Proffee, Matcha & Co. – was können die trendigen Wach­macher?

Redaktion
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Latte macchiato oder Espresso? Längst kalter Kaffee! Auf Instagram und TikTok schlürft man lieber trendige Alternativen: Proffee, Guaraná, Matcha und Mate sorgen für den täglichen Koffein-Kick. Wir servieren dir spannende Facts zu den Wachmachern – und leckere Rezepte, die sogar abgebrühten Kaffeefans schmecken.

Ob gegen Müdigkeit oder als Energie-Booster vor dem Work-out: Koffein macht nicht nur wach, sondern hat sogar einen leistungssteigernden Effekt bei Ausdauertraining oder Kraftsport. Außerdem kurbelt es Stoffwechsel und Fettverbrennung an – kein Wunder, dass viele Menschen nicht mehr auf ihre tägliche Dosis Koffein verzichten wollen. Doch nicht immer muss es der doppelte Espresso sein. Ausgefallene Kreationen wie Proffee oder Matcha Latte überfluten Social Media – und die Kaffeetassen von Influencern und Healthy-Living-Fans. Wir stellen dir die trendigen Wachmacher vor und verraten, was sie draufhaben.

 

Proffee – weckt müde Muskeln

Wer regelmäßig auf TikTok unterwegs ist, kommt daran nicht vorbei: Proffee, das neueste It-Getränk der Fitnessszene. Es besteht aus Proteindrink und Kaffee, daher auch der Name: Protein plus Coffee. Getrunken wird das Ganze eisgekühlt – ideal als erfrischender Energiekick vor oder nach dem Work-out.

Sportbegeisterte lieben den Proffee, denn: Koffein sorgt für mehr Power, Protein unterstützt Muskelaufbau und -regeneration – die ideale Kombination für den Trainingserfolg. Der Geschmack hängt natürlich stark davon ab, welchen Proteindrink du verwendest. Am besten passen zum herben Kaffeearoma Sorten wie Schokolade, Vanille oder Haselnuss. Aber auch ausgefallene Kreationen, zum Beispiel mit Erdbeergeschmack, kannst du mixen.

Aber Achtung: Auf TikTok schütten viele User zusätzlich süßen Sirup und Schlagsahne über ihren Proffee. Wer den Fitnesstrunk nicht zur Kalorienbombe verwandeln will, sollte darauf besser verzichten.

Zwei Gläser mit Proffee © Shutterstock

Kraftstoff für den Bizeps: Proffee-Grundrezept

Zutaten für 2 Gläser:
2 Tassen Espresso
400 ml (Pflanzen-)Milch
5-6 gehäufte TL Proteinpulver (Geschmack nach Wahl)
Eiswürfel

So geht‘s:
Espresso kochen und abkühlen lassen. Dann die (Pflanzen-)Milch mit dem Proteinpulver zu einem cremigen Shake vermixen. In zwei Gläser verteilen und jeweils einen Espresso-Shot hineingeben. Eiswürfel ins Glas – und fertig.

Was kann Kaffee?

In dieser Folge unserer Serie "Gutes Essen – Schlechtes Essen" erklärt Ernährungswissenschaftler Achim Sam, wie Koffein auf den Körper wirkt, wieviel Kaffee pro Tag klar geht und worauf es sonst noch ankommt.

Screen zum Kaffee-Video
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Guaraná – Koffeinbombe aus dem Regenwald

Den exotisch klingenden Namen Guaraná kennst du bestimmt von den Zutatenlisten so mancher Energydrinks. Gemeint sind damit die Samen der Guaraná-Pflanze, einer Lianenart aus dem Amazonas. Das daraus hergestellte Pulver enthält rund fünfmal mehr Koffein als Kaffee: Je nach Sorte liegt der Koffeingehalt zwischen 0,9 und 7,6 Prozent – in Kaffee steckt meist weniger als 2 Prozent. Wenn das nicht wach macht, was dann? Die aufputschende Wirkung von Guaraná hält außerdem bis zu 6 Stunden – denn die enthaltenen Gerbstoffe setzen das Koffein schrittweise frei. Da ist das Kaffee-High längst abgeflaut.

Aber Achtung: Zu viel Koffein kann ungewollte Nebenwirkungen auslösen. Zu den Anzeichen einer Überdosierung gehören Übelkeit, Bauch-, Kopf- und Muskelschmerzen, Herzrasen, Bluthochdruck, Nervosität und Schlafstörungen. Halte dich bei der Dosierung an die Faustregel der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit: am Tag nicht mehr als 5,7 mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht.

Trotz des hohen Koffeingehalts bekommt Guaraná empfindlichen Mägen allerdings deutlich besser als Kaffee, da es die Magenschleimhaut weniger reizt. Außerdem schlummern in der Lianenfrucht noch weitere gesunde Inhaltsstoffe: Saponine wirken entwässernd, unterstützen die Nierenfunktion und bringen die Verdauung in Schwung. Die Stoffe Theophyllin und Theobromin fördern zudem die Herztätigkeit und regen den Blutdruck an. Ein echtes Superfood also.

Der große Nachteil: Guaraná wird überwiegend im Amazonasregenwald angebaut und muss bis in die deutschen Regale lange Lieferwege zurücklegen. Mehr über den ökologischen Fußabdruck, den Guaraná hinterlässt, erfährst du hier. Also besser in Maßen konsumieren.

Schokolade, die kickt: Guaraná-Kakao

Zutaten für 2 Tassen:
4 TL Kakao
1 TL Guaraná-Pulver
2 Messerspitzen Kurkuma
2 Messerspitzen Muskat 
400 ml (Pflanzen-)Milch

Und so geht‘s:
Alle Zutaten in einem kleinen Topf erhitzen, bis sich Kakao, Guaraná, Kurkuma und Muskat vollständig in der Milch aufgelöst haben. Heiß genießen.

