So gelingt BGM im Betrieb: Tipps und Praxiseinblicke

Redaktion
Sven von Thülen

Im Handwerk begegnen anspruchsvolle Aufgaben oftmals begrenzten Ressourcen. Umso wichtiger ist ein wirkungsvolles Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Es stärkt die Gesundheit und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und trägt dazu bei, Ausfälle zu verringern. Wie Betriebe davon profitieren, zeigt dieser Artikel.

Der Arbeitsalltag im Handwerk ist oft ein Balanceakt: Zwischen Termindruck, körperlicher Belastung und organisatorischem Aufwand bleibt kaum Raum für strategische Gesundheitsthemen. Während der Papierkram wächst, fallen Mitarbeitende wegen Rückenproblemen aus. Und neue Fachkräfte sind schwer zu finden. Das kostet Kraft, Zeit und Nerven. Denn ein Unternehmen ist nur so leistungsstark wie die Menschen, die es tragen.

Um langfristig gesund und produktiv zu bleiben, sind mehr als moderne Ausstattung und gut funktionierende Prozesse gefragt – es braucht fitte, engagierte Mitarbeitende. Genau hier kommt das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) der IKK classic ins Spiel. Es bündelt alle systematisch geplanten und umgesetzten Maßnahmen, mit denen Unternehmen gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden die Gesundheit am Arbeitsplatz fördern.

Gute Arbeitsbedingungen und ein wertschätzender Führungsstil wirken nachhaltig positiv auf das Wohlbefinden der Beschäftigten. Das BGM hat dabei zwei zentrale Ziele: Belastungen zu verringern und die individuellen Ressourcen zu stärken. So wächst mittel- bis langfristig die Bindung an das Unternehmen, die Arbeitsfähigkeit der Fachkräfte bleibt erhalten, Krankheitsausfälle gehen zurück und zugleich steigen Motivation sowie Identifikation mit dem Unternehmen.

Welche Veränderungen BGM im Arbeitsalltag bewirken kann und wie auch Ihr Unternehmen davon profitieren kann, berichten in diesem Artikel drei Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereits erfolgreich daran teilgenommen haben.

Exklusiv: unsere BGM-Hacks

Wir haben Tricks fürs Handwerk, die den Arbeitsalltag leichter und den Betrieb stärker machen. Und das Beste: Sie kosten nichts.

Silke Rabe – Rabe-Innenausbau GmbH in Simtshausen

Vom ersten Beratungsgespräch an war die Zusammenarbeit mit der IKK classic für uns unglaublich wertvoll. Ich hatte mich vorher im Gesundheitsmagazin informiert und fand die Angebote der IKK classic so überzeugend, dass schnell klar war: Wir wollen als Erstes das Thema Rücken intensiver angehen. Nach der Analysephase folgten drei Workshops zum Bewegungsapparat – praxisnah, verständlich und für alle Mitarbeitenden motivierend. Der IKK-Trainer hat das Thema so anschaulich vermittelt, dass wirklich jeder etwas für den eigenen Alltag mitnehmen konnte.

Die Auswertung zeigte deutlich: Rücken ist unser Kernthema, daran müssen wir weiterarbeiten – sowohl am Arbeitsplatz als auch mit Anregungen für die Freizeit. Parallel haben wir später auch das Thema Ernährung umgesetzt.

Gesundheit beginnt schließlich damit, was man zu sich nimmt.

Silke Rabe

Rabe Innenausbau

Der Vortrag hat vieles angestoßen. Einige essen privat heute bewusster, und wir bieten inzwischen kostenlose ungezuckerte Getränke, Tees, gesunde Snacks und sogar ein selbst vorbereitetes gesundes Frühstück pro Quartal an.

Dazu kommen Betriebsausflüge, Wanderungen, Teamevents sowie unsere privat organisierte Vernetzung mit Fachärzten und Physiotherapeuten. Dieses Jahr haben wir erstmals mit zwei Laufgruppen an einem regionalen Sportevent teilgenommen – ein echtes Teambuildingerlebnis.

