Unternehmerehepaar spricht in Werkhalle mit Mitarbeiterin

Coaching für Unternehmer-paare: 5 Tipps für ein Leben in Balance

Dass der Erfolg des Betriebs von der eigenen Gesundheit abhängt, ist den meisten Unternehmerinnen und Unternehmern im Handwerk bewusst. Doch einen gesunden Lebensstil umzusetzen, wenn Berufs- und Privatleben eng miteinander verwoben sind, ist gar nicht so einfach. Wie es gelingen kann und wie dabei das Coaching der IKK classic „Leben in Balance“ unterstützt, erklärt eine Expertin.

Gesünder zu leben rangiert unter den jährlichen Vorsätzen zum neuen Jahr ganz oben. Doch wäre die Umsetzung kein Problem, gehörten beruflicher Stress, Schlafmangel und Burn-out vermutlich der Vergangenheit an. Denn wie so oft gilt auch hier: Veränderung ist leichter gesagt als getan. Wer also Schwierigkeiten hat, einen gesunden Lebensstil und eine gute Balance zwischen Erholung und Arbeit zu erreichen, ist damit nicht alleine.

„Wollen wir unsere Haltungsziele – so nennen wir unsere Absichten – im alltäglichen Gewusel nicht vergessen, brauchen wir ganzheitliche Strategien und sehr verschiedene Erinnerungshilfen“, erklärt Psychologin Dr. Christine Busch von der Universität Hamburg. Sie hat die Entwicklung des IKK-Coachingangebots „Leben in Balance“ für Unternehmerpaare wissenschaftlich begleitet.

Coaching für Unternehmerpaare

Um eine ganzheitliche Strategie für Unternehmerpaare geht es im neuen IKK classic Angebot „Leben in Balance. Coaching für Geschäftsführende und ihre Lebenspartnerinnen und -partner“. Das Coaching unterscheidet sich ganz wesentlich von einer Paartherapie. Denn es stehen die Möglichkeiten zur Veränderung für ein Leben mit mehr Balance im Fokus – keine Beziehungsprobleme. Die Begleitung durch einen erfahrenen Coach erweitert dabei den Blick auf die eigenen persönlichen Ziele und Fähigkeiten – aber auch auf die der Partnerin oder des Partners.

Elisabeth und Thomas Poša nahmen als eines der ersten Unternehmerpaare in Baden-Württemberg am Coaching der IKK classic teil. „Wir haben dadurch Verständnis füreinander gewonnen, ohne in den Coaching-Gesprächen unsere Differenzen zu thematisieren. So können wir uns gegenseitig besser unterstützen und uns den Rücken stärken“, bestätigen sie. Dass sich der private Rückhalt positiv auf die Arbeitsleistung auswirkt, war ebenfalls schnell klar.

Wenn ich nur noch im Hamsterrad laufe, kommt selten etwas Gutes dabei heraus.
Unternehmerin Elisabeth Poša
Ehepaar steht in Werkhalle und lächelt in die Kamera © Annette Cardinale Fotografie

Nach fünf Coachingeinheiten und begleitendem Onlinekurs hat das Ehepaar Poša viel für sich erreicht: Gemeinsame wöchentliche Thermalbadbesuche sorgen nun für sportlichen Ausgleich und schöne Erlebnisse. Ein Kochkurs inspirierte die beiden dazu, sich beim Abendessen wieder mehr Zeit füreinander zu nehmen.

Gesundes Essen, ausreichend Bewegung und gute soziale Bindungen sind kein Luxus, sondern wichtige Faktoren für die langfristige körperliche und psychische Gesundheit – und den Unternehmenserfolg. Doch auf welche Weise sich diese Kraftquellen stärken lassen, ist individuell sehr unterschiedlich. Wir zeigen Ihnen, welche Schritte Sie gehen können, um Ihre eigene Balance zu finden.

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In fünf Schritten zu mehr Erholung im Arbeitsalltag

Folgende Fragen sollten Sie sich auf dem Weg zu Ihrem Leben in Balance stellen. Im Rahmen eines Coachings gehen unsere Coaches diese Schritte mit Ihnen gemeinsam durch.