Heißer Kakao der aus dem Topf in eine Tasse geschüttet wird. © Shutterstock

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Matcha – Grüntee mit Superpower

Matcha ist der Hulk unter den Grüntee-Sorten. Das giftgrüne Pulver kommt nicht etwa aus dem Chemielabor: Es wird ausschließlich aus den jungen zarten Spitzen von Tencha-Teeblättern gewonnen, die zuvor getrocknet und in Stein- oder Granitmühlen gemahlen werden. Nichts für schwache Nerven: Eine große Tasse Matcha liefert ca. 270 mg Koffein, mehr als doppelt so viel wie dieselbe Menge Kaffee. Die enthaltene Aminosäure L-Theanin sorgt dafür, dass das Koffein langsam an den Körper abgegeben wird – der Wachmacher-Effekt hält so über viele Stunden.

L-Theanin wirkt außerdem entspannend und steigert Aufmerksamkeit und Konzentration. Klingt das nicht nach dem perfekten Drink vor der nächsten Klausur? Da Matcha-Tee hochkonzentriert ist, sollte man Empfehlungen zufolge aber nicht mehr als zwei Tassen pro Tag davon trinken.

Matcha-Shake im Glas von oben fotografiert © Shutterstock

Grün trifft gelb: Matcha-Latte-Bananen-Shake

Zutaten für 2 Tassen:
400 ml (Pflanzen-)Milch
½ Vanilleschote
1 sehr reife Banane
1 TL Matcha-Tee-Pulver

Zubereitung:
Zunächst den Matcha-Tee aufgießen. Dazu 1 TL Matcha-Pulver in 100 ml Wasser (80° C) aufbrühen und mit einem Chasen – einem speziellen Rührbesen aus Bambus – schaumig schlagen. Abkühlen lassen und danach die reife Banane mit der Milch im Mixer pürieren und in den Matcha-Tee geben. Auf Eis serviert wird der Shake zur perfekten Sommererfrischung.

Mate – hipper Energydrink aus Südamerika

Mittlerweile ist Mate-Limonade in allen Supermärkten zu finden. Ursprünglich kommt Mate aus Südamerika: Von der indigenen Bevölkerung wird der Aufguss aus den getrockneten Blättern des Matestrauchs schon seit Jahrhunderten gegen Müdigkeit in allen Formen getrunken. In Brasilien heißt der Tee allerdings nicht Mate, sondern "erva" oder "erva-mate", in spanischsprachigen Ländern "yerba" oder "hierba" – jeweils das entsprechende Wort für (Heil-)Kraut. Kalt aufgegossener Mate heißt auch Tereré. Der hier geläufige Name Mate kommt nicht vom Getränk selbst, sondern leitetet sich von der Bezeichnung des Gefäßes ab, in dem es traditionell serviert wird: Das Quechua-Wort "mati" bezeichnet ein kürbisförmiges Trinkgefäß.

In einer "mati" – oder Tasse – stecken je nach Ziehzeit rund 80 mg Koffein, etwas weniger als in Kaffee. Allerdings pushen die Wirkstoffe Theobromin und Theophyllin zusätzlich – deshalb fühlt sich man sich fast so wach wie nach zwei Tassen Kaffee. Wie bei Guaraná und Matcha wird das Koffein außerdem langsam abgegeben, sodass du den Hellwach-Effekt über Stunden fühlst. Außerdem schont das sowohl Magen als auch den Kreislauf.

Nicht umsonst wird der Tee als Heilkraut bezeichnet: Die Gerbstoffe regen Kreislauf, Verdauung und Fettverbrennung an. In Südamerika behandelt man mit Mate sogar Hautkrankheiten und Ekzeme. Daneben enthält die Pflanze nützliche Nährstoffe wie Eisen, Phosphor und Vitamin C. Auch A- und B-Vitamine stecken drin. Aber Vorsicht beim Mate-Kauf: In der Vergangenheit wurde in unterschiedlichen Produkten das Pflanzenschutzmittel Anthrachinon und krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen. Mate-Kenner raten deswegen dazu, ausschließlich ungeräucherten Bio Mate-Tee zu trinken – und auch davon nicht mehr als eine bis zwei Tassen pro Tag.  

Mate on the rocks: Tereré

Zutaten für 2 Gläser:
2 gehäufte TL Yerba-Mate-Tee
2 Zitronen (wahlweise Orangen)
1/2 Bund frische Minze (wahlweise Granatapfelkerne)
Agavendicksaft (nach Geschmack)
Ingwer (nach Geschmack)
Eiswürfel

Zubereitung:
Einen halben Liter Wasser auf 80°C erhitzen und den Yerba-Mate-Tee aufbrühen. Je nach gewünschter Intensität zwischen drei bis sechs Minuten ziehen und danach abkühlen lassen. Eine Zitrone in Scheiben schneiden, die andere Zitrone auspressen. Die Scheiben und den Saft zusammen mit den frischen Minzblättern und den Eiswürfeln in ein größeres Gefäß geben. Den Mate-Tee dazu schütten – fertig. Wer es süß mag, gibt Agavendicksaft in den Eistee. Ingwer verleiht dem Getränk dagegen eine würzige Note, Orange und Granatapfelkerne machen den Tee lecker fruchtig.

Ein Becher mit Maté-Tee, Eiswürfeln und Limetten. © Shutterstock
Besteck

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Veröffentlicht am 18.06.2021

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