Bist du eine Scanner-Persönlichkeit?

Redaktion
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Du tauchst gerne in neue Themen ein und springst von Interesse zu Interesse – aber es fällt dir schwer, dich auf einen Bereich festzulegen? Dann bist du vielleicht eine Scanner-Persönlichkeit. Was das bedeutet, wie du am besten damit umgehst und welche Karriere für dich in Frage kommt, erfährst du in diesem Artikel.

Die "Scanner-Persönlichkeit" beschreibt eine Person, die eine Fülle von Interessen oder Talenten hat. Business-Coach und Expertin für Scanner-Persönlichkeiten Sarah Gierhan sagt: „Eine Scanner-Persönlichkeit, auch Tausendsassa oder Generalist genannt, ist jemand, der sich für viele Themen begeistert, häufig ein breites Spektrum an Fähigkeiten besitzt und ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten ist.“

Der Ausdruck wurde von der amerikanischen Autorin Barbara Sher geprägt und erklärt sich dadurch, dass Scanner lieber den Horizont nach vielen Interessen absuchen beziehungsweise „scannen“, anstatt sich in einem Thema zu vertiefen.

Was ist eine Scanner-Persönlichkeit?

Ob Kunst, Wissenschaft, Technologie, Musik, Sprachen oder andere Bereiche des Lebens – als Scanner legst du dich nicht fest. Denn: Du ziehst es oft vor, dein Wissen zu erweitern, indem du viele unterschiedliche Themen erkundest, anstatt dich ausschließlich auf ein bestimmtes Fachgebiet zu beschränken.

Scanner haben oft eine natürliche Neugier und Freude daran, verschiedene Bereiche zu erkunden und zu lernen. Deshalb werden sie oft als vielbegabte Personen oder Multitalente betrachtet. Denn durch den Drang, neue Dinge zu lernen, entwickeln sie eine ganze Palette verschiedener Fähigkeiten und Kenntnisse.

Sarah Gierhan erklärt: „Was Scanner-Persönlichkeiten besonders macht, ist zum Beispiel ihre Fähigkeit, sich schnell in verschiedene Bereiche einzuarbeiten, ihre Neugier und ihre kreative Herangehensweise an Problemlösungen.“

Bin ich ein Scanner?

Ob du eine Scanner-Persönlichkeit bist oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sarah Gierhan beschreibt: „Typische Merkmale, die allen Scanners oder Tausendsassa gemein sind, sind ein breites Interessensspektrum, die Fähigkeit, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten, Ungeduld gegenüber Routineaufgaben und die ständige Suche nach neuen Herausforderungen.“

Wir haben ein paar Fragen gesammelt, die dir helfen können, herauszufinden, ob diese Beschreibung auf dich zutrifft. Wenn du viele dieser Fragen mit "Ja" beantworten kannst, könntest du eine Scanner-Persönlichkeit sein.

  • Interessierst du dich für viele verschiedene Themen und hast Schwierigkeiten, dich auf nur eine Sache festzulegen?

  • Hast du eine Vielzahl von Hobbys oder Interessen, die dich regelmäßig beschäftigen?

  • Lernst du gerne neue Fähigkeiten, probierst verschiedene Aktivitäten aus und kannst vieles ganz gut?

  • Fällt es dir schwer, dich langfristig auf eine Karriere oder ein Projekt zu fokussieren, weil du auch von anderen Ideen und Möglichkeiten angezogen wirst?

  • Bist du gut darin, verschiedene Fähigkeiten oder Themen miteinander zu verbinden und sie in unterschiedlichen Situationen anzuwenden?

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Drei berühmte Tausendsassa

Eine Reihe berühmter Persönlichkeiten haben Eigenschaften, die auf eine Scanner-Persönlichkeit hinweisen. Gerade ihre vielfältigen Wissensbereiche machen sie dabei zu etwas Besonderem:

1. Leonardo da Vinci:
Er gilt als einer der prototypischen Scanner seiner Zeit. Da Vinci war ein Maler, Bildhauer, Ingenieur, Erfinder und Naturforscher. Sein breites Spektrum spiegelt die Vielseitigkeit eines Scanners wider. Kein Wunder, dass Scanner auch manchmal Renaissance-Menschen genannt werden!