1. Selbstreflexion – was will ich?

Gehen Sie ins Fitnessstudio, nur weil Ihre Ärztin oder Ihr Arzt es empfiehlt? Folgen wir Ratschlägen, die uns nicht voll und ganz entsprechen, halten wir unsere Vorsätze nur selten ein. Darum sollten Sie und Ihre Partnerin oder Ihr Partner sich unbedingt fragen, was Ihre persönlichen Bedürfnisse sind und welches Ziel wirklich zu Ihnen passt; was Ihre eigene Motivation ausmacht und was Sie erreichen möchten. Denn viele Wege führen zu einem gesunden Lebensstil.

Übrigens: Ein Leben in Balance bedeutet nicht unbedingt, dass Sie weniger arbeiten müssen. Denn auch Ihre Arbeit, durch die Sie etwa Wertschätzung erfahren, kann eine Kraftquelle für Sie sein. Selbst Erholungsphasen finden nicht nur während der Freizeit oder mit der Familie statt, sondern auch während der Arbeitszeit.

2. Ressourcen füllen und ausschöpfen – was habe ich?

Haben Sie schon Ihre Kraftquellen entdeckt? In jedem Lebensbereich stecken sogenannte Ressourcen, die es zu finden und zu pflegen gilt, damit Sie in einer gesünderen Balance und Ausgeglichenheit leben können.

Es sind wünschenswerte Zustände, die uns Energie geben und die wichtige Werkzeuge sind, um mit den Herausforderungen unseres Alltags zurechtzukommen. Geld und Materielles sind Ressourcen, es gibt aber auch immaterielle Quellen wie Wertschätzung, Liebe und Partnerschaft. Auch ein soziales Netz und Zeit für die Dinge, die uns wichtig sind, gehören dazu.

Erholen Sie sich im konzentrierten Arbeiten, in den Momenten, in denen Sie ohne Störung Ihre Fähigkeiten ausleben und alles rundherum vergessen können? Dann spricht man vom Arbeiten im Flow. Oder sind es für Sie eher gemeinsame Erlebnisse mit Kollegen und Freunden, Partnerin oder Partner?

Genau wie in eine gute Kundenbeziehung sollten Sie in Ihre Ressourcen investieren, um sie zu erhalten. Denn der Verlust von Ressourcen kann stressen und zu emotionaler Erschöpfung und sogar zu Burn-out führen.

3. Embodyment – was spüre ich?

Im Kopf zu wissen, was einem gut tut, ist das eine. Doch wenn wir uns deutlich bewusst machen, wie wir körperlich auf unsere Kraftquellen reagieren, bauen wir etwas besonders Wichtiges auf: Wir prägen uns unsere Bedürfnisse auf körperlicher Ebene ein – wir verkörpern sie. Das nennt man Embodyment.

„In der Psychologie sehen wir immer deutlicher, dass Embodyment eine wichtige Rolle spielt“, sagt Dr. Christine Busch. „Ganzheitliche Veränderungen sind unter Einbezug von Körper, Gefühlen und Geist leichter zu erreichen.“ Bewegungstrends wie Yoga funktionierten genau aus diesem Grund so gut, so Dr. Busch.

Nehmen Sie sich also Zeit, etwa Ihr Essen achtsam und bewusst zu genießen. Nehmen Sie den Geschmack wahr? Wie fühlt sich angenehme Sättigung in der Magengegend an? Wenn Sie sich solche körperlichen Empfindungen bewusst machen, werden Sie den Wert einer ruhigen Mittagspause verinnerlichen und ungerne darauf verzichten wollen. Ein guter Vorsatz im Kopf wird Ihnen zum körperlichen Bedürfnis.

Leben in Balance: Coaching für Unternehmerpaare

Einen Betrieb erfolgreich zu führen und Zeit für Familie und Partnerschaft zu finden – für Unternehmerpaare ist es oft nicht leicht. In unserem Coaching unterstützen wir Sie dabei, ein Leben in Balance zu gestalten und entwickeln für Sie passgenaue Lösungen. Mehr Infos zum Coaching für Unternehmerpaare

4. Familie und berufliche Umgebung strukturieren – wer hilft mir?

Sie denken jetzt vielleicht, dass Sie für eine ruhige Mittagspause keine Zeit haben. Natürlich brauchen Ihre Bedürfnisse die passenden Rahmenbedingungen, denn wer erholt sich schon gerne auf Kosten anderer. Aus diesem Grund ist das gemeinsame Coaching so sinnvoll.

