Wie Sport und die richtige Ernährung Rheuma-Schmerzen lindern können

Redaktion
IKK classic

Wer rastet, der rostet – mangelnde Bewegung kann zu starken Schmerzen und irreparablen Schäden in den Gelenken führen! Mit dem richtigen Sport, gezielten Übungen und unseren Tipps können Sie Rheuma vorbeugen und entgegenwirken.

Was ist Rheuma eigentlich?

Unter dem Begriff „Rheuma“ fassen Mediziner unterschiedliche entzündliche Erkrankungen der Gelenke zusammen. Die häufigste Form ist die sogenannte „Rheumatoide Arthritis“, eine Rheuma-Art, die durch chronische Entzündungen an der Innenhaut der Gelenke entsteht. Wird die Rheumatoide Arthritis nicht behandelt, kann sie zu starken Schmerzen bis hin zu einer Versteifung oder Zerstörung der Gelenke führen. Im fortgeschrittenen Stadium schaffen die Betroffenen sogar ganz alltägliche Bewegungen wie das Kämmen der Haare oder das Öffnen einer Flasche nur noch unter starken Schmerzen.

Wer leidet unter Rheuma?

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) geht davon aus, dass allein in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen an einer entzündlich-rheumatischen Krankheit leiden, davon etwa 700.000 an Rheumatoider Arthritis – Tendenz steigend. Das Erschreckende: Die ersten Symptome der Krankheit können in jedem Alter auftreten, am häufigsten erscheinen die Schmerzen allerdings ab dem 50. Lebensjahr – doppelt bis dreimal häufiger übrigens bei Frauen als bei Männern.

Wie entstehen Rheumaschmerzen?

Ursache für die meisten Arten von Rheuma, so auch der Rheumatoiden Arthritis, ist nicht eine Gelenkabnutzung (wie etwa bei Arthrose), sondern eine fortschreitende Entzündung der Gelenke. Trotz intensiver Forschungen in den letzten Jahrzehnten ist noch nicht vollständig geklärt, wodurch die Entzündung und der damit verbundene Schmerz ausgelöst werden. Eines aber ist klar: Eine Überreaktion des Immunsystems spielt eine wichtige Rolle. Wissenschaftler vermuten, dass die Erkrankung genetisch bedingt ist. Aber auch bestimmte Infektionen, Umwelteinflüsse wie Rauch oder Feinstaub sowie mangelnde Bewegung und psychische Belastungen kommen als Ursache der Krankheit in Frage.

Symptome und Warnsignale

Erste Anzeichen einer rheumatischen Erkrankung können sich als allgemeine Abgeschlagenheit oder grippeähnliche Symptome bemerkbar machen und werden deshalb oft nicht richtig erkannt. Schon auffälliger sind eine mehr als halbstündige Steifheit der Gelenke am Morgen sowie symmetrische Schmerzen auf beiden Körperseiten. Meist sind anfangs die kleinen Gelenke der Finger und Zehen betroffen, wobei häufig auch gleichzeitig die Sehnen und Bänder zu schmerzen beginnen. 

Sport und Bewegung als Behandlungs-Maßnahme

Welcher Sport ist der richtige?

Wichtig ist, dass Rheuma-Patienten Sportarten mit eher langsamen Bewegungsabläufen wählen, bei denen die Gelenke geschont und die Muskeln gestärkt werden. Dazu zählen zum Beispiel:

Kostenübernahme von Gesundheitskursen

Die IKK classic unterstützt Sie bei der Teilnahme an Gesundheitskursen vor Ort und an Online-Kursen zu den Themen Bewegung, Ernährung und Entspannung.

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Spezielle Übungen für Rheuma-Patienten

Die Deutsche Rheumaliga bietet zusätzlich in verschiedenen deutschen Städten ein speziell entwickeltes Funktionstraining an. Dort werden ein- bis zweimal wöchentlich unter Anleitung erfahrener Physiotherapeuten direkt auf Rheuma-Patienten zugeschnittene Übungen durchgeführt – in warmem Wasser oder als Trockengymnastik. Dabei nehmen die Therapeuten Rücksicht auf individuelle Einschränkungen und geben den Teilnehmern Tipps und Hilfestellungen. Zudem ist das Funktionstraining als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht: Die Übungen sind so angelegt, dass die Patienten sie täglich zu Hause in Eigenregie durchführen können. Das Training ist eine gesetzlich anerkannte ergänzende Leistung. Die Kosten werden nach Verordnung durch den Arzt und Genehmigung durch die Krankenkasse übernommen. Mehr Informationen dazu erhalten Sie unter www.rheuma-liga.de oder telefonisch unter 08 00 600 25 25.

