Ausbildung im Gesund­heitswesen: Sieben Jobs mit Zukunft

Redaktion
IKK classic

Wer eine Ausbildung im Gesundheitswesen machen will, entscheidet sich für einen verantwortungsvollen Job. Aber nicht nur das: Die Branche ist vielseitig und steht nicht still. Denn auch im Gesundheitssektor gibt es Veränderungen, die das Arbeiten in diesem Bereich besonders spannend machen. Sieben Beispiele, die das verdeutlichen.

Die Corona-Pandemie hat uns noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig Gesundheitsberufe sind. Und damit verknüpft sind eine ganze Reihe an Berufsfeldern: vom Krankenhauspersonal über Pflegeberufe bis hin zu Labor-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Gleichzeitig spürt die Gesundheitsbranche auch den gesellschaftlichen Wandel der Digitalisierung: So macht es die elektronische Patientenakte für Ärztinnen und Ärzte sowie Versicherte einfacher, auf wichtige Gesundheitsdaten zuzugreifen. Auch Neuerungen in der Telemedizin, digitale Gesundheitsanwendungen wie Smartphone-Apps zur Schwangerschaftsvorsorge oder papierlose Rezepte sind keine Zukunftsmusik mehr. Und all das verändert die praktische Arbeit von Beschäftigten im Gesundheitssektor.

Auch die Anforderungen an die Auszubildenden ändern sich – und die sind nach wie vor gefragt. Neben Heil- und Pflegeberufen sind das auch Jobs im Sozialversicherungswesen, im Gesundheitshandwerk und in der Gesundheits-IT. Doch was steckt eigentlich hinter den Berufsbereichen und welche Aufgaben warten auf einen? Wir stellen sieben Berufe näher vor.

OTA: Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten

Der Beruf des operationstechnischen Assistenten, kurz OTA, gilt als sehr angesehen und anspruchsvoll. Als OTA hast du eine große Verantwortung und unterstützt Chirurginnen und Chirurgen im Rahmen einer Operation. Das beginnt bereits vor dem Eingriff: Denn OTAs bereiten die Patientinnen und Patienten sowie den Operationssaal vor. Außerdem haben sie die Hygienevorschriften im Blick und sorgen dafür, dass sie während der OP eingehalten werden.

Kurz: OTAs kümmern sich um den reibungslosen Ablauf einer Operation. Nach der Operation gehört die Dokumentation zu ihren Aufgaben, ebenso wie die Nachbetreuung der Patientinnen und Patienten.

Einen Ausbildungsplatz findet man meist direkt bei den Krankenhäusern und Unikliniken. Voraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss, also Fachoberschulreife oder ein Realschulabschluss, alternativ qualifiziert dich eine erfolgreich abgeschlossene zweijährige Berufsausbildung zur Aufnahme der OTA-Ausbildung.

Die Zukunftsaussichten sind gut: Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten sind hochgradig spezialisiert und werden dringend für den reibungslosen Ablauf des Arbeitsalltags in Kliniken benötigt. Daher werden OTAs auf dem Arbeitsmarkt gesucht und auch in Zukunft mit ihrem Fachwissen in den jeweiligen Organisationsteams gebraucht. 

Kauffrauen und Kaufmänner im Gesundheitswesen

Eine kaufmännische Ausbildung im Gesundheitswesen öffnet die Türen zu vielen verschiedenen Bereichen. Damit kannst du in Krankenhäusern, Arztpraxen, Laboren, Altenpflegeheimen, für Krankenversicherungen oder bei Rettungsdiensten arbeiten. Je nachdem für welchen Bereich man sich entscheidet, können die Aufgaben sehr unterschiedlich sein.

Kaufmännische Angestellte machen beispielsweise Abrechnungen für Arztpraxen, beraten Versicherte zu ihren Leistungen, beschäftigen sich mit der Materialbeschaffung in Krankenhäusern, sind an der Entwicklung von Marketing-Strategien beteiligt oder arbeiten am Jahresabschluss mit. 

Die dreijährige Ausbildung ist dual organisiert und findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Bewerben kann man sich für die Ausbildung theoretisch mit jedem Schulabschluss, doch die meisten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber wünschen sich mindestens einen Realschulabschluss.

Auch hier sind die Zukunftschancen gut: Der Bedarf an ausgebildeten Kaufleuten im Gesundheitswesen bleibt hoch, da mit dem demographischen Wandel auch die Notwendigkeit nach qualifizierten Mitarbeitenden in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen steigt. Mit der Zunahme digitaler Angebote im Gesundheitswesen steigt auch für Kaufleute in diesem Bereich die Notwendigkeit, sich mit diesen Technologien zu beschäftigen.

