kopfschmerzen auch Lavendelöl, Zitronenöl und Tonkabohne schmerzlindernd wirken.

Füllen Sie einen Roll-on Flakon, am besten aus Braunglas für den Lichtschutz, mit einem Trägeröl Ihrer Wahl und geben Sie 2 bis 4 Tropen des ätherischen Öls hinzu. Bei Bedarf auf Stirn, Schläfen und Nacken auftragen.

IKK Kopfschmerz

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Kompressen für Sportler und bei Verletzungen

Sie dienen zur Muskelentspannung und können Schmerzen lindern. Um eine Kompresse zu erstellen, füllen Sie ein Waschbecken mit 2 Litern Wasser, je nach Bedarf warm oder kalt, und geben etwa 5 Tropfen eines ätherischen Öls hinzu. Legen Sie ein Handtuch in das Becken und lassen Sie es die Öle einsaugen. Wringen Sie das Handtuch aus und legen Sie es auf die betroffene Stelle. Bedecken Sie das Handtuch für eine warme Kompresse mit einem trockenen Handtuch und einer Wärmflasche. Für eine kalte Kompresse bedecken Sie das Handtuch mit einer Plastikfolie.

„Bei Sportverletzungen, um den anfänglichen Schmerz zu stillen, würde ich einen eher abkühlenden Effekt empfehlen mit einer kühlenden Kompresse oder einem kühlenden Fuß- bzw. Handbad mit je 1 bis 2 Tropfen Pfefferminze, Cajeput und Eukalyptus“, so Lile Bauer. „Für einen durchblutungsfördernden, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Effekt können Sie für eine warme Kompresse einen Esslöffel Trägeröl mit ätherischen Ölen wie 3 Tropfen Rosmarin, 2 Tropfen Wacholderbeere und 1 bis 2 Tropfen Wintergrün vermengen.“

Ätherische Öle zur inneren Anwendung

Einige ätherische Öle können auch innerlich eingenommen werden. Etwa als ein Tropfen in einem Glas Wasser oder beim Kochen als Verfeinerung von Gerichten. Beachten Sie hier bitte unbedingt, dass nur bestimmte ätherische Öle innerlich angewendet werden dürfen. Ein Etikett auf der Flasche weist in der Regel darauf hin. Auch hier sollten Sie auf reine, hochwertige ätherische Öle setzen, da kostengünstigere Alternativen schädliche chemische Zusätze enthalten können. Achtung auch in der Schwangerschaft: Einige Öle wie beispielsweise Eisenkraut können Wehen auslösen.

Methoden zur inneren Anwendung:

  • Lassen Sie ein oder zwei Tropfen Weihrauch unter der Zunge zergehen zur entspannenden Wirkung

  • Zum Schutz der Zähne und des Zahnfleischs kann das Einstreichen mit Nelkenöl, Lavendelöl, Kamillenöl oder Teebaumöl desinfizierend wirken und Schmerzen lindern.

  • Geben Sie einen Tropfen Zitronenöl in 100 ml Wasser oder Mandelmilch zur Stärkung des Immun- und Verdauungssystems.

  • Verfeinern Sie Ihre Tomatensoße, indem Sie einen Zahnstocher in etwas Oregano Öl tauchen und dann den Hauch des Öls in die Sauce geben (selbst ein Tropfen könnte hier schon zu viel sein) – für den guten Geschmack und starke Abwehrkräfte.

„Der erste Schritt zum Wohlbefinden in allen Lebenslagen, ist die Erkenntnis, dass wir selbst dafür verantwortlich sein können. Die Aromatherapie kann dabei ein wertvolles und einfach zu verwendendes Werkzeug sein“, fasst Lile Bauer die wirkungsvollen Möglichkeiten ätherischer Öle zusammen.

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