Ein Tisch mit Mikrofon, Laptop und Kaffeetasse

Folge #31
Panikattacken: Wenn die Angst plötzlich zuschlägt

Erwachsen werden? Lass machen.
Der Coming of Age-Podcast der IKK classic. Zu allen Folgen

Das Atmen fällt schwer, es wird eng um die Brust und du fühlst dich, als würde es gleich mit dir zu Ende gehen: Panikattacken sind ein schreckliches Gefühl und jeder fünfte Mensch wird es mal durchstehen müssen. Urooba und Marco sprechen heute mit Content-Creatorin Ilayda über Symptome, Ursachen und wie man die Angst in den Griff bekommen kann.

Marco und Urooba vom Podcast in Folge 31 mit Ihrem Gast
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Panikattacken

Hattest du schon mal eine Panikattacke? Urooba und Marco erklären, wie sich das anfühlen kann, woher die Attacken kommen und wie ihr mit ihnen umgehen könnt.

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Bei meiner ersten Panikattacke dachte ich wirklich, dass ich gerade sterbe.

Ilayda Topcu

Content-Creatorin

Habe ich eine Panikattacke?

Es kann schwierig sein, eine Panikattacke von anderen körperlichen oder psychischen Zuständen zu unterscheiden, besonders, wenn du so etwas zum ersten Mal erlebst. Hier sind einige Hinweise, die dir helfen können, zu erkennen, ob du möglicherweise eine Panikattacke hast:

  • Plötzlicher Beginn:

    Die Symptome treten oft ohne Vorwarnung und scheinbar ohne konkreten Auslöser auf.

  • Intensive Angst oder Unruhe:

    Ein überwältigendes Gefühl von Angst oder das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.

  • Herzklopfen oder Herzrasen:

    Ein stark spürbarer oder beschleunigter Herzschlag.

  • Atemnot oder Hyperventilation:

    Das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen oder Schwierigkeiten beim Atmen.

  • Schwitzen:

    Starkes Schwitzen, auch wenn es nicht heiß ist.

  • Zittern oder Beben:

    Unkontrollierbares Zittern des Körpers.

  • Engegefühl in der Brust:

    Schmerzen oder ein Druckgefühl in der Brust, das beängstigend wirken kann.

  • Schwindel oder Benommenheit:

    Das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden oder den Boden unter den Füßen zu verlieren.

  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle:

    Häufig in den Händen, Füßen oder im Gesicht.

  • Hitzewallungen oder Kälteschauer:

    Plötzliche Temperaturveränderungen im Körper.

  • Übelkeit oder Magenbeschwerden:

    Ein flaues Gefühl im Magen oder Übelkeit.

  • Gefühl der Entfremdung (Derealisation):

    Das Gefühl, dass die Umgebung unwirklich ist oder das Gefühl, sich selbst nicht mehr richtig wahrzunehmen (Depersonalisation).

  • Angst vor Kontrollverlust oder “verrückt zu werden”:

    Eine starke Furcht, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren.

  • Todesangst:

    Das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren könnte, wie z. B. ein Herzinfarkt.

Panikattacken können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, die von Person zu Person unterschiedlich sind. Oft gibt es keinen offensichtlichen Auslöser, aber bestimmte Situationen, Gedanken oder körperliche Zustände können eine Panikattacke begünstigen, wie zum Beispiel Stress, Phobien, Schlafmangel, Reizüberflutung oder Menschenmengen.

Ein Portrait von @petitilayda © privat
Credit: privat

Eine Sprachnachricht von Ilayda

Als Ilayda vor zwei Jahren bei einem Konzert ihre erste Panikattacke bekam, hat das bei ihr ein Schocktrauma ausgelöst und zu einer Angststörung geführt. So große Folgen muss das natürlich nicht bei jedem haben. Aber genau deshalb ist es der Content-Creatorin (TikTok: @petitilayda) umso wichtiger, ihre Follower über das Thema Panikattacken aufzuklären. „Viele meiner Follower schreiben mir ‚Hey, ich hab glaub ich Panikattacken, was kann ich tun?‘“, erzählt Ilayda. Oft stellt sie fest, dass sie und die Leute aus der TikTok-Community viele Symptome teilen. Und wie sehr der Zustand sie in ihrem Leben einschränkt: „Die Leute haben sehr oft Angst, aus dem Haus zu gehen oder Auto zu fahren.“ Bei Urooba und Marco erzählt sie, wie schlimm die Panikattacken bei ihr waren, aber auch, wie sie sie mittlerweile gut in den Griff bekommen hat.