Karriere bei der IKK classic

Du interessierst dich für eine Ausbildung im Gesundheitswesen? Dann komm zur IKK classic: Entscheide dich für den abwechslungsreichen Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten (SoFa) oder starte eine Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Mehr erfahren

Hörakustikerinnen und -akustiker

Bist du technisch interessiert, handwerklich geschickt und arbeitest gerne mit Menschen? Dann solltest du dir diesen Beruf genauer ansehen. Hörakustikerinnen und -akustiker kennen sich bestens aus mit Elektronik, der Anatomie der Hörorgane und der Vermessung der Hörleistung. Ihr Tätigkeitsfeld befindet sich an der Schnittstelle von Medizin und Technik.

Mit der richtigen Einstellung der Hörgeräte sorgen sie dafür, dass schwerhörige Menschen weiterhin bestmöglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Als Spezialisten sind Hörgeräteakustikerinnen und -akustiker wichtige Partner für HNO-Ärzte. Auch verschiedene Produkte für den Gehörschutz können sie anfertigen: Ob für den privaten Gebrauch, zum Beispiel als Gehörschutz bei lauten Konzerten, oder beruflich, zum Beispiel wenn auf der Baustelle die Lärmbelastung hoch ist. Die Lehre in der Hörakustik dauert drei Jahre, einen Ausbildungsplatz findest du bei einem Fachbetrieb mit Hörakustik-Meister. Voraussetzung ist meist ein Realschulabschluss oder ein vergleichbarer Schulabschluss.

Wie sind die Zukunftsaussichten? Hörakustikerinnen und -akustiker werden nachgefragt und ihre Fähigkeiten werden auch in Zukunft weiterhin benötigt. Schwerhörigkeit betrifft viele Menschen und die Ursachen dafür lassen sich nicht so leicht ausschalten. Schon Kinder oder junge Menschen können durch Infektionen oder Vererbung eine eingeschränkte Hörleistung haben. Außerdem steigt mit zunehmendem Alter die Gefahr einer Schwerhörigkeit. Allein mit Blick auf den demographischen Wandel dürfte den Hörakustik-Profis die Arbeit nicht ausgehen. Zudem nimmt der Umweltlärm zu, was auch Schädigungen der Hörorgane zur Folge haben kann.

Orthopädiemechanikerinnen und -mechaniker

Orthopädiemechanikerinnen und -mechaniker arbeiten mit jeder Menge Hightech. Technisches Interesse ist für dieses Berufsfeld ebenso wichtig wie handwerkliche und soziale Fähigkeiten. Wer sich für diese Ausbildung entscheidet, lernt einiges über die Anatomie des Menschen und arbeitet mit verschiedenen Werkstoffen.

Orthopädiemechaniker fertigen für Patientinnen und Patienten Prothesen und Orthesen an, stellen Korsetts und Bandagen her oder passen Rollstühle und andere Hilfsmittel an. Dabei arbeiten sie unter anderem mit 3D-Modellen am Computer. Die Möglichkeiten, individuelle Hilfsmittel für die Patienten zu erstellen, wachsen mit digitaler Unterstützung und dem technologischen Fortschritt deutlich an. Schon jetzt gibt es Prothesen, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Bewegungsabläufe lernen können.

Voraussetzung für die dreijährige Ausbildung zur Orthopädiemechanikerin oder zum -mechaniker ist ein mittlerer Bildungsabschluss mit guten Noten in Mathematik und Physik.

Und die Zukunftsaussichten? Der Bedarf an Hilfsmitteln ist groß. Nach Unfällen, im Alter oder bei Behinderungen braucht es die Unterstützung von Orthopädiemechanikern. Sie helfen körperlich eingeschränkten Menschen, ihren Alltag besser meistern zu können. Wer in diesem Beruf arbeitet, besitzt ein umfassendes, sowohl technisches als auch medizinisches Know-how und ist als Spezialistin beziehungsweise Spezialist sehr gefragt.

ATA: Anästhesietechnische Assistentinnen und Assistenten

Anästhesietechnische Assistentinnen und Assistenten (ATA) arbeiten vor allem im OP, im Aufwachraum und in der Notaufnahme. Du assistierst den Fachärztinnen und -ärzten und hilfst bei der Durchführung der Narkose. Während der OP und im Aufwachraum hast du die Werte der Patientin oder des Patienten im Blick, wie zum Beispiel Kreislauf oder Atmung, und dokumentierst die Anästhesie.

ATAs lernen daher in ihrer Ausbildung viel über die Funktionsweise des menschlichen Körpers und die Wirkung von Betäubungsmitteln. Eine weitere wichtige Kompetenz ist soziales Einfühlungsvermögen, immerhin haben viele Menschen Angst vor einer Operation. Zudem müssen ATAs die Hygienemaßnahmen im medizinischen Bereich kennen und anwenden können.