Entscheidend ist für mich die Stetigkeit: Die IKK liefert immer wieder neue Impulse, die uns helfen, Gesundheit im Arbeitsalltag zu verankern. Ein weiteres Resultat der langjährigen Zusammenarbeit, auf das wir sehr stolz sind: 2025 sind wir Finalist beim Sonderpreis „Gesundes Handwerk“ des Corporate Health Award. Der Sonderpreis wird jährlich vom Marktforschungs- und Zertifizierungsinstitut EUPD Research in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt, der deutschen bKV Service sowie der IKK classic an Arbeitgebende für herausragendes betriebliches Gesundheitsmanagement vergeben.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir ein maßgeschneidertes BGM-Programm.

Nicole Karger – hand-werk-zwei e.K. in Dortmund

Für uns war das Betriebliche Gesundheitsmanagement ein echter Augenöffner. Gesundheit im Betrieb hoch anzusiedeln, war schon immer unser Anspruch, aber erst durch die Zusammenarbeit mit der IKK classic hatten wir das Gefühl: Super, wir müssen nicht alles allein stemmen, wir bekommen echte Unterstützung. Ohne die IKK classic wären wir heute längst nicht so weit. Nach der Analyse- und Befragungsphase wurden wir zum Teil überrascht, aber auch bestätigt: Die Mitarbeitenden sahen andere Schwerpunkte als wir und gleichzeitig zeigte sich, dass viele sich im Alltag kaum um ihre eigene Gesundheit kümmern.

Seit dem BGM-Startschuss mit der IKK classic haben wir mehrere Module und Analysephasen durchlaufen. Besonders gut angekommen sind Rückenfit und Ernährung. Dort konnten wir konkrete Maßnahmen ableiten: von neuen Hilfsmitteln, die körperliche Arbeit erleichtern, bis zu Angeboten wie Sportkursen in der Freizeit.

Im Ernährungsmodul wurde deutlich, wie verbreitet Energy Drinks, Cola und ausgelassene Pausen waren. Heute achten unsere Mitarbeitenden deutlich mehr auf gesündere Getränke und regelmäßige Mahlzeiten. Insgesamt hat sich das Verhalten spürbar verbessert.

BGM ist für uns ein ständiger Prozess. Im Handwerk ist es mitunter schwierig, gesund bis zur Rente zu kommen. Da tragen wir als Arbeitgeber Verantwortung. Und letztlich lohnt es sich auch wirtschaftlich: Krankheitsausfälle, gerade wegen Rückenproblemen, sind teuer. Für uns ist gelebtes Gesundheitsmanagement Teil der Firmenkultur, gut für beide Seiten, und ein echtes Aushängeschild. Deshalb empfehlen wir es jedem Betrieb.

Seminare für Firmenkunden

In unseren Seminaren informieren wir umfassend zu den Themen Sozialversicherung, Pflege, Gesundheit im Betrieb und Management im Handwerk.

Jens Mantke – Tischlerei Mantke im Raum Leipzig

Der Einstieg ins Betriebliche Gesundheitsmanagement kam eigentlich daher, dass wir mehrere Arbeitsunfälle und Ausfälle hatten, vor allem wegen Rückenproblemen oft verursacht durch falsches Heben und ungünstige Bewegungen. Das wurde mir zu viel. Auf einer Messe bin ich dann mit der IKK classic ins Gespräch gekommen und habe gefragt, ob es dafür nicht eine Lösung gibt. So hat alles begonnen.

