Duales Studium im Handwerk: Was ist das und welche Formate gibt es?

Redaktion
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Das Duale Studium wird bei Berufseinsteigenden immer beliebter, denn damit lassen sich Theorie und Praxis ideal miteinander verbinden. Auch im Handwerk gibt es immer mehr Möglichkeiten – wir zeigen dir, welche du hast.

Eine Ausbildung machen und gleichzeitig studieren: Diese Möglichkeit kommt bei jungen Menschen offenbar sehr gut an: Laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)  absolvieren in Deutschland mehr als 120.000 Studentinnen und Studenten in diesem Jahr ein Duales Studium. Inzwischen gibt es rund 1.750 verschiedene Studiengänge.

Was ist ein Duales Studium?

In einem Dualen Studium haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, einen Abschluss an einer Hochschule zu erwerben und gleichzeitig erste Berufserfahrungen zu sammeln. Der starke Praxisbezug ist laut dem BIBB der größte Vorteil eines Dualen Studiums. Es wechseln sich üblicherweise Theoriephasen an der Hochschule mit Praxisphasen in einem Partnerbetrieb ab.

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Welche Formate des Dualen Studiums gibt es?

  • Beim ausbildungsintegrierten Dualen Studium wird neben dem Abschluss an der Hochschule gleichzeitig eine anerkannte Berufsausbildung im Betrieb erlangt. Die Absolvierenden haben neben dem Bachelor dann auch den Gesellenbrief in der Tasche.

  • Beim praxisintegrierenden Dualen Studium werden die theoretischen Inhalte mit konkreten Praxisinhalten im Partnerbetrieb verzahnt. So werden theoretische Kenntnisse direkt in der Praxis umgesetzt.

  • Beim berufsbegleitenden Dualen Studium absolvieren Angestellte in einem Vollzeit-Job neben dem Beruf ein Studium.

Duale Studiengänge werden sowohl an öffentlichen als auch privaten Hochschulen angeboten. Zu den bekanntesten Trägern zählt die Duale Hochschule Baden-Württemberg, aber auch die Berufsakademie Hamburg, die Hochschule München oder die Bergische Universität Wuppertal. Im Handwerk besonders angesehen ist zudem die Hochschule Biberach.

Genauso wichtig ist das Partnerunternehmen, bei dem du in den Praxisphasen arbeitest. In der Regel wirst du dich dort wie für eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz bewerben müssen. Wer den Ausbildungsvertrag unterschreibt, hat damit automatisch einen Studienplatz an der Hochschule sicher, mit der der Ausbildungsbetrieb kooperiert. Eine Auflistung mit Unternehmen, die ein Duales Studium anbieten, gibt es auf der Webseite des BIBB.

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Duales Studium: Möglichkeiten im Handwerksbetrieb

Auch Handwerksbetriebe haben das Potenzial von Dualen Studiengängen schon lange erkannt. Sie eröffnen ihren Auszubildenden immer mehr Möglichkeiten. Diese sind sehr vielfältig.

„Damit möchte man Abiturientinnen und Abiturienten zusätzliche Angebote schaffen“, sagt Patrick Wolf, Leiter Bildung und Arbeit beim Baden-Württembergischen Handwerkstag. Meist solche Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, für die eine reine Ausbildung nicht in Frage kommt. Diese ist laut Wolf nach wie vor der klassische Weg in einen Handwerksberuf.

  • Duales Studium BWL – Handwerk:

    Obwohl es der Name möglicherweise andeutet, handelt es sich dabei nicht um einen klassischen Handwerksberuf. „Es ist eher ein Verwaltungsstudium, das in einem Handwerksunternehmen absolviert wird“, erklärt Wolf. „Es handelt sich um ein BWL-Grundstudium mit Spezialisierung für Handwerksbetriebe.“

    Das Ziel des Studiums ist es, Führungspersönlichkeiten auszubilden. Das kann in Betrieben aller Art sein: vom Bauunternehmen bis zur Bäckerei. Zu den möglichen Aufgaben gehören: Buchhaltung, Kundenmanagement, Personal, Einkauf. Auch das variiert von Betrieb zu Betrieb.

  • Duales Studium Ingenieurwesen:

    Wenn du dich für ein Studium in einem technischen Beruf interessiert, gibt es sehr viele Möglichkeiten. Von Mechatronik, Elektrotechnik, Holztechnik bis Bauingenieurwesen oder Agrartechnik. Das Angebot ist riesig. Dir stehen fast alle Türen offen.

  • Studium plus:

    An einigen Hochschulen gibt es die Möglichkeit, ein Bachelor-Studium mit einer Ausbildung zu kombinieren. Die Absolventen legen neben dem Hochschulabschluss zudem die Gesellenprüfung ab.

  • Triales Studium:

    Obendrauf gibt es die Möglichkeit, zusätzlich zu Ausbildung und Hochschulabschluss den Meister zu absolvieren. Die Absolvierenden bekommen also gleich drei Zeugnisse. „Dieses Angebot richtet sich natürlich an solche Menschen, die Ambitionen haben, früh einen Betrieb zu übernehmen“, sagt Wolf.

    Der Vorteil des trialen Studiums ist dabei, dass alle Abschlüsse innerhalb von etwa fünf Jahren beendet sind. Mit dem Biberacher Modell Holzbau ist es zum Beispiel möglich, eine Zimmereiausbildung mit einem Ingenieursstudium sowie der Ausbildung zum Polier und einer Meisterprüfung zu verbinden.

Wie viel verdient man während eines Dualen Studiums?

Das hängt ganz vom Unternehmen ab. Viele Unternehmen bezahlen ihren dualen Studentinnen und Studenten das gleiche Gehalt wie den anderen Auszubildenden. Manchmal kann es auch mehr sein. In der Regel übernimmt das Partnerunternehmen zudem die Studiengebühren. Wenn du dich zu finanziellen Hilfen während der Ausbildung informieren möchtest, findest du hier nützliche Tipps.

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Voraussetzung für ein Duales Studium

In Deutschland ist Bildung Ländersache. Das heißt, dass die Anforderungen je nach Bundesland variieren können. Wenn du das Abitur hast, darfst du deutschlandweit auf jeden Fall an allen Hochschulen studieren. Möglich ist das auch mit einer Fachhochschulreife, die zu deinem gewählten Studiengang passt.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

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