Die Ausbildung findet an einer Berufsfachschule statt und dauert drei Jahre. Auch Kliniken bilden ATAs selbst aus und sorgen für die Anbindung an die Praxis. Voraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit anschließender abgeschlossener Berufsausbildung.

Zukunftsaussichten: Der Beruf des ATA gilt als Mangelberuf, es besteht ein Fachkräftemangel: Anästhesietechnische Assistentinnen und Assistenten werden besonders stark auf dem Arbeitsmarkt gesucht.

Versicherung für Berufseinsteiger

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MTLA: Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentinnen und -assistenten

Damit Ärzte ihre Diagnose stellen können, greifen sie auf die Arbeit der medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentinnen und -assistenten (MTLA) zurück. Denn deren Analysen machen Krankheiten unter dem Mikroskop sichtbar. Als MTLA hast du eine verantwortungsvolle Aufgabe, auf Basis deiner Untersuchungsergebnisse leiten Ärzte weitere Eingriffe oder Therapien ab.

Wer sich für diesen Beruf entschiedet, arbeitet überwiegend im Labor, lernt mit Zentrifugen und Mikroskopen umzugehen und sollte keine Angst oder Ekel vor Blut, Gewebe und Körperflüssigkeiten empfinden. Gute Noten in Physik, Chemie und Biologie sind wichtig, da bei der Analyse chemische Vorgänge im Fokus stehen und du ein gutes Verständnis dieser Prozesse mitbringen solltest.

Die Ausbildung findet in Deutschland an Berufsfachschulen statt und dauert drei Jahre. Für die Ausbildung ist in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss nötig. Auch hier sind die Zukunftsaussichten gut: Das Wissen, wie medizinische Proben aufbereitet werden müssen, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, ist in vielen Bereichen gefragt. Ob in Krankenhauslaboren, Arztpraxen, in der Forschung, bei Pharmaunternehmen oder für Blutspendedienste: Die Nachfrage nach Fachkräften ist in allen Fachrichtungen groß.

Data Scientists Medizin

Auch die Medizin wandelt sich im Zuge der Digitalisierung und bringt neue Berufsfelder hervor. Willst du an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Gesundheitswesen arbeiten und den medizinischen Bereich mit den neuen Möglichkeiten gestalten, ist der Beruf des Data Scientist das richtige für dich. Ein Data Scientist Medizin arbeitet interdisziplinär und braucht Kenntnisse in Medizin, Dokumentation und Informatik.

In diesem Beruf werden diese Disziplinen verzahnt: Data Scientists gehen der Frage nach, wie sich die Möglichkeiten des digitalen Wandels im Gesundheitswesen nutzen lassen. Data Scientists sind je nach Einsatzgebiet verantwortlich für die Verbesserung von Kommunikationssystemen, auch bei der Entwicklung neuer Medikamente oder Behandlungsverfahren planen sie klinische Studien, führen sie durch und werten sie aus.

Das Berufsfeld ist noch jung, an ausgewählten Hochschulen kannst du den Studiengang in rund sieben Semestern absolvieren. Dazu brauchst du die Fachhochschulreife.

Diese Jobs soll es in Zukunft geben

Die Stiftung Münch hat Anfang 2020 gefordert, drei neue Berufe im Gesundheitswesen einzuführen, um die Digitalisierung in diesem Bereich stärker zu verankern.

Zum Beitrag der Stiftung Münch
  • Fachkräfte für digitale Gesundheit

    Diese Fachkraft betreut Patienten und sucht Wege zur bestmöglichen Versorgung eines Menschen in der konkreten Situation – mit Fokus auf digitale Möglichkeiten. Sie erklärt digitale Gesundheitsanwendungen und wie man damit umgeht. Zudem soll sie Gesundheitsdaten und die elektronische Patientenakte aktuell halten. Neben medizinischem und pflegerischem Allgemeinwissen braucht es technisches Know-how.

  • Systemarchitektinnen und -architekten für digitale Gesundheit

    Hier geht es darum, die digitale Transformation in den jeweiligen Einrichtungen des Gesundheitswesens voranzubringen. Dieser Beruf schafft Schnittstellen für die verschiedenen Systeme, legt Datenstandards fest und muss zwischen technischem Sektor und Gesundheitsbranche vermitteln. Deswegen sind bei dieser Position vor allem strategische und kommunikative Fähigkeiten gefragt.

  • Prozessmanagerinnen und -manager für digitale Gesundheit

    Dieser Beruf soll in Zukunft digitale Gesundheitstechnologien einführen und so die Abläufe im medizinischen und pflegerischen Bereich verbessern – also die Strategien der Systemarchitektinnen und -architekten umsetzen. Dafür braucht es ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten, um verschiedene Berufsgruppen zusammenzubringen. Schließlich müssen die neuen Anwendungen verstanden und eingesetzt werden.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

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