Das hilft bei einer Panikattacke

Wenn du eine Panikattacke erlebst, gibt es einige Strategien, die dir helfen können, die Situation zu bewältigen und die Symptome zu lindern. Hier sind ein paar Möglichkeiten:

1. Ruhig und tief atmen

Warum?

Während einer Panikattacke atmest du oft schneller (Hyperventilation), was Schwindel und das Gefühl von Atemnot verstärken kann.

Wie?

  • Atme langsam durch die Nase ein (zähle bis vier).
  • Halte den Atem kurz an (zähle bis vier).
  • Atme langsam durch den Mund aus (zähle bis sechs).
  • Wiederhole das für ein paar Minuten.

2. Fokussiere dich auf deine Umgebung

Warum?

Panikattacken fühlen sich oft überwältigend an, weil du dich auf die Angst konzentrierst. Ablenkung kann helfen.

Wie?

  • Schau dich um und benenne fünf Dinge, die du siehst.
  • Höre auf vier Geräusche um dich herum.
  • Berühre drei Dinge und beschreibe, wie sie sich anfühlen.
  • Nenne zwei Dinge, die du riechen kannst…
  • … und eins, das du schmeckst.
  • Diese Technik wird auch “5-4-3-2-1-Methode” genannt und hilft, dich zu erden.

3. Kühle Reize setzen

Warum?

Ein plötzlicher Kältereiz kann deinen Körper “resetten” und dich aus der Panik holen.

Wie?

  • Spritze dir kaltes Wasser ins Gesicht.
  • Halte einen Eiswürfel in der Hand oder trinke ein Glas kaltes Wasser.

Langfristige Strategien zur Vorbeugung:

Wenn du häufiger Panikattacken hast, könnten diese Maßnahmen langfristig helfen:

  • Regelmäßige Bewegung (z. B. Yoga, Joggen).

  • Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen.

  • Ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung.

  • Stressmanagement (z. B. durch Zeitplanung oder Gespräche mit Freunden).

  • Professionelle Unterstützung durch einen Therapeuten.

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Einzelfall oder Panikstörung?

Eine Panikstörung liegt vor, wenn du immer wieder Panikattacken hast und danach ständig Angst hast, dass es wieder passieren könnte. Diese Angst kann so stark werden, dass du beginnst, bestimmte Situationen oder Orte zu meiden, weil du befürchtest, dort eine Attacke zu bekommen. Das Ganze dauert oft länger als einen Monat an und beeinflusst dein Leben – zum Beispiel, weil du dich zurückziehst, weniger unter Leute gehst oder dich in der Schule, Uni oder Arbeit nicht mehr richtig konzentrieren kannst.

Typisch für eine Panikstörung ist, dass die Attacken oft plötzlich und ohne erkennbaren Grund kommen. Das macht sie so beängstigend. Viele haben das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, verrückt zu werden oder sogar zu sterben – auch wenn das nicht passiert. Die Angst vor der nächsten Attacke kann dann selbst zum Problem werden und deinen Alltag stark einschränken.

Wenn du merkst, dass dich diese Angst immer mehr belastet, solltest du dir Hilfe holen. Es gibt Psychologen und Therapeuten, die dir zeigen können, wie du mit den Attacken umgehen kannst. Du bist damit nicht allein, und es gibt gute Möglichkeiten, das in den Griff zu bekommen – zum Beispiel durch Gespräche (wie in einer kognitiven Verhaltenstherapie) oder andere Unterstützung.

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