Zusammen mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner können Sie einen Rahmen festlegen, in dem die Erholungsphasen aller im Alltag ihren Platz finden. Falls Sie Mitarbeitende haben, sollten Sie auch diese in Ihre Planung einbeziehen.

Feste Absprachen, Routinen und Regeln, die Sie sich gemeinsam mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner für die Arbeitseinteilung geben, sind der erste Schritt dahin. Suchen Sie sich etwa gemeinsame Freizeitaktivitäten mit festen Terminen oder schaffen Sie sich Vereinbarungen, wann im privaten Umfeld nicht mehr über die Arbeit gesprochen wird. So geben Sie sich gegenseitig Halt und Struktur für ein Leben in Balance.

5. Gewohnheiten entwickeln – was erinnert mich?

Kennen Sie das? Am Anfang war die Motivation noch groß, aber dann … Besonders in stressigen Phasen ist es nicht leicht, dranzubleiben. „Ganzheitliche Veränderungen benötigen neben einer Veränderung der Einstellung konkrete Ausführungsintentionen, sogenannte Wenn-Dann-Sätze“, verrät Dr. Busch. Ein Beispiel: Sie möchten sich gerne gesünder ernähren. Sagen Sie sich: „Wenn ich auf einem Geburtstag eingeladen bin, dann achte ich darauf, nur ein Stück vom Geburtstagskuchen zu essen.“

Solche sprachlichen Mittel und visuelle Anker wie Bilder sorgen dafür, dass wir uns in kritischen Situationen an unsere Handlungsabsichten erinnern und auch langfristig an sie halten. „Sie können sich als Erinnerungshilfe einen mit Ihrem neuen Ziel verbundenen Gegenstand auf die Fensterbank im Wohnzimmer stellen, Ihren Bildschirmhintergrund mit einem Erinnerungsbild versehen. Dazu überlegen Sie sich eine mit dem Ziel verbundene bestimmte Körperhaltung, ein Musikstück und eine Farbe“, so Dr. Busch.

Digitaler Gesundheitstag für Betriebe

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Freizeit strukturieren

  • Wählen Sie sich verbindliche Aktivitäten – etwa eine Verabredung fürs Kino oder für den Sport – die Sie regelmäßig einhalten. Am besten mit Freundinnen und Freunden, bzw. der Partnerinnen oder dem Partner.

  • Erinnern Sie sich an regelmäßige Aktivitäten für Ihre Erholung: Stellen Sie sich die Fußballschuhe gut sichtbar bereit, hängen Sie die Kino-Tickets an den Badspiegel oder stellen Sie Ihr Lieblingskochbuch in Reichweite auf.

  • Nutzen Sie Symbole oder Bilder, um sich an Ihre Erholungsabsichten zu erinnern. Das kann auch eine bestimmte Kleidung, ein Schlüsselanhänger oder ein Parfum sein.

  • Teilen Sie die Arbeit in klare Konzentrations- und Sprechzeiten ein und kommunizieren Sie diese auch für Ihre Familie oder Ihre Mitarbeitenden.

  • Ziehen Sie Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben: Verabreden Sie etwa die Regel, nach 20 Uhr oder beim Abendessen nicht mehr über den Betrieb zu sprechen.

  • Räumen Sie sich gegenseitig Freiräume ein, sodass jeder allein Auszeiten nehmen kann. Und halten Sie sich gegenseitig den Rücken dafür frei.

  • Auch, wenn Sie Arbeit und Freizeit nicht trennen können: Schaffen Sie im Alltag kleine Erholungsinseln, etwa einen kurzen Spaziergang. Ein Hund kann dafür eine ideale Hilfe sein, denn er wird auf regelmäßigen Spaziergängen mit Ihnen bestehen.

  • Viele Menschen finden es nicht einfach, von der Arbeits- in die Erholungsphase zu wechseln. Hier können Übergangsrituale helfen, etwa bewusst nach der Arbeit gemeinsam einen Tee zu trinken, um besser abschalten zu können.

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