2. Mayim Bialik:
Neben ihrer Schauspielkarriere (bekannt aus The Big Bang Theory) ist Mayim Bialik auch als Neurobiologin bekannt. Sie ist sowohl in der Unterhaltungsindustrie als auch in der Wissenschaft erfolgreich.

3. Brian May:
Der Leadgitarrist der Band „Queen“ ist auch Astrophysiker und hat einen Doktortitel in Astrophysik erworben, während er gleichzeitig eine erfolgreiche Musikkarriere verfolgte.

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Was sind die verschiedenen Typen?

Es gibt unterschiedliche Einordnungen der Scanner-Persönlichkeit. Wir haben ein paar Arten für dich gesammelt, denn – basierend auf Vorlieben, Arbeitsweise und Persönlichkeitsmerkmalen – kann sich die Scanner-Persönlichkeit auf verschiedene Weisen ausdrücken.

  • Der zyklische Scanner

    Der zyklische Scanner hat klare Leidenschaften, zu denen er immer wieder zurückkehrt. Ob es dabei lediglich zwei große Interessensfelder sind oder zahlreiche Themen, zyklische Scanner sind Experten für die unterschiedlichsten Themen.

  • Der sequenzielle Scanner

    Der sequenzielle Scanner springt von Thema zu Thema, kommt aber, anders als der zyklische Scanner, nicht immer wieder auf die gleichen Themen zurück – sondern findet immer wieder neue Dinge, die ihn interessieren.

  • Der Serienspezialist oder Serienmeister

    Der Serienmeister ist jemand, der sich einer Aufgabe vollkommen widmet. Sobald er sie aber meisterhaft beherrscht, wechselt er zu einer neuen Herausforderung. Serienmeister zeichnen sich besonders durch ihre Liebe zum Lernen aus.

  • Der Alleskönner

    Anders als der Serienmeister fängt der Alleskönner die unterschiedlichsten Sachen an und entwickelt dadurch ein breitgefächertes Wissensspektrum – bringt es aber selten in einem Thema zur Meisterschaft.

  • Der Wanderer und der Ausprobierer

    Der Wanderer liebt spontane Erfahrungen und probiert alles aus, ohne Plan. Er erkundet ohne Bedenken und ohne über die Verbindung der Lieblingsthemen zu einem Beruf nachzudenken. Auch der Ausprobierer springt von Interesse zu Interesse und verweilt selten lange.

Was sind Herausforderungen für Scanner?

Scanner-Persönlichkeiten können aufgrund ihrer Vielseitigkeit und breiten Interessen verschiedenen Herausforderungen begegnen. Damit dir das nicht zum Verhängnis wird, sind Strategien zur Priorisierung, Zeitmanagement, Selbstorganisation und Selbstreflexion besonders wichtig. Stolpersteine, die dir als Scanner begegnen können:

Fehlender Fokus

Als Scanner hast du oft Probleme, dich auf eine einzige Sache zu fokussieren, denn am liebsten würdest du mehrere Dinge gleichzeitig erkunden. Auch Sarah Gierhan stellt fest: „Viele Scanner haben Schwierigkeiten, abzuschalten oder sich auf eine Sache zu fokussieren, was dazu führt, dass sie manches nicht abschließen und sich leicht körperlich überlasten, Stichwort Stress und Burnout.“

Überforderung und Entscheidungsschwierigkeiten

„Viele Scanner stolpern immer wieder darüber, dass sie zu viele Projekte oder Interessen gleichzeitig haben und verfolgen wollen. Sie können einfach nicht anders, als vielfältig und bunt unterwegs zu sein. Einschränken und festlegen auf eins fühlt sich für sie ganz furchtbar an“, stellt Sarah Gierhan fest. 