Im ersten Termin sind wir gemeinsam durch die Werkstatt gegangen und haben Problemzonen analysiert. Nicht alles lässt sich sofort umsetzen, aber allein diese Begehung hat die Kollegen sensibilisiert. Auch die Mitarbeitendenbefragung war hilfreich, um ein ehrliches Bild der Belastungen zu bekommen. Seitdem ist es tatsächlich besser geworden. Ich kann es nicht in Zahlen fassen, aber wir hatten nur noch einen Fall mit Rückenbeschwerden.

Wir haben viele kleine, aber wirkungsvolle Maßnahmen umgesetzt: ergonomische Stühle, bessere Bodenmatten, eine optimierte Hubtechnik und sogar eine Reckstange, an der man sich zwischendurch aushängen kann. Das wurde uns empfohlen, weil häufiges Heben aus der Tiefe sonst schnell belastet. Solche einfachen Hilfsmittel kommen im Team sehr gut an.

Unser Team ist jung und interessiert, deshalb wird das BGM positiv aufgenommen. Bei uns läuft vieles im Alltag nebenbei – wir sitzen morgens zusammen, sprechen über Belastungen oder Gewohnheiten, ohne dass es gleich wie eine große Schulung wirkt.

Für mich persönlich war die größte Erkenntnis das Thema Stress: Viele Dinge nimmt man gar nicht bewusst wahr. Wir haben gelernt, dass Fehler oft entstehen, wenn Routine einkehrt und die Konzentration nachlässt. Dieses Bewusstsein wurde durch das BGM deutlich gestärkt.

Alles geregelt.

Der Arbeitgeber-Podcast der IKK classic mit Moderator Kay Holm und spannenden Gästen zu Sozialversicherung- und Arbeitsrecht.

FAQ

Was sind Ziele des Betrieblichen Gesundheitsmanagements?

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement soll die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten langfristig sichern. Es reduziert Belastungen, schafft gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen und beugt krankheitsbedingten Ausfällen vor. Gleichzeitig stärkt es Motivation und Zufriedenheit, da eine wertschätzende Unternehmenskultur entsteht. Unternehmen profitieren durch weniger Fehlzeiten und eine höhere Produktivität, weil Mitarbeitende konzentrierter und effizienter arbeiten können.

Was sind Inhalte des BGM?

Zum BGM gehören alle Maßnahmen, die Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden beeinflussen. Dazu zählen ergonomischer Arbeitsschutz und Gefährdungsbeurteilungen ebenso wie Angebote zur Gesundheitsförderung, etwa Bewegung oder Stressmanagement. Auch eine gesundheitsorientierte Führungskultur spielt eine wichtige Rolle. Ergänzt wird das Ganze durch das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) sowie regelmäßige Analysen, um Maßnahmen wirksam und zielgerichtet weiterzuentwickeln.

Warum Betriebliches Gesundheitsmanagement?

BGM bringt Vorteile für Beschäftigte und Unternehmen. Mitarbeitende erleben mehr Wohlbefinden, weniger Stress und eine bessere Balance zwischen Job und Privatleben. Arbeitgeber profitieren von geringeren Fehlzeiten, motivierteren Teams und besserer Arbeitsqualität. Gleichzeitig stärkt ein aktives BGM die Arbeitgeberattraktivität und macht Organisationen widerstandsfähiger und leistungsfähiger für zukünftige Herausforderungen.

Fazit

Dass der Ansatz Wirkung zeigt, bestätigen nicht nur zahlreiche positive Rückmeldungen aus den Betrieben, sondern auch die eindrucksvollen Zahlen: 95 Prozent der teilnehmenden Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bewerten das BGM mit „sehr gut“ oder „gut“, 98 Prozent würden es sogar aktiv weiterempfehlen. Besonders bemerkenswert ist, dass sich die Gesundheitsstrukturen der Unternehmen im Durchschnitt um rund 30 Prozent verbessern. Es ist ein klarer Hinweis darauf, wie nachhaltig und spürbar ein gut umgesetztes BGM den Arbeitsalltag verändern kann.

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Sven von Thülen

Veröffentlicht am 08.12.2025

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