Alle Jahre wieder flattern sie ins Haus: die Weihnachtskarten von Unternehmen für ihre Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartnerinnen und -partner. Einige Firmen haben sich bei den geschäftlichen Weihnachtsgrüßen offensichtlich Gedanken gemacht, andere weniger. Dabei bieten geschäftliche Weihnachtskarten eine ganz besondere Gelegenheit, die persönliche Kundenbindung zu stärken und die gute Zusammenarbeit zu betonen. Marketing-Experte Axel Kopp von der Handwerkskammer zu Köln verrät, worauf Sie bei Weihnachtspost achten sollten.
Weihnachtswünsche an Kunden: 7 Tipps für geschäftliche Weihnachtsgrüße
Seit Jahren versenden Sie die gleiche Standard-Weihnachtskarte oder verzichten vor lauter Stress sogar ganz auf Weihnachtsgrüße? Keine gute Idee, denn mit personalisierten Weihnachtskarten können Sie Kundinnen und Kunden wertschätzen und an Ihr Unternehmen binden. Die besten Tipps, wie Sie geschäftliche Weihnachtsgrüße ansprechend gestalten, verrät ein Experte.
- Warum Sie von Weihnachtskarten profitieren können
- 1. Individualisieren Sie Ihre Weihnachtsgrüße
- 2. Setzen Sie auf Qualität
- 3. Formulieren Sie ansprechende Texte
- 4. Achten Sie auf den optimalen Zeitpunkt für den Versand
- 5. Binden Sie Geschenke ein
- 6. Nutzen Sie die Alternative zu Neujahr
- 7. Gehen Sie es ohne Stress an
Warum Sie von Weihnachtskarten profitieren können
Selbst Unternehmen, die im Rest des vergangenen Jahres auf Marketing verzichtet haben, sollten vor Weihnachten eine Ausnahme machen. Schließlich gibt es keinen zweiten Anlass, der es erlaubt, so angenehm das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. Kundenbindung wird bei der Weihnachtskarten-Aktion großgeschrieben.
Bestehende Kundinnen und Kunden freuen sich über die persönliche Aufmerksamkeit. Bei Geschäftspartnern und Lieferanten können Sie sich für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr bedanken und einen Ausblick auf das kommende Jahr geben.
Doch mindestens genauso wichtig sind zwei weitere Gruppen, die Sie mit geschäftlichen Weihnachtsgrüßen abholen können: potenzielle Kundinnen und Kunden (z. B. Interessentinnen und Interessenten, die sich im zurückliegenden Jahr ein Angebot eingeholt oder einen Prospekt haben zusenden lassen) sowie Kundinnen und Kunden, von denen Sie länger nichts gehört haben. Weihnachtskarten mit ein paar persönlichen Weihnachtswünschen erlauben Ihnen, sich freundlich in Erinnerung zu rufen – und zwar ganz unaufdringlich, weil anlassbezogen.
Darüber hinaus heben Sie sich angenehm von Ihren Mitbewerbern ab. Schließlich sind nicht alle Betriebe vor Weihnachten so aufmerksam und versenden geschäftliche Weihnachtsgrüße. Eine runde Sache wird die Weihnachtskarten-Aktion dann, wenn die Weihnachtsgrüße geschmackvoll gestaltet und rundum "passend" sind.
Experten-Tipp: „Die optimale Gelegenheit, sich für die erhaltenen Aufträge zu bedanken“, so Axel Kopp.
1. Individualisieren Sie Ihre Weihnachtsgrüße
Die Weihnachtswünsche sollten passend sein, und zwar in mehrfacher Hinsicht: zu Branche und Unternehmen, zur Zielgruppe (also dem Kundenstamm und den Interessentinnen und Interessenten) sowie zur Intensität und Art der jeweiligen Kundenbeziehung.
Natürlich können Sie es sich leicht machen und als Fleischerei die gleichen Karten versenden wie Ihr Freund, der Klempner. Aber vielleicht möchten Sie auch etwas individueller vorgehen. Die Art, wie Sie die Weihnachtskarten gestalten und die Weihnachtswünsche formulieren können, lässt Ihnen viel Raum für Kreativität.
Der Motivwahl sind bei Weihnachtskarten theoretisch kaum Grenzen gesetzt. Doch wenn es persönlich, individuell und geschmackvoll sein soll, geben Sie der Auswahl etwas mehr Zeit. Ziehen Sie bei der Wahl des Motivs ggf. eine weitere Person zu Rate, wenn Sie sich nicht entscheiden können.
Experten-Tipp: „Für Handwerksbetriebe ist es ratsam, einen Bezug zum eigenen Betrieb oder Gewerk herzustellen. Zu einer Tischlerei würde z.B. eine Holzkarte gut passen, zu einer Metzgerei eine mit Wurst-Weihnachtsbaum und zu einem Friseur eine mit Tipps für die perfekte Festtagsfrisur. Bei der Gestaltung geht der Trend schon seit Jahren zu winterlichen, weniger religiösen Motiven“, so Axel Kopp.
2. Setzen Sie auf Qualität
Qualität vor Quantität – das klingt abgedroschen, ist aber gerade auch in Zeiten der Digitalisierung top aktuell. Wie einfach ist es schließlich, per E-Mail vorgefertigte Weihnachtsgrüße mit einem 08/15-Text zu versenden. Doch sich ein paar Gedanken zu machen und vor Weihnachten etwas zu versenden, das noch – ganz altmodisch – im Briefkasten landet, das hat buchstäblich eine ganz eigene Qualität. Das mag etwas aufwändiger sein und vielleicht ein paar Euro kosten, doch: Marketingkosten können Sie von der Steuer absetzen und Ihre Kundinnen und Kunden werden den Unterschied wohlwollend bemerken.
Sparen Sie nicht am falschen Ende: Firmenbriefpapier verbietet sich für Weihnachtswünsche ebenso wie Fensterumschläge. Es muss nicht gleich handgeschöpftes Büttenpapier sein, aber wenn Ihnen eine besonders hochwertige Karte gefällt, sollten Sie nicht auf den Euro schauen. Es ist schließlich jedes Jahr eine einmalige Aktion. Wenn Sie selbst von den Karten richtig überzeugt und keine Kompromisse eingegangen sind, macht es noch mehr Spaß!
Experten-Tipp: „Kreativität und Nachhaltigkeit sind wichtig. Das lässt sich gut miteinander kombinieren. Spannend sind z. B. Karten, die Fichtensamen enthalten oder aus denen man einen Weihnachtsbaum basteln kann. Gerade die etwas verspielteren Karten, bei denen die Kundin oder der Kunde noch Hand anlegen kann, kommen meist gut an – und wenn es nur ein Zahlenbild ist“, erläutert Axel Kopp.
3. Formulieren Sie ansprechende Texte
Mit dem Text der Weihnachtswünsche ist es so eine Sache: Er sollte möglichst individuell und persönlich, bestenfalls verbindend sein. Wenn es über "Frohe Weihnachten, guten Rutsch und die besten Wünsche für das neue Jahr" hinausgehen soll, dann kostet das natürlich etwas Zeit, Kreativität und Formulierungsgabe. Am Ende braucht man aber keine Raketenwissenschaft daraus zu machen.
Das Wichtigste: nicht abgedroschen, lieber persönlich und authentisch formulieren. Bei den besten Kundinnen und Kunden vielleicht sogar handschriftlich verfassen, mit Füllfederhalter (nicht mit Kugelschreiber), auch die Empfängeradresse auf dem Kuvert. Wenn Sie ungeübt im Schreiben mit der Hand sind, dann üben Sie vorher ein paar Zeilen. Wichtig: keine Werbung platzieren.
Experten-Tipp: „Die Texte werden mittlerweile kurz gehalten, weil die Kundinnen und Kunden kein langweiliges Marketinggerede lesen wollen. Wer jedoch eine schöne Geschichte, eine berührende Anekdote oder ein lustiges Gedicht im Sinn hat, kann dies durchaus in seiner Weihnachtspost unterbringen“, empfiehlt Axel Kopp.
4. Achten Sie auf den optimalen Zeitpunkt für den Versand
Der beste Zeitraum zum Versenden der Weihnachtsgrüße liegt zwischen dem 1. Advent und Mitte Dezember. Bei einem besonders frühen Zeitpunkt drohen die Karten nicht in der Masse anderer Weihnachtsgrüße unterzugehen. Suchen Sie ein paar schöne Briefmarken für die Weihnachtsbriefe aus, das ist ein besonderer Hingucker.
Experten-Tipp: „Anfang bis Mitte Dezember ist ideal. Die Kundinnen und Kunden sind dann schon in Weihnachtsstimmung, aber noch nicht im Weihnachtsurlaub“, so Axel Kopp.
5. Binden Sie Geschenke ein
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. So ist es auch mit der Kundschaft. Überlegen Sie deshalb, ob Sie ausgewählte Kundinnen und Kunden wenige Tage vor Nikolaus mit einem kleinen Geschenk überraschen wollen. Wenn Sie besonders guter Kundschaft pünktlich zum Nikolaus – zusammen mit den Weihnachtswünschen – eine kleine Aufmerksamkeit übersenden, bleibt das in besonders schöner Erinnerung.
Experten-Tipp: „Bei kleinen Geschenken ist die Frage, was sinnvoll und erschwinglich ist. Brauchen die Kundinnen und Kunden wirklich einen weiteren Jutebeutel oder eine Tasse? Wohl eher nicht. Schöne Kerzen sind eine deutlich sinnvollere Alternative“, rät Axel Kopp.
6. Nutzen Sie die Alternative zu Neujahr
Die Vorweihnachtszeit ist bekanntermaßen nicht in jedem Unternehmen nur besinnlich. Im Gegenteil: Weihnachtsfeiern, bevorstehender Urlaub, Weihnachten, Feiertage und Jahreswechsel können die Zeit schon mal knapp werden lassen. Falls Sie die Idee mit den Karten schön finden, es aber vor Weihnachten nicht schaffen, gibt es eine Alternative gleich im neuen Jahr: Neujahrsgrüße in der ersten Januar-Woche.
7. Gehen Sie es ohne Stress an
Der wichtigste Tipp zum Schluss: Machen Sie sich keinen Stress! Am Ende sollen die Weihnachtskarten Freude bereiten, sowohl Ihren Kundinnen und Kunden, den Geschäftspartnerinnen und -partnern als auch Ihnen. Es ist in Sachen Kundenbeziehung keine Pflicht, sondern eher die Kür und das Sahnehäubchen. Vielleicht wäre das auch ein schönes Projekt für Ihre Azubis!?