Erwartungen anderer

Druck von außen, dich auf ein bestimmtes Fachgebiet festzulegen oder eine Karriere in einem bestimmten Bereich zu verfolgen, können zu Konflikten führen. Die Erwartungen anderer könnten im Widerspruch zur natürlichen Neigung eines Scanners stehen, verschiedene Themen zu erforschen.

Zeitmanagement

Um alle Interessen unter einen Hut zu bringen, braucht es effektives Zeitmanagement. Es kann schwierig sein, genügend Zeit und Ressourcen für alles zu finden. Besonders, wenn du zu denjenigen gehörst, die immer wieder neue Projekte anfangen.

Welche Berufe passen für Scanner-Persönlichkeiten?

Scanner-Persönlichkeiten haben eine große Auswahl an Berufen. Sarah Gierhan sagt dazu: „Berufe, die Abwechslung, Vielseitigkeit und kreative Herausforderungen bieten, passen oft gut zu Scanner-Persönlichkeiten.“ Die folgenden Berufe könnten besonders gut zu dir passen.

  • 1. Kreative Berufe

    1. Kreative Berufe:

    Berufe in Kunst, Design, Schreiben, Musik, Schauspielerei oder anderen kreativen Disziplinen könnten für dich interessant sein, da du dort deine vielseitigen und kreativen Fähigkeiten ausleben kannst. Dazu gehören auch handwerkliche Berufe, wie beispielsweise Schreinerin oder Gärtner.

  • 2. Beratung und Bildung:

    Aufgrund des breiten Wissens können Scanner auch als Berater oder Coach in verschiedenen Lebensbereichen arbeiten und anderen Menschen helfen. Aber auch als Lehrerin, Trainer oder Dozent kannst du dein Wissen und deine Begeisterung für verschiedene Themenbereiche weitergeben und andere inspirieren.

  • 3. Unternehmertum:

    Viele zeigen unternehmerische Fähigkeiten und können ihre Fokusthemen in Geschäftsideen umsetzen. Sie können sich in verschiedenen Branchen engagieren oder sogar mehrere Unternehmen gleichzeitig führen.

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„Es ist vor allem wichtig, dass man sich als Tausendsassa akzeptiert und lernt, seine Vielseitigkeit als Stärke zu betrachten. Denn es ist wunderbar, dass wir so vielseitig talentiert und interessiert sind!“

Sarah Gierhan

4 Tipps für Scanner-Persönlichkeiten

Wenn du deine Vielseitigkeit besser nutzen und Herausforderungen bewältigen möchtest, haben wir einige hilfreiche Tipps für dich:

  • 1. Selbstreflexion:

    Reflektiere über deine Interessen, Fähigkeiten und Werte. Überlege, was dir wirklich wichtig ist und welche Bereiche du vertiefen möchtest. Wenn du dir darüber bewusst wirst, fällt es dir wesentlich leichter, deine verschiedenen Leidenschaften unter einen Hut zu bringen.

  • 2. Priorisierung:

    Identifiziere die wichtigsten Themen oder Projekte und setze Prioritäten. Konzentriere dich auf einige wenige Dinge, die dir besonders am Herzen liegen. Auch "Nein" zu sagen und Grenzen zu setzen, kann dabei helfen, dich nicht in zu viele Projekte gleichzeitig zu verstricken.

  • 3. Struktur und Zeitmanagement:

    Schaffe Struktur in deinem Alltag, um effizienter zu arbeiten. Nutze Zeitmanagementtechniken wie Zeitblöcke oder To-Do-Listen, um deine Zeit besser zu organisieren und konzentriert zu bleiben.

  • 4. Akzeptanz der Vielseitigkeit:

    Akzeptiere deine Vielseitigkeit als Stärke und nicht als Schwäche. Sieh dein breites Wissen als Vorteil, das dir ermöglicht, verschiedene Blickwinkel zu integrieren und innovative Lösungen zu finden.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

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