Schilddrüse: Funktion, Krankheiten und deren Symptome

Redaktion
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Unsere Schilddrüse: Das Organ in unserem Hals hat gerade einmal die Größe einer Walnuss und doch so einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Alles, was es über das lebenswichtige Organ zu wissen gibt.

Sie wiegt gerade einmal rund 25 Gramm und ist nicht größer als eine Walnuss: die Schilddrüse. Doch das kleine Organ erfüllt zahlreiche wichtige Aufgaben in unserem Körper. Die Schilddrüse beeinflusst Stoffwechsel, Kreislauf, Wachstum, Energiehaushalt und sogar die Psyche. Eine kranke Schilddrüse kann sogar Depressionen auslösen.

Wo sitzt die Schilddrüse im Körper?

Die Schilddrüse befindet sich im vorderen Halsbereich, direkt unterhalb des Kehlkopfs. Wegen ihrer Form wird sie auch als „Schmetterlingsorgan“ bezeichnet. Sie besteht aus zwei Drüsenlappen, die durch eine schmale Gewebebrücke, die auch Isthmus genannt wird, miteinander verbunden sind. Umgeben wird sie von einer Kapsel aus Bindegewebe.

Ist die Schilddrüse gesund, ist sie in etwa so groß wie eine Walnuss und wiegt bei erwachsenen Menschen zwischen 18 und 30 Gramm. Innerhalb des Gewebes befinden sich kleine Bläschen, die Follikel. Darin werden die Schilddrüsenhormone produziert und gespeichert.

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Welche Funktion hat die Schilddrüse?

Die Schilddrüse produziert die für den Körper wichtigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Diese Hormone regulieren den menschlichen Stoffwechsel. Damit beeinflussen sie also viele Körperfunktionen. Dazu gehört unter anderem der Energieverbrauch, die Körpertemperatur, die Aktivität von Nerven, Muskeln oder Verdauung sowie das seelische Wohlbefinden und die Sexualität.

Der Körper benötigt im Laufe eines Tages mal mehr und mal weniger dieser Hormone. Gesteuert wird das vom Gehirn. Die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) reguliert, wie viele Hormone aus der Schilddrüse über das Blut in die Zellen gelangen. Dazu schüttet sie das TSH-Hormon (Thyroid Stimulating Hormon) aus.

Befinden sich zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut, wird die TSH-Produktion erhöht und damit die Arbeit der Schilddrüse stimuliert. Ist die Schilddrüse zu aktiv, wird umgekehrt weniger TSH produziert. In der Schilddrüse wird zudem das Hormon Kalzitonin produziert, das für den Stoffwechsel von Kalzium und den Knochenbau wichtig ist.

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Warum ist Jod für die Schilddrüse wichtig?

Ohne Jod kann die Schilddrüse keine Hormone produzieren. Der Körper kann das Spurenelement Jod jedoch nicht selbst herstellen. Deshalb muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Eine ausreichende Versorgung der Schilddrüse ist jedoch ganz leicht. Insbesondere, wenn selbst und gesund gekocht wird. „Dann sind jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel in der Regel nicht notwendig“, sagt Professor Dr. med. Joachim Feldkamp, Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie und Infektiologie am Klinikum Bielefeld.

Der empfohlene Tagesbedarf an Jod liegt bei Erwachsenen zwischen 150 und 200 Mikrogramm. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie rät deshalb auch dazu, jodiertes Speisesalz zu verwenden. „Erfreulicherweise verwenden etwa 70 bis 75 Prozent der privaten Haushalte jodiertes Speisesalz.“ Alleine durch Jodsalz kann der Tagesbedarf jedoch nicht gedeckt werden. Deshalb ist darüber hinaus eine ausgewogene Ernährung wichtig.

Bei Jodmangel kann sich die Schilddrüse vergrößern. Es kann sich ein sogenannter Kropf bilden. Das ist der am besten sichtbare Hinweis für die Erkrankung. Insbesondere Frauen sollten während der Schwangerschaft und der Stillzeit darauf achten, dass sie ausreichend Jod zu sich nehmen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion oder einer anderen bösartigen Schilddrüsenerkrankung ist dagegen Vorsicht vor einer übermäßigen Jod-Zufuhr geboten.

Schilddrüsenüberfunktion und -unterfunktion: Was ist der Unterschied?

Zu den häufigsten Schilddrüsenerkrankungen gehören die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) und die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

Bei der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) erzeugt die Schilddrüse zu wenig Hormone. Die Ursache dafür ist häufig eine chronische Entzündung. Zu den Symptomen zählen Erschöpfung, Müdigkeit, starkes Kälteempfinden, Haarausfall oder eine starke Gewichtszunahme. Behandelt wird sie in den meisten Fällen mit Medikamenten, die die natürlichen Schilddrüsenhormone ersetzen.

Schilddrüsenüberfunktion: Bei der Hyperthyreose werden in der Schilddrüse hingegen zu viele Hormone gebildet. Dadurch gerät der Körper aus dem Gleichgewicht. Zu den Symptomen gehören Herzrasen, hoher Blutdruck, starker Gewichtsverlust, Durchfall oder Schlafstörungen. Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion wird durch eine Störung des Immunsystems hervorgerufen. Dabei handelt es sich um Morbus Basedow. Nicht ganz so häufig ist die Schilddrüsenautonomie. Dabei produziert das Schilddrüsengewebe unabhängig vom Bedarf im Körper unaufhörlich Hormone. Die Behandlung einer Überfunktion erfolgt nach Einzelfall.

Weitere Schilddrüsenerkrankungen und ihre Symptome

Neben der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) und der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) gibt es die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis sowie verschiedene Formen von Schilddrüsenkrebs.

  • Schilddrüsenkarzinom: Krebserkrankungen an der Schilddrüse sind relativ selten. Am häufigsten tritt dabei das Schilddrüsenkarzinom auf. Wenn es rechtzeitig erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen. Dafür kommen eine Operation, Radiojodtherapie oder Strahlentherapie in Frage. Eine Chemotherapie wird üblicherweise nicht durchgeführt.

  • Hashimoto-Thyreoiditis: Bei der Autoimmunerkrankung bildet das Immunsystem Antikörper gegen die eigene Schilddrüse. Diese entzündet sich zunächst. Doch im Laufe der Zeit wird auch das Gewebe zerstört. Meist führt die chronische Entzündung zunächst zu einer Schilddrüsenüberfunktion und im späteren Verlauf zu einer Unterfunktion. Die Behandlung erfolgt durch Medikamente.

Welche Schilddrüsenwerte sind normal?

Bei den obengenannten Symptomen wird von Medizinerinnen und Medizinern häufig relativ schnell die Schilddrüse untersucht. Dazu wird der TSH-Wert im Blut bestimmt. „Ist der TSH-Wert erhöht, könnte das bedeuten, dass die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormon produziert“, erklärt Professor Dr. med. Joachim Feldkamp. Normalerweise beträgt der TSH-Wert zwischen 0,3 und 4,2. Liegt er darüber, könnte es sich um eine Hypothyreose handeln.

Doch Feldkamp betont: „Der TSH-Wert ist keine feste Größe, er kann sich innerhalb des Tagesverlaufs ändern.“ Es sollten also nie von einer oder wenigen Messungen Rückschlüsse gezogen werden. Diese sollten immer in Verbindung mit den Symptomen und über einen längeren Zeitraum betrachtet werden.

Die Werte der Schilddrüsenhormone T3 und T4 können je nach Lebenssituation unterschiedlich sein. Bei jungen Frauen sind diese beispielsweise oft deutlich höher als bei älteren Menschen.

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Gibt es Vorsorgemaßnahmen?

Da Erkrankungen der Schilddrüse häufig erblich bedingt sind, sollten insbesondere bei bekannten Fällen innerhalb der Familie regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen stattfinden. Alle anderen sollten ihre Schilddrüse laut dem Experten etwa ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig untersuchen lassen.

Die Ärztin oder der Arzt tasten die Schilddrüse dann von Hand ab. Zusätzlich können Untersuchungen per Ultraschall stattfinden. Die Untersuchung der Schilddrüse kann auch im Gesundheits-Check-up enthalten sein.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

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