Finger

  • Hand mit gespreizten Fingern 1

    Schritt 1

    Spreizen Sie die Finger weit auseinander und schließen sie wieder. Spreizen und schließen – mehrmals hintereinander. Hände dabei gerade nach oben halten.

  • Hand, deren Finger zu einer losen Faust geballt sind 2

    Schritt 2

    Ballen Sie Ihre Hände zur losen Faust und spreizen Sie die Daumen ab. Dann strecken Sie die Finger in einer fließenden Bewegung nach oben. Mehrmals wiederholen.

  • Hand, bei der sich Daumen- und Zeigefingerspitze berühren 3

    Schritt 3

    Führen Sie Ihre Daumen nacheinander zu den übrigen Fingerspitzen der gleichen Hand.

    Ellenbogen

    • Frau sitzt auf einem Stuhl und winkelt die Arme nach oben an 1

      Schritt 1

      Setzen Sie sich auf einen Stuhl und winkeln Sie die Arme nach oben an.

    • Frau hält ihre beiden Fäuste über den Schultern 2

      Schritt 2

      Bilden Sie zwei Fäuste und heben Sie diese zu den Schultern.

    • Frau sitzt mit rechtwinklig angewinkelten Armen auf einem Stuhl 3

      Schritt 3

      Fäuste öffnen, Hände drehen (Handflächen zeigen jetzt nach außen), Arme senken, bis sie parallel zum Knie zeigen. Mehrmals wiederholen.

      Schulter

      • sitzende Frau rollt ihre Schultern nach hinten 1

        Schritt 1

        Sitzend mit den Schultern abwechselnd nach vorne und dann nach hinten rollen.

      • sitzende Frau rollt ihre Schultern nach hinten 2

        Schritt 2

        Möglichst große Kreise üben.

      • sitzende Frau rollt ihre Schultern nach hinten 3

        Schritt 3

        Mehrmals wiederholen.

        Rehasport und Funktionstraining

        Rehabilitationssport oder Funktionstraining ist eine gute Möglichkeit, die eigene Gesundheit durch Bewegung nachhaltig zu verbessern.

        Mehr zu Rehasport und Funktionstraining

        Wie kann ich Rheuma vorbeugen?

        Mit gezielten Maßnahmen können Sie viel dafür tun, das Risiko einer Erkrankung zu verringern oder den Verlauf zu mildern. In erster Linie sollten Sie auf einen gesunden Lebensstil achten: Regelmäßige Bewegung, Nichtrauchen sowie eine ausgewogene Ernährung spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Rheuma.

        Empfehlenswert sind Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga, die die Muskulatur stärken und Gelenke schonen. Eine gesunde Ernährung hilft dabei, Entzündungen im Körper zu reduzieren und Übergewicht abzubauen.

        Stressmanagement ist ein weiterer wichtiger Faktor, denn Stress kann Entzündungsprozesse im Körper fördern. Techniken wie Meditation, Atemübungen und Entspannungstechniken helfen dabei, Ihre Stressresistenz zu stärken.

        Die richtige Ernährung bei Rheuma

        Eine kalorienbewusste, ausgewogene Ernährungsweise kann Gelenkentzündungen und die damit verbundenen Schmerzen mindern. Sie trägt auch dazu bei, das Gewicht zu reduzieren und somit die Gelenke zu entlasten. Achten Sie darauf, dass genügend Fisch (vor allem Seefisch wie Hering, Lachs oder Makrele, sie enthalten wichtige Omega-3-Säuren), Geflügel, frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte auf den Tisch kommen.

        Mehr zur Ernährungsberatung

        Fleisch und Wurst sollten höchstens ein bis zweimal pro Woche auf dem Plan stehen, Eier und Innereien möglichst ganz gestrichen werden. 

        Eine individuelle Ernährungsberatung kann Ihnen dabei helfen, Ihre Ernährung optimal auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen.

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        IKK classic

        Veröffentlicht am 19.